Media Service: UBS reorganisiert Europa-Geschäft
Zürich (ots)
Die UBS kommt nicht zur Ruhe. Letzte Woche erfuhren die Schweizer Kaderleute an einem Treffen im trendigen Zürcher Flughafenhotel Radisson Blu, dass die Aufteilung zwischen On- und Offshore im Private Banking nicht mehr gilt. «Die Aktivitäten in Europa werden in einer einzigen Marktorganisation gebündelt», bestätigt ein UBS-Sprecher gegenüber der «Handelszeitung».
Die Trennung machte Sinn, solange im Offshore-Geschäft unversteuerte Gelder Bestandteil des Geschäftsmodells der UBS waren. Denn mit undeklarierten Kundenvermögen war viel mehr zu verdienen als mit versteuerten. Doch seit das Schweizer Bankgeheimnis faktisch tot ist und das Ausland unvermindert Druck auf den Finanzplatz macht, muss sich die ganze Branche neu orientieren.
Vor diesem Hintergrund stellt die UBS ihr Europa-Geschäft ab 2012 unter die Leitung von Jakob Stott, wie die Bank bestätigt. Der 56-jährige Däne, der erst vor Jahresfrist zur UBS stiess, ist der heimliche Shooting-Star bei der Schweizer Grossbank. Er blickt auf eine 30-jährige Karriere in der Finanzbranche zurück, wobei er die ganze Zeit einem einzigen Arbeitgeber die Treue hielt: Der US-Investmentbank J.P. Morgan. Der Banker hat sich in seiner Karriere als Integrationsexperte bewährt und an allen Enden dieser Welt gearbeitet. Die Beförderung Stotts bestätigt auch den Trend in der Branche, wonach Investmentbanker angeblich besser Sparten zusammenführen können als die eher trägen Privatebanker. Stott gilt auch als enger Vertrauter von UBS-Chef Sergio Ermotti.
Parallel zu Stotts Aufstieg erfolgte die «Verschiebung» von Jürg Haller. Zuletzt Head Global Mature Markets, war der loyale SBG- und spätere UBS-Banker für das europäische Offshore-Geschäft verantwortlich. Neu agiert er als Vice-Chairman - für Brancheninsider eher ein Abstellgleis.
Das Aus beim Bankgeheimnis hat nicht nur bei der UBS weitreichende Konsequenzen. Auch im Lager der traditionellen Privatbankiers tobt die Krise breit. Vermögen, Margen und Profite sinken.
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