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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 27. Januar 2010

Zürich (ots)

UBS-Krise: Regionalbanken sind solidarisch
Im verfahrenen Steuerstreit mit den USA erhält die UBS 
Unterstützung von den Regionalbanken: Die UBS dürfe nicht alleine 
gelassen werden, denn "es geht um den Finanzplatz als Ganzes und um 
die Schweizer Volkswirtschaft", sagt Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz in
der "Handelszeitung". Mit seiner Haltung stellt sich Vincenz gegen 
fast alle politischen Parteien, die der UBS die Unterstützung 
verweigern. Solidarisch mit der Konkurrentin ist auch die 
Regionalbanken-Gruppe Valiant. "Die heutige Situation kann von der 
UBS nicht alleine gelöst werden", sagt 
Valiant-Verwaltungsratspräsident Kurt Streit. Peter V. Kunz, 
Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, hält die 
Forderungen der Politiker gar für "nicht plausibel": "Die UBS müsste 
das Bankgeheimnis brechen, das ist völlig illusorisch." Bereits gibt 
es erste Anzeichen, dass der Steuerstreit die UBS weitere 
Kundengelder kostet. "Es gibt vereinzelte Anfragen, die im 
Zusammenhang zur aktuellen Situation stehen", bestätigt Valiant-VRP 
Kurt Streit. Der frühere SNB-Vize Niklaus Blattner bestätigt: 
"Unsicherheit ist Gift für eine Bank."
Goldbach-Media-CEO Klaus Kappeler: "Wir tauschen uns mit Google 
aus"
Der Werbevermarkter Goldbach Media blickt optimistisch in die 
Zukunft. "In drei Jahren wird Goldbach Media mit Sicherheit einer der
attraktivsten Medientitel in Europa sein", sagt CEO Klaus Kappeler im
Interview mit der "Handelszeitung". Goldbach werde einen Grossteil 
des Umsatzes im Online-Bereich erwirtschaften, doch auch im 
TV-Geschäft sieht Kappeler noch Potenzial. "Wir erwarten, dass wir 
auch 2010 im Fernsehmarkt weiter Marktanteile gewinnen werden, denn 
die Entwicklungen im Internet beflügeln den TV-Markt." Allerdings 
muss Goldbach noch vor dem Beginn des Geschäftsjahres 2011 anstehende
Verhandlungen über die Vermarktung von Werbefenstern von Pro 7-Sat1 
abschliessen, wie Kappeler bestätigt. Im Online-Bereich denkt 
Kappeler über Kooperationen mit Google nach. "In Osteuropa ist Google
an Kooperationen interessiert", erklärt CEO Klaus Kappeler - 
eventuell auch mit Goldbach. "Wir tauschen uns aus und schauen, ob 
sich ein Business Case ergibt", so Kappeler. Verkaufen will er 
Goldbach zwar nicht, räumt aber ein: "Mit 65% frei handelbaren Aktien
muss man immer damit rechnen, übernommen zu werden".
Versicherer warnen: "Wir gefährden unsere Ziele"
Die grossen Versicherer der Schweiz warnen davor, den tieferen 
Umwandlungssatz in der beruflichen Vorsorge abzulehnen. "Wir leben in
der 2. Säule über unsere Verhältnisse", warnt etwa Philipp Gmür, CEO 
des Versicherers Helvetia Schweiz, in der "Handelszeitung". Es werde 
mehr Geld ausgegeben, als für die Leistungen zur Verfügung stehe. 
"Falls wir nichts unternehmen, wird der zu hohe Umwandlungssatz die 
Ziele des Schweizer Vorsorgesystems gefährden", mahnt auch Anders 
Malmström, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Kollektivleben 
der Axa Winterthur. Rund 600 Mio Fr. Rentenbezüge sind heute in der 
2. Säule nicht gedeckt. Der Grund sind unter anderem die gestiegene 
Lebenserwartung sowie tiefere Renditen bei risikoarmen Anlagen.
Olav Noack, CEO Bâloise Schweiz, warnt: "Wird der Umwandlungssatz 
nicht gesenkt, sind die Pensionskassen gezwungen, immer risikoreicher
anzulegen." Dadurch würden wiederum vermehrt Unterdeckungen 
auftreten. Für Yves Rossier, Direktor des Bundesamtes für 
Sozialversicherungen (BSV), ist die Senkung des Umwandlungssatzes 
nicht die definitive Lösung. Was richtig sei, werde sich erst in der 
Zukunft zeigen. Auf jeden Fall führe der tiefere Umwandlungssatz 
nicht zu einer Reduktion der Renten, wie von den Gegnern behauptet. 
"Der Hauptgrund für die Senkung ist die anhaltend tiefe Inflation." 
Mit dem Umwandlungssatz von 6,4% hätten die Versicherten real gar 
etwas mehr Geld in der Tasche als in den 90er-Jahren, als der 
Umwandlungssatz noch bei 7,2% lag.
Dätwyler-CEO Paul J. Hälg: "Wir sollten 2010 die Margenziele 
erreichen"
Nach einem Umsatzrückgang 2009 sieht der Chef der Industriegruppe 
Dätwyler im laufenden Jahr ein leichtes Wachstum. Dabei will er 
Marktanteile auf Kosten der Mitbewerber gewinnen und Zukäufe tätigen.
"Im Moment ist nichts spruchreif. Wir führen eine Liste von 
potenziellen Zielen", sagt Paul J. Hälg, CEO der Industriegruppe 
Dätwyler, gegenüber der "Handelszeitung". Dabei fokussiere das 
Unternehmen auf Handelsaktivitäten im Bereich Technische Komponenten.
"Dieser Markt befindet sich nach wie vor in einer 
Konsolidierungsphase und wird gerade in dieser Krise Opportunitäten 
bieten", sagt Hälg. An den vier Standbeinen der Gruppe hält der CEO 
auch zukünftig fest. "Die Kombination von zyklischen und weniger 
zyklischen Aktivitäten sowie die Ausrichtung auf verschiedene Märkte 
sorgen in der Summe für Stabilität und Kontinuität", sagt Hälg. So 
habe die Krise gezeigt, dass dies gerade in kritischen Zeiten auch 
von den Kunden sehr geschätzt werde.
Milliardär Viktor Vekselberg: "Die Schweiz muss ihre Rolle neu 
definieren"
Wirtschaftsführer müssten nach der Finanzkrise ihr Denken 
verändern, fordert der russische Milliardär Viktor Vekselberg. "Viele
haben nur auf Wachstum fokussiert und andere 
Entwicklungsmöglichkeiten ignoriert", sagt der Investor gegenüber der
"Handelszeitung". Für die Schweiz sieht er grosse Chancen, wenn sie 
alternative Energien stärker fördert. "In der Schweiz sehe ich den 
Bedarf für eine Kraftanstrengung hin zu noch mehr Hochtechnologie und
vor allem alternativer Energieerzeugung", sagt er. Denn nur durch 
Innovationsstärke könnten sich hoch entwickelte Industrienationen 
behaupten. "Die Schweiz muss ihre Rolle in der Weltwirtschaft neu 
definieren, starke Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen 
ausbauen und neue Märkte erobern, zum Beispiel in Russland", sagt 
Vekselberg.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00

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