DKKV Dt. Komitee Katastrophenvorsorge
Je früher desto besser
7. Forum und Gefahrentag des DKKV und der GTZ, am 19. und 20. Oktober
Eschborn (ots)
Indonesien: GTZ unterstützt Katastrophenvorsorge an Primarschulen
Ende Mai starben rund 5.000 Menschen bei einem Erdbeben in der indonesischen Region Yogyakarta. Die Opferzahlen wären weitaus höher gewesen, wenn die meisten Kinder nicht kurz vorher in der Schule gelernt hätten, wie sie sich bei einem Erdbeben verhalten müssen. Seit dem verheerenden Tsunami im Dezember 2004 ist deutlich geworden, dass Katastrophenvorsorge integraler Bestandteil von Lehrplänen sein sollte. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) hat die Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) das indonesische Bildungsministerium dabei unterstützt, Katastrophenvorsorge in den Schulalltag zu integrieren.
Bisher haben mehr als 33.000 Schulkinder an über 1.600 Primarschulen in 19 Distrikten und Provinzen Indonesiens viel über die Ursachen und Folgen von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche gelernt. "Doch erst wenn die Menschen im Ernstfall auch richtig reagieren, ist die Ausbildung wirkungsvoll und nachhaltig", sagt Ria Hidajat, GTZ-Expertin für Katastrophenvorsorge. Deshalb werden Evakuierungen und Erste Hilfe auch umfangreich in der Praxis eingeübt. Obwohl die Erde bebte, als die Schule geschlossen war, haben die Schülerinnen und Schüler richtig reagiert: Sie haben mit ihren Familien unter Türrahmen, Tischen und Betten Schutz gesucht und die Häuser erst nach dem Abklingen der Erschütterungen verlassen. Niemand wurde ernsthaft verletzt.
Bei der Integration von Katastrophenvorsorge in den Schulalltag von Primarschulen, konnte die GTZ an das erfolgreiche Bildungsprojekt SEQIP anknüpfen. Das Projekt hat den naturkundlichen Unterricht an indonesischen Grundschulen verbessert. Dabei unterstützt die GTZ zusammen mit der KfW-Entwicklungsbank das indonesische Bildungsministerium. Statt Frontalunterricht und Auswendiglernen stehen bei SEQIP Experimentieren, Wissbegierde, Logik und selbständiges Lernen im Vordergrund. "Es sind diese Fähigkeiten, die zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zwischen menschlichem Verhalten und der katastrophalen Wirkung eines extremen Naturereignisses gefragt sind", sagt Hidajat.
In diesem Sinne arbeitet die GTZ eng mit dem Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) zusammen. Das DKKV ist ein nationales Komitee, das aus einer Vielzahl deutscher Universitäten und operativer Institutionen der Bundesregierung und der Privatwirtschaft besteht.
Verschiedene Praxisbeispiele der Katastrophenvorsorge werden am 7. Forum und Gefahrentag des DKKV und der GTZ, am 19. und 20. Oktober, vorgestellt. Unterstützt wird die Veranstaltung durch das Auswärtige Amt und das BMZ.
Interview-Angebot:
Irmgard Schwaetzer, Vorsitzende des DKKV und Thomas Schaef, GTZ-Experte für Katastrophenvorsorge sowie weitere Experten stehen Ihnen am 19. Oktober für Interviews nach Terminabsprache zur Verfügung.
Pressekontakt:
Jörg Hilger (GTZ) ,+49 61 96 79-1174,Joerg.Hilger@gtz.de
Birgit zum Kley-Fiquet (DKKV), +49 228 44601-826, zum.kley@dkkv.org
Winfried Glass (DKKV),+49 2225 7089808,winfried.glass@dkkv.org