GEA auf Marktentwicklung in 2009 vorbereitet
Bochum (ots)
-EBIT in 2008 um 25,7% auf 504,2 Mio. EUR erhöht -EBIT-Marge in den Kernsegmenten auf 10,4% verbessert -Ergebnis pro Aktie in fortgeführten Geschäftsbereichen um 50 % auf 1,89 EUR gesteigert -Dividende auf 0,40 EUR verdoppelt -Auftragseingang in den ersten beiden Monaten 2009 deutlich besser als der deutsche Maschinenbau
Bochum, 12. März 2009 - Die GEA Group Aktiengesellschaft hat das herausfordernde Geschäftsjahr 2008 mit einem Rekordkonzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 504,2 Mio. EUR abgeschlossen. Dieses Ergebnis ist die Folge der erheblichen Steigerung der Konzernmarge um 148 Basispunkte auf 9,7 Prozent sowie des erneuten Umsatzanstiegs um 6,7 Prozent. Die EBIT-Marge des Kerngeschäfts übertraf mit 10,4 Prozent die Zielmarke von 10 Prozent deutlich. Die wesentliche Basis dieses Unternehmenserfolgs 2008 ist der tatkräftige Einsatz der Mitarbeiter. Deshalb wird das Unternehmen eine außerordentliche Gewinnbeteiligung von ca. einem Prozent des Gewinns vor Steuern 2008 an alle Mitarbeiter weltweit - mit Ausnahme der obersten Führungskräfte - ausschütten.
"Unser Maschinenbaugeschäft erzielte im Geschäftsjahr 2008 erstmals einen Umsatz von mehr als 5 Mrd. EUR. Natürlich haben wir bereits in 2008 damit begonnen, dem aus der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung zu erwartenden Ergebnisrückgang entgegenzuwirken. In der Weiterentwicklung und Umsetzung der Maßnahmen zur Sicherung unseres Geschäftserfolges sehe ich die wesentlichen Aufgaben für alle GEA Führungskräfte in 2009", so Jürg Oleas, Vorsitzender des Vorstands der GEA Group Aktiengesellschaft. Zu diesen Maßnahmen gehören der Abbau von Überstunden, Leiharbeit und befristeten Arbeitsverträgen, eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie Kurzarbeit. Darüber hinaus wird es auch zum Abbau festangestellter Mitarbeiter kommen. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten werden dem ebenfalls reduzierten Geschäftsvolumen angepasst. Einzelne Standorte wurden bereits geschlossen oder zusammengelegt, um die Produktivität zu erhöhen. Die bisher geplanten Sachinvestitionen werden erneut überprüft, verschoben oder auch ganz gestrichen, um der Rezession gerecht zu werden. Insgesamt erwartet der Vorstand aus heutiger Sicht Restrukturierungsaufwendungen von bis zu 40 Mio. EUR in 2009.
Ertrag weiter im Fokus Der in 2008 um 8,0 Prozent zurückgegangene Auftragseingang des Konzerns beruht auf dem stark rückläufigen Volumen an Großaufträgen in den Märkten Bioethanol/Biodiesel und Brauereien. 2007 war durch zwei Großaufträge im Kraftwerksbereich aus Südafrika gekennzeichnet, die zusammen über ein Volumen in Höhe von ca. 340 Mio. EUR verfügten. Der derzeitige Auftragsbestand ist von einer guten Margenqualität geprägt, da sich speziell das ertragstarke Komponentengeschäft im Bereich der Nahrungsmittelindustrie stabil entwickelt hat. Auch in 2009 wird die GEA nach dem Grundsatz Marge vor Menge vorgehen. Dass die Absatzmärkte der GEA vergleichsweise robust sind, zeigt sich darin, dass der Auftragseingang auch im Januar und Februar 2009 mit einem Rückgang von etwa 20 Prozent deutlich besser war als der Rückgang im Maschinenbau, der laut VDMA im Januar bei mit 42 Prozent gelegen hat.
Gesunde Basis Die Finanzlage der GEA ist unverändert stabil. Der Konzern hat keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf und verfügt auch für die zukünftige Unternehmensentwicklung über ausreichende Finanzierungsspielräume. Der Cash-Flow nach IFRS aus der laufenden Geschäftstätigkeit erreichte 388,9 Mio. EUR in 2008. Die Nettoverschuldung des Konzerns liegt bei 60,2 Mio. EUR, was einem Gearing von 4,1 Prozent entspricht. Die GEA Group verfügt über frei verfügbare Barmittel und Tagesgeldanlagen in Höhe von 431,7 Mio. EUR. In 2009 wird eine deutliche Reduktion des Working Capitals den Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit des Konzerns unterstützen.
Portfolio-Bereinigung abgeschlossen Mit der Schließung der Ruhr-Zink zum Ende des Geschäftsjahres ist die 5 Jahre andauernde Portfolio-Bereinigung nun abgeschlossen. In dieser Zeit wurden insgesamt 20 Unternehmen aus der Chemie, der Automobilzulieferindustrie, des Großanlagenbaus, des Stahl- und Kesselbaus sowie dem Handel und der Zinkverhüttung veräußert oder geschlossen. Im gleichen Zeitraum hat die GEA 30 Unternehmen erworben, von denen knapp 80 Prozent die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie oder den Energiesektor als Hauptabsatzmarkt haben. Damit ist die GEA gut aufgestellt, um in diesen vergleichsweise stabilen Märkten auch weiter zu wachsen.
Projekte in nicht fortgeführten Geschäftsbereichen werden in 2009 an Kunden übergeben Neben den Ergebnisbelastungen aus der Schließung der Ruhr-Zink waren vor allem nochmals erhebliche Aufwendungen für Altaufträge des Großanlagenbaus im Jahresabschluss zu berücksichtigen. Voraussichtlich werden aber alle verbliebenen Aufträge, bei denen die GEA Group noch an Risiken beteiligt ist, sowohl bei Lurgi als auch bei Lentjes in 2009 abgenommen und in die Gewährleistungsphase übergehen. Für die in 2009 erwarteten Mittelabflüsse von 350 bis 400 Mio. EUR wurden in 2008 bereits entsprechende Rückstellungen gebildet.
Dividende für 2008 verdoppelt, aber niedrigeres Geschäftsvolumen in 2009 erwartet Die GEA sieht keine Erholung der aktuellen Wirtschaftssituation für 2009 und hat deshalb die oben beschriebenen Maßnahmen eingeleitet. Eine Reduzierung des hervorragenden Ergebnisses von 2008 wird in 2009 in Menge und Marge jedoch nicht zu vermeiden sein. Der aktuelle Auftragsbestand unterstützt das Ergebnis durch die guten Margen der eingegangenen Aufträge. Nach den ersten beiden Monaten 2009 ist der Auftragsbestand sogar leicht gestiegen. Auf längere Sicht, nach der Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sollte die EBIT-Marge für den Gesamtkonzern von heute 9,7 Prozent auf über 10 Prozent steigen sowie eine Dividende in Höhe von etwa einem Drittel des Konzernergebnisses ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr 2008 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der GEA Group der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 0,40 EUR je Aktie zu zahlen.
Konzernkennzahlen der GEA Group 2008 (in Mio. EUR) Q4 2008 2008
Auftragseingang Energie- und Landtechnik 1) 410,8 1.645,6 Prozesstechnik 703,4 3.346,6 Sonstige und Konsolidierung -0,9 -8,3 Summe 1) 1.113,3 4.983,9
Umsatz Energie- und Landtechnik 529,6 1.818,6 Prozesstechnik 904,2 3.338,1 Sonstige und Konsolidierung 4,1 22,3 Summe 1.438,0 5.179,0
EBIT Energie- und Landtechnik 59,0 165,5 Prozesstechnik 129,5 369,7 Sonstige/Konsolidierung und Holding -11,3 -31,0 Summe 177,1 504,2 in % vom Umsatz 12,3 9,7 Ergebnis vor Steuern 166,0 458,8 Konzernergebnis aus fortgef. Geschäftsbereichen 135,8 349,0 Konzernergebnis aus nicht fortgef. Geschäftsber. -112,5 -248,0 Konzernergebnis 23,4 101,0 Ergebnis je Aktie a. fortgef. Geschäftsber.2) 0,73 1,89 Ergebnis je Aktie a. nicht fortgef. Geschäftsber.2)-0,61 -1,35 Ergebnis je Aktie 2) 0,12 0,54 Nettoposition 3)4) -60,2 -60,2 Investitionen inkl. Finanzierungsleasing 72,2 165,6 Mitarbeiter zum Stichtag 5) 21.327 21.327
1) In 2007 Großaufträge aus Südafrika in Höhe von ca. 340 Mio. EUR enthalten 2) In EUR 3) Einschließlich nicht fortgeführte Geschäftsbereiche 4) Nettoposition = Zahlungsmittel + Wertpapiere-Bankverbindlichkeiten 5) Mitarbeiteräquivalente ohne Auszubildende und ruhende Arbeitsverhältnisse. Rundungsdifferenzen möglich
Die GEA Group Aktiengesellschaft ist einer der größten reinen Maschinenbaukonzerne Deutschlands. Sie hat sich als international tätiger Technologiekonzern auf den Spezialmaschinenbau mit den Schwerpunkten Prozesstechnik und Komponenten konzentriert. Im Geschäftsjahr 2008 betrug der Konzernumsatz 5,2 Milliarden Euro. Rund 50 Prozent davon erwirtschaftete der Konzern in der schnell wachsenden Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte das Unternehmen mehr als 21.000 Mitarbeiter in 50 Ländern. In 90 Prozent ihrer Geschäftsfelder zählt die GEA Group zu den Markt- und Technologieführern. Die GEA Group ist im deutschen MDAX (G1A, WKN 660200) notiert.
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