Media Service: Für Raiffeisen geht es im Investnet-Fall um 150 Millionen Franken
Zürich (ots)
Die Genossenschaftsbank Raiffeisen beansprucht das KMU-Vehikel Investnet zu 100 Prozent für sich und ficht sämtliche Verträge mit den Minderheitsaktionären an, darunter Ex-Chef Pierin Vincenz. Bei der zivilrechtlichen Auseinandersetzung geht es um einen Streitwert von gegen 150 Millionen Franken, wie die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe schreibt.
Zum einen drehen sich die Verfahren um «Verpflichtungen von 30 Millionen Franken sowie Eventualverpflichtungen im Umfang von 30 Millionen Franken», wie die Genossenschaftsbank schreibt. Für die Verpflichtung liegt eine Schuldanerkennung von Raiffeisen vor. Die Bank hat sie Mitte 2017 unter der Ägide von Patrik Gisel ausgestellt. Die Schuldanerkennung wurde von Raiffeisen-Topmanagern unterzeichnet. Heute ficht die Bank dieses Dokument rechtlich an. Jene 60 Millionen Franken betreffen allerdings nur die erste Geschäftsphase von Investnet bis 2015.
Weitere 100 Millionen Franken an möglichen Verpflichtungen stammen aus der zweiten Investnet-Phase, als eine Holding fürs KMU-Vehikel aufgesetzt wurde. Damals verpflichtete sich Raiffeisen Schweiz, dass die Investnet-Minderheitseigner ihre Anteile «nach einer vertraglich vereinbarten Bewertungsmethodik» der Bank andienen können. Und zwar frühestens ab Juli 2020, also in gut einem Jahr.
Ein von Raiffeisen in Auftrag gegebenes Gutachten kommt im Mai 2018 zum Schluss, dass die 18 grössten KMU-Beteiligungen von Investnet einen Marktwert von gegen 300 Millionen Franken haben. Nimmt man die Bewertung zum Massstab, wäre der Anteil der drei Minderheitseigner über 100 Millionen Franken wert. Alleine Ex-Chef Pierin Vincenz käme mit seinen 15 Prozent an Investnet auf über 35 Millionen Franken.
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