Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Ökonom Brunetti plädiert für schärfere Banken-Regulierung

Zürich (ots)

Der einflussreiche Ökonom Aymo Brunetti spricht sich für eine schärfere Bankenregulierung aus. "Die hiesigen Banken müssen international zu den bestkapitalisierten Banken gehören", sagt der Wirtschaftsprofessor an der Universität Bern in der "Handelszeitung". "Das gilt sowohl bei der ungewichteten Leverage-Ratio als auch bei den risikogewichteten Eigenkapitalquoten."

Laut dem Vorsitzenden des Beirats "Zukunft Finanzplatz" sind UBS und Credit Suisse nach wie vor "Too big to fail". "Die bisherigen Massnahmen gehen zu wenig weit", sagt Brunetti. Ihm zufolge drängen sich so genannte Bail-In-Bonds als zusätzliches Instrument auf. Dabei handelt es sich um eine Form von Wandelkapital, die dann aktiviert wird, wenn eine Bank bereits untergegangen ist. "Die Finma entscheidet dabei, wann der Zeitpunkt gekommen ist, um die Gläubiger der Bank in die Pflicht zu nehmen."

Laut Brunetti unterstützen beide Schweizer Grossbanken die Stossrichtung der Vorschläge. Über der "Too-big-to-fail"-Regulierung brütet derzeit das Eidgenössische Finanzdepartement. Eine Gesetzesvorlage soll im Verlauf des Jahres folgen. Die Vorarbeiten dazu stammen von der von Brunetti geleiteten Expertengruppe zur Finanzmarktstrategie, deren Bericht Ende 2014 an den Bundesrat ging.

Während die beiden Grossbanken derzeit mit Reorganisationen beschäftigt sind - im Hinblick auf die Abwicklung systemrelevanter Teile wird das Inlandgeschäft in eigenen AGs gebündelt - , drängen Behörden bereits auf den nächsten Schritt. An seinem letzten Auftritt vor einer Woche machte der scheidende SNB-Vizepräsident Jean-Pierre Danthine klar, woher der Wind weht. "Die regulatorischen Entwicklungen sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene werden zu höheren Kapitalanforderungen führen." Nachholbedarf wird bei den Schweizer Grossbanken besonders bei der Leverage-Ratio geortet. Hier gelten Credit Suisse (3,6 Prozent gemäss dem Basel-III-Standard) und UBS (3,4 Prozent) als unterdurchschnittlich kapitalisiert.

Kontakt:

Weitere Information erhalten Sie unter der Telefonnummer 043 444 57
77.

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung
  • 24.06.2015 – 16:23

    Media Service: Firmen-Ranking: Rohstoffhändler bauen ihre Dominanz aus

    Zürich (ots) - Sieben der zehn grössten Schweizer Firmen sind Rohstoffhändler. Dies zeigt das diesjährige Ranking der "Handelszeitung". Die in Zusammenarbeit mit Bisnode D&B Schweiz erstellte Auswertung listet die Unternehmen mit Sitz in der Schweiz und Liechtenstein nach ihrem 2014 erzielten Umsatz auf. Auf dem Spitzenplatz liegt der Genfer Ölhändler Vitol mit ...

  • 17.06.2015 – 17:15

    Media Service: Ottmar Hitzfeld fordert mehr Transparenz bei der Fifa

    Zürich (ots) - Der ehemalige Spitzentrainer Ottmar Hitzfeld fordert die Fifa auf, interne Reformen "schneller und beherzter" anzugehen. Dies gelte, sagt der international gefragte Fussballexperte im "Handelszeitung"-Interview, speziell beim Thema Transparenz. "Da muss die Fifa mehr zulegen." Er hoffe, dass Präsident Blatter in den verbleibenden Monaten die dafür ...

  • 17.06.2015 – 17:15

    Media Service: Zinsmanipulation: Libor-Banker arbeitet jetzt bei Kantonalbank

    Zürich (ots) - Die Klageschrift gegen den Ex-UBS-Händler TomHayes, der derzeit in London wegen Manipulation des Yen-Libors vor Gericht steht, nennt erstmals auch die Namen seiner Schweizer Helfershelfer. Dabei handelt es sich unter anderem um einen 38-jährigen ehemaligen UBS-Banker, der inzwischen als "Investment Manager" im Range eines Vizedirektors bei der ...