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Handelszeitung

Media Service: Vorabmeldungen aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 17. März 2010

Zürich (ots)

Der Stuhl von SBB-CEO Andreas Meyer wird angesägt
Andreas Meyer wurde 2007 als SBB-CEO geholt, um die Bahn 
betriebswirtschaftlich zu führen. Jetzt, da er seine Aufgabe umsetzt,
eckt er politisch an. Für Beobachter ist es kein Zufall, dass 
ausgerechnet in den vergangenen Monaten zahlreiche 
Negativschlagzeilen über Meyer die Runde machten. "Die Linke und die 
Gewerkschaften schiessen gegen ihn", bestätigt eine gut informierte 
Quelle, die anonym bleiben will, gegenüber der "Handelszeitung". Und 
auch beim Dachverband Economiesuisse ist man überzeugt: "Der Manager 
Andreas Meyer dürfte den politischen Kreisen zunehmend unangenehm 
werden, weil er die SBB unternehmerisch führt."
 Viel zu lange, so Dominique Reber, Mitglied der Geschäftsleitung der
Economiesuisse weiter, seien die SBB Spielball der Verkehrspolitik 
gewesen "und haben Wunschlisten recht unkritisch entgegengenommen". 
Tatsächlich hat die alte SBB-Führung unter SP-Mitglied Benedikt 
Weibel politisch immer alles möglich gemacht: Erst wurden 
Begehrlichkeiten geschaffen und dann erfüllt. Die Frage, wie das 
Ganze finanziert werden sollte, war stets zweitrangig. Dieses Muster 
zeigt sich auch jetzt, wenn die nächste Milliardeninvestition, die 
Bahn 2030, ansteht. Konkrete Vorschläge zur Finanzierung fehlen. 
Verkehrsminister Moritz Leuenberger, auch er Sozialdemokrat, erklärt,
man prüfe eine Mehrwertsteuererhöhung. Doch auch in der Gegenwart 
fehlen den SBB die Mittel: Für die Sanierung der Pensionskasse, die 
Ende 2009 einen Fehlbetrag von 2,9 Mrd Fr. auswies, aber auch für den
Unterhalt der Infrastruktur.
Bâloise: Heikle Vorwürfe gegen Verwaltungsratspräsident Rolf 
Schäuble
Im Rahmen eines Italien-Geschäfts soll sich der Bâloise-Präsident 
Rolf Schäuble bereichert haben. Schäuble weist die unbewiesenen 
Anschuldigungen zurück. Bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt und 
dem London Serious Fraud Office wurde Ende November 2009 Strafanzeige
gegen den langjährigen Bâloise-Verwaltungsratspräsidenten 
eingereicht. Der Anzeige zufolge, die der «Handelszeitung» vorliegt, 
soll sich der VRP bei einem italienischen Beteiligungsverkauf in den 
späten 90er-Jahren mit 1 Mio Fr. bereichert haben. In diesem 
Zusammenhang seien weitere 9 Mio Fr. Schmiergeldzahlungen an Dritte 
geflossen, wie der Anzeigeschrift zu entnehmen ist. Rolf Schäuble 
erklärt zu den undurchsichtigen Vorwürfen: "Ich habe bislang von 
dieser Sache nichts gewusst." Die unbewiesenen Anschuldigungen seien 
an den Haaren herbeigezogen. "Ich bin mir keiner Schuld bewusst und 
weise alle Vorwürfe zurück", sagt Schäuble gegenüber der 
«Handelszeitung».
Standort Schweiz: Osec provoziert die Kantone
Immer mehr Akteure buhlen im Ausland um Unternehmen, um sie mit 
Mann und Maschinen in die Schweiz zu locken. Nun will der umtriebige 
Osec-Chef Daniel Küng den chaotischen Auftritt der Schweizer 
Standortförderer ordnen - und stösst prompt auf Widerstand. Küng will
die Welt unter den Standortpromotoren, also der Osec, den regionalen 
Förderorganisationen wie der Greater Zurich Area und den Kantonen, 
neu aufteilen. Die Osec könnte, so ein Vorschlag Küngs, das 
Standortmarketing in fernen Märkten wie den USA, China und Indien 
allein betreiben. Die Kantone sollten sich künftig nur noch auf die 
umliegenden Länder beschränken. Dies, um den innerschweizerischen 
Wettbewerb um teilweise dieselben ausländischen Direktorinvestoren zu
stoppen. Die Kantone sind wenig begeistert: "Wären alle Kantone 
zufrieden, wie die Schweiz auf Bundesebene im Ausland vermarktet 
wird, hätten wir sicher nichts dagegen, den Auftritt zu 
zentralisieren", sagt etwa Hans Marti, Leiter der Kontaktstelle 
Wirtschaft des Kantons Zug, in der "Handelszeitung". Weil man aber 
feststelle, "dass uns die Resultate nicht befriedigen, dann machen es
die Kantone halt selber". Er fände es daher zum heutigen Zeitpunkt 
kontraproduktiv, wenn die Promotionsaktivitäten der Kantone im 
Ausland eingeschränkt würden. Wenig angetan ist man auch in der 
Westschweiz: Laut Denis Grisel, Vorstandsmitglied der regionalen 
Förderorganisation Greater Geneva Berne Area (GGBa) , ist "die Osec 
noch nicht bereit, die Standortpromotion in fernen Märkten allein zu 
übernehmen".
Allreal-CEO Bruno Bettoni: "Ich befürchte keine weitere Blase"
Die Nationalbank hat soeben die Banken und Kreditnehmer gewarnt: 
Angesichts des Wachstums der Hypothekarkredite und der steigenden 
Hypothekarkredite sei Vorsicht geboten. Bruno Bettoni, CEO der 
Immobilienunternehmung Allreal, bleibt jedoch gelassen. Allreal 
stelle immer wieder fest, dass sich die Käufer gründlich überlegten, 
ob die neue Wohnung für sie wirklich tragbar sei. "Solange das so ist
und solange die Banken weiterhin eine gewisse Zurückhaltung bei der 
Finanzierung an den Tag legen, befürchte ich keine weitere Blase", 
sagt Bettoni der "Handelszeitung". Übertreibungen hätten höchstens 
punktuell stattgefunden, aber nicht im breiten Rahmen, so Bettoni. 
Allreal, die vor zehn Jahren an die Börse ging, hat den 
Immobilienbestand seither mehr als vervierfacht und wuchs um 
durchschnittlich 150 Mio Fr. pro Jahr. "Wir möchten sicherlich in 
diesem Tempo weiterwachsen - ohne allerdings die Renditeziele aus den
Augen zu verlieren", sagt Bettoni. Die Strategie von Allreal werde zu
diesem Zweck aber nicht geändert. "Mit unserer Strategie sind wir in 
den letzten zehn Jahren gut gefahren."
Hyposwiss-CEO: Konsolidierung unter Schweizer Privatbanken
Siegfried Peyer, CEO der SGKB-Tochter Hyposwiss, sieht weitere 
Schwierigkeiten auf die Schweizer Privatbanken zukommen. "Wenn wir 
davon ausgehen, dass wegen des Steuerstreits Gelder abfliessen, ist 
heute der Zwang zu Veränderungen da", sagt Peyer im Interview mit der
"Handelszeitung". Der Konsolidierungsdruck dürfte steigen, und auch 
der Druck auf die Margen werde anhalten. Hyposwiss will von der 
Konsolidierung profitieren und allenfalls Akquisitionen tätigen. Das 
1. Quartal sei aber nach wie vor schwierig verlaufen, sagt Peyer. Im 
2. Halbjahr will Hyposwiss eine Marketing-Kampagne lancieren. 
Überdies erwarte man die Genehmigung für die Geschäftsaktivitäten in 
München. "Es würde mich verwundern, wenn wir länger als bis Mitte 
Jahr warten müssten", so Peyer.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich, Tel. 043 444 59 00.

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