Media Service: Steuerreform: Unternehmen reduzieren politisch umstrittene Dividendenform
Zürich (ots)
Die börsenkotierten Schweizer Firmen passen sich bereits den neuen steuerlichen Rahmenbedingungen an, bevor die Volksabstimmung über die Steuerreform (STAF) erfolgt ist. Dies zeigt eine Umfrage der «Handelszeitung» unter 38 Unternehmen, die an der SIX gehandelt werden und die in der Vergangenheit sogenannte «steuerfreie Dividenden» ausgeschüttet haben».
Die Höhe dieser politisch umstrittenen Ausschüttungsform nahm signifikant ab - konkret um knapp ein Drittel im Vergleich der Geschäftsjahre 2017 und 2018. Im Gegenzug schütteten die Unternehmen 27 Prozent höhere, reguläre Dividenden aus.Deshalb können Bund, Kantone und Gemeinden mit höheren Steuereinnahmen rechnen.
Umstritten sind die sogenannten steuerfreien Dividenden, weil sie in der Praxis zu Steuerumgehungen führen können. Die Credit Suisse hatte es exerziert. Es gab Jahre, wo sie neues Kapital für 1,4 Milliarden Franken aufnahm und fast gleichzeitig 1,5 Milliarden steuerfreie Kapitalreserven anstelle einer Dividende ausschüttete. So mussten ausländischen Aktionäre keine Verrechnungssteuer zahlen. Und private Schweizer Aktionäre sparten sich die Einkommenssteuer. Sie wäre bei einer regulären Dividendenausschüttung fällig geworden.
Die Möglichkeit zur steuerfreie Dividende ist mit der letzten Unternehmenssteuerreform von 2011 geschaffen worden. Sie war laut der Eidgenössischen Steuerverwaltung ein Erfolg, weil sie zu Ansiedlungen von ausländischen Firmen geführt hat. Sollte das Volk am 19. Mai der Steuerreform zustimmen, dürfen kotierte Firmen künftig maximal die Hälfte der Dividende steuerfrei ausschütten.
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