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Media Service: Topökonom Clemens Fuest erwartet Konjunktur-Dämpfer

Zürich (ots)

«Vermutlich war 2018 das letzte Jahr des Aufschwungs»: Dies sagt der deutsche Spitzenökonom Clemens Fuest im Interview mit der «Handelszeitung». Der Präsident des Ifo-Instituts in München erwartet, dass sich das weltweite Wachstum abkühlt. In einem optimistischen Szenario könnte sich die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder stabilisieren - vorausgesetzt, dass es keinen harten Brexit gibt, dass keine US-Zölle auf europäische und japanische Autos kommen oder dass sich die Krise in Italien nicht verschärft. Dann hätte man einen Rückgang des Wachstums, «aber kein Drama, wenn es dabei bleibt. Be¬unruhigend ist allerdings schon, dass das Wachstum in der Industrie besonders stark zurückgeht. Ein so deutlicher Abschwung im internationalen Handel und in der Industrie ist ungewöhnlich.» Ein harter Brexit oder amerikanische Zölle auf europäische Autos hätten indes schwerwiegendere Folgen. «Deutschland wäre am stärksten betroffen. Von 100 Autos, die es heute exportiert, gehen 15 in die USA», so Fuest. Und weiter: «Ein Handelskrieg zwischen der EU und den USA würde den Abschwung in der Industrie verschärfen und auf Dauer würde das auf andere Sektoren und auf den Arbeitsmarkt ausstrahlen. Ein solches Szenario würde die europäische Wirtschaft in die Rezession drücken. Deutschland wäre wegen seiner Exportorientierung stark betroffen - die Schweiz übrigens auch. Italien würde solch eine Situation am wenigsten aushalten, es hat die geringsten Spielräume, vor allem wegen der hohen Staatsverschuldung. Es könnte sogar dazu kommen, dass an den Finanzmärkten das Vertrauen in italienische Staatspapiere erschüttert wird und die Verschuldungskrise in den Euro-Raum zurückkehrt.» Dieses Szenario halte er «nicht für wahrscheinlich», so der Volkswirtschaftsprofessor der Universität München. «Aber man kann es nicht ausschliessen.»

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