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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 18. November 2009

Zürich (ots)

Thomas Matter, ehemaliger Swissfirst-Chef: "Wir
gründen eine Unternehmerbank"
Der ehemalige Swissfirst-Chef wagt noch einmal den Schritt: 
Zusammen mit dem früheren Finanzchef Daniel Hefti baut Matter eine 
neue Bank auf. "Ich war mit Herzblut Banker. Und ich muss sagen, ich 
vermisse das Bankgeschäft", sagt Matter gegenüber der 
"Handelszeitung". Noch in diesem Jahr werde er und Hefti die 
Banklizenz einreichen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis etwa 
Mitte 2010 die Zulassung erhalten", sagt Matter. Die Bank soll im 3. 
Quartal nächsten Jahres in Zürich eröffnet werden und wird anders 
ausgerichtet sein als Swissfirst. "Wir gründen eine Bank für 
Unternehmen", so Matter. Das bedeute, dass der Service von der 
Anlageberatung, der Verwaltung des Firmen- und Privatvermögens über 
Corporate-Finance-Dienstleistungen bis hin zur Nachfolgeplanung 
reiche. Ein Börsengang ist nicht geplant. "Wir wollen eine 
Nischenbank sein", sagt Matter.
Helvetia-CEO Stefan Loacker: "Die Helvetia wächst klar 
zweistellig"
Der CEO des Versicherers Helvetia erzielt auch im 2. Semester ein 
überdurchschnittliches Wachstum. "Ich rechne für das Gesamtjahr mit 
einem klar zweistelligen Wachstum", sagt Loacker gegenüber der 
"Handelszeitung". Dank der Erholung an den Kapitalmärkten dürfte 
demnach Helvetia auch ihre Aktienquote erhöhen. "Sollte die Erholung 
an den Kapitalmärkten anhalten, könnte sich die Aktienquote bis Ende 
Jahr auf knapp 5% erhöhen", so Loacker. Nachdem kürzlich erfolgten 
Kauf der französischen Swiss-Life-Tochter hält der CEO weiterhin 
Ausschau nach möglichen Übernahmekandidaten. "Wenn sich dabei die 
richtige Gelegenheit bietet, sind wir grundsätzlich an weiteren 
Zukäufen oder strategischen Vertriebspartnern interessiert", sagt er.
Ein möglicher Markt wäre dabei Spanien. "Die Situation beginnt sich 
nun zu stabilisieren. Strategische Engagements und längerfristige 
Investitionen - gerade auch in Bankpartnerschafen - sind für uns nun 
auch in Spanien wieder vorstellbar", sagt Loacker.
UBS-Ehrenpräsident Nikolaus Senn: "Grübel hat gründlich 
aufgeräumt"
Der UBS-Ehrenpräsident, Nikolaus Senn hält viel von UBS-CEO Oswald
Grübel. Die von Grübel am Investorentag angekündigten Zielsetzungen 
seien vernünftig und realistisch. "Er zeigt damit einen langfristigen
Strategiehorizont. Es geht nicht darum, in einem blitzschnellen Tempo
etwas hochzuziehen, was schlussendlich doch nicht erreicht werden 
kann", sagt Senn gegenüber der "Handelszeitung". Grübel sei sehr 
ambitioniert. "Er hat die Fähigkeit, Schwierigkeiten hemmungslos 
entgegenzutreten und eine harte Hand an den Tag zu legen", sagt Senn.
Das sei notwendig gewesen, so der Ehrenpräsident, da die Grossbank 
mit ihren Mitteln in der Vergangenheit viel zu verschwenderisch 
umgegangen sei. "Da wurden teilweise Essen mit Kunden organisiert, 
die gerade mal 10000 Fr. bei der Bank platziert hatten", sagt Senn. 
Wichtig für die Zukunft sei allerdings, dass man die Mitarbeiter 
führt und überwacht. "Besonders diejenigen in den Auslandfilialen und
den USA", so Senn. So hätte man die Kontrolle vor allem in den USA 
grob vernachlässigt.
Uhrenbranche: Firmen rechnen mit Erholung
Die Uhrenindustrie meldet eine Verbesserung der Nachfrage. Die 
Aussagen mehren sich, dass die rasante Talfahrt des Exportgeschäfts 
Mitte Oktober stoppte. Marken der Branchenleader Swatch und 
Richemont, aber auch von Louis-Vuitton-Moët-Hennessy (LVMH) stützen 
Prognosen, dass zudem die Monate November und Dezember die seit 
September 2008 unerfreulichen, zweistelligen tieferen Exportzahlen 
korrigieren. Erwartet werden für 2009 Ausfuhren zwischen 12,5 und 13 
Mrd Fr. Damit würde sich die Schweizer Uhrenindustrie auf dem Niveau 
von 2006 bewegen. Für Jean-Claude Biver, CEO von Hublot, ist dies 
eine gute Ausgangslage, um "bereits im kommenden Jahr, spätestens 
2011" wieder in den Bereich des Rekordjahres 2008 mit einem 
Exportvolumen von fast 17 Mrd Fr. zurückzukehren.
Glasfasernetz: Wer soll das bezahlen?
Schweizer Kunden müssten bereit sein, für 
Glasfaser-Telekomleistungen rund 60% mehr zu bezahlen als heute. Nur 
dann würden sich die Investitionen in die teure neue 
Telekom-Infrastruktur dereinst rechnen. Zu diesem Schluss kommt eine 
europäische Studie, die der "Handelszeitung" vorliegt. Die 
Beratungsfirma Bain hat in einer empirisch bereit abgestützten Studie
die Situation in Westeuropa näher beleuchtet. Bezogen auf die Schweiz
warnen die Berater, das Thema "Breitband-Zugang" insbesondere von 
politischer Seite derart zu forcieren, dass an den effektiven 
Kundenbedürfnissen und betriebswirtschaftlichen 
Break-Even-Überlegungen vorbeigeplant wurde. Konkret rechnen die 
Bain-Spezialisten vor, dass sich die hohen Investitionen in die neue 
Infrastrukturgeneration innert nützlicher Frist kaum einspielen 
lassen. Selbst wenn die Nachfrage nach Glasfasern auf 100% steigen 
würde, müssten die Preise für die Kunden um rund 60% in die Höhe 
gehen, damit sich die Glasfaserinvestitionen innerhalb von fünf 
Jahren bezahlt machen. Beträgt die Nachfrage nur 25%, müssten sich 
die heutigen Preise für die Kunden gar verdreifachen.
Grüne Technologien in der Schweiz: "Eine umfassende Vision fehlt"
Soeben hat Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard ein Programm 
zur Förderung von jungen Firmen angekündigt, die im 
zukunftsträchtigen Bereich der umweltfreundlichen Technologien tätig 
sind. Doch Schweizer Investoren lassen kaum ein gutes Haar an den 
Plänen. "Die Clean-Tech-Initative ist leider nicht eine umfassende 
Vision zur Klimapolitik eingebettet", sagt Roland Pfeuti, Leiter des 
Clean Tech Private Equity Teams bei Robeco SAM Schweiz, in der 
"Handelszeitung". Gianni Operto, der Investment Director des 
Investment Fonds Good Energies, doppelt nach: "In fünf Jahren werden 
in der Schweiz nicht plötzlich Clean-Tech-Firmen spriessen", warnt er
vor überzogenen Erwartungen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich.
Tel. 043 444 59 00

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