Astellas Pharma Europe Limited
Aufnahme von ersten Patienten in europäisches Phase-III-Programm für potenziell erste orale Behandlungsmethode für Anämie infolge von chronischem Nierenversagen
England (ots/PRNewswire)
Roxadustat könnte die Behandlung von Anämie infolge von chronischem
Nierenversagen ändern und Mehrfachinjektionen überflüssig machen
Astellas Pharma Europe Ltd. gab heute bekannt, dass die ersten europäischen Patienten in das weltweite ALPINE-Programm aufgenommen wurden, das in Zusammenarbeit mit FibroGen, Inc durchgeführt wird, um die Sicherheit und die Wirksamkeit von Roxadustat (auch bekannt als ASP1517/FG-4592), einer potenziell neuen oralen Behandlung von Anämie bei Patienten mit chronischem Nierenversagen zu untersuchen. In Europa wird Astellas drei Phase-III-Studien - ALPS, DOLOMITES und PYRENEES - als Teil des Programms durchführen. Teilnehmer sind sowohl Dialysepatienten als auch Patienten, die keine Dialysebehandlung durchführen. In Europa werden ungefähr 1.800 Patienten teilnehmen und in den Studien wird Roxadustat sowohl mit den derzeitigen Behandlungsmethoden als auch mit einem Placebo verglichen. Bisher ist Roxadustat in keinem Land lizenziert.
Die Behandlungen gegen Anämie zielen darauf ab, den Hämoglobinspiegel im Blut anzuheben, um den Körper dabei zu unterstützen, Sauerstoff besser zu transportieren.[1] Die derzeitigen Behandlungsmethoden sehen oftmals eine Kombination aus injizierbaren ESAs und Eisenpräparaten vor, die entweder oral oder intravenös vergeben werden.[2] Angesichts der derzeitigen Behandlungsmethoden (ESAs beziehungsweise Erythropoese-stimulierende Substanzen) gibt es Sicherheitsbedenken, da nachgewiesen wurde, dass diese Substanzen den Blutdruck erhöhen.[2] Zudem wurden sie mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse in Zusammenhang gebracht, wenn sie bei hohem Hämoglobinspiegel eingesetzt werden.[3] Aufgrund dieser Bedenken wurde die Dosierungsempfehlung für ESAs überarbeitet.[4]
In den Phase-II-Studien war Roxadustat gut verträglich und es konnte nachgewiesen werden, dass der Hämoglobinspiegel bei Patienten mit Anämie infolge von chronischem Nierenversagen korrigiert und gehalten wurde.[5] Wichtig ist zudem, dass kein gesteigerter Blutdruck festgestellt werden konnte und es gab keine Notwendigkeit für zusätzlich intravenös verabreichtes Eisen (häufig notwendig bei derzeit genutzten ESAs).[5] Das ALPINE-Studienprogramm wurde neben anderen weltweiten Phase-III-Studien durchgeführt, um zu untersuchen, ob Roxadustat für Patienten mit Anämie infolge von chronischem Nierenversagen eine wirksame orale Behandlung ohne zusätzliche notwendige Injektionen oder erhöhtem kardiovaskulärem Risikoprofil darstellt.
"Jahrelang mussten wir Patienten mit chronischem Nierenversagen zwei Injektionen geben, um ihre Anämie zu behandeln", erklärte Dr. Ashraf Mikhail, leitender klinischer Studienleiter an der Swansea University und koordinierender Forschungsleiter UK für die ALPS-Studie. "Zuerst vergeben wir intravenös Eisen, der Baustein für Hämoglobin, dann ESA, das die Bausteine zu Blut verarbeitet. Dies erfordert viel Zeit, Überwachung, Tests und Patientenbesuche. Roxadustat könnte es uns ermöglichen, dies alles mit einer einzigen Tablette zu ersetzen. Dadurch könnte die Behandlung dieser Erkrankung möglicherweise von den Fachärzten an die Allgemeinärzte übergeben werden."
Roxadustat ist das erste Präparat in einer potenziell neuen therapeutischen Klasse mit dem Namen Hypoxie-induzierbaren Faktor (HIF) Prolyl Hydroxylase Inhibitor (bzw. HIF-PHIs), für die Phase-III-Studien durchgeführt werden.[6] Roxadustat erhöht den Hämoglobinspiegel mit einem Mechanismus, der die natürlichen Auswirkungen von Höhenlagen nachahmt.[6] Schon lange ist bekannt, dass die Hämoglobinproduktion in Höhenlagen gesteigert ist und HIF fördert die Herstellung von roten Blutzellen, die Hämoglobin transportieren.[6] Durch den gesteigerten HIF-Spiegel erhöht Roxadustat den Hämoglobinspiegel, indem die körpereigenen Eisenspeicher genutzt werden. Dadurch kann der Hämoglobinspiegel kontrolliert werden, ohne das zusätzlich Eisen verabreicht werden muss.[5]
"Roxadustat verfügt über das Potenzial, die Behandlung von Anämie infolge von chronischem Nierenversagen zu verändern", erklärte Dr. Michael Allen, Leiter des Bereichs Therapie, Urologie und Nephrologie, Astellas Pharma Global Development. "Wir sind sehr erfreut, diesen Meilenstein in der Entwicklung von Roxadustat bekanntgeben zu können, der auch ein wichtiger Meilenstein für Astellas ist. Wir freuen uns darauf, mit der Nephrologie-Community zusammenzuarbeiten, und wir hoffen, dass Astellas in diesem Bereich ähnlich wertvolle Beiträge leisten kann wie es in den Bereichen Transplantation und Urologie bereits erfolgt ist.
Astellas hat bestimmte Rechte für Roxadustat von FibroGen in den Ländern und Gebieten Japan, Europa, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, Naher Osten und Südafrika lizenziert. Sobald dies angebracht ist, wird Astellas für die Einreichung der Zulassungsanträge bei der EMA zuständig sein.
Das chronische Nierenversagen ist ein weltweit zunehmendes Problem des öffentlichen Gesundheitswesens[7] und kann dazu führen, das Patienten eine Dialysebehandlung brauchen. Die European Kidney Health Alliance schätzt, dass mehr als 10 % der Europäer an chronischem Nierenversagen leiden.[8] Mit zunehmend schlechter werdendem chronischen Nierenversagen ist es auch wahrscheinlicher, dass es zu Anämie kommt, einer Erkrankung, die zu Müdigkeit und Atemlosigkeit in einem Ausmass führen kann, die alltägliche Aktivitäten zu einer Herausforderung oder sogar unmöglich machen.[2] Studien legen nahe, dass ungefähr 12 % der Patienten mit chronischem Nierenversagen auch an Anämie leiden.[1] Die chronische Nierenerkrankung ist eine grosse finanzielle Last für das europäische Gesundheitssystem. Allein für die Dialysebehandlung müssen bis zu 2 % des Budgets des europäischen Gesundheitssystems eingeplant werden, obwohl nur ein kleiner Teil der Bevölkerung (< 0,1 %) behandelt werden muss.[9]
Informationen zu Anämie
An Anämie Erkrankte haben weniger rote Blutzellen/bzw. niedrigere Hämoglobinwerte als normal üblich. Die Prävalenz von Anämie erhöht sich mit dem Fortschreiten des chronischen Nierenversagens und multipliziert nachweislich das Risiko bei Patienten mit Herzkreislauferkrankung. Anämie wurde bei Patienten mit chronischem Nierenversagen mit negativen Folgen, mit häufigeren Krankenhauseinweisungen, einer erhöhten Sterblichkeitsrate und einer verminderten Lebensqualität assoziiert, doch die Erkrankung wird aufgrund der Kosten und Komplexität der Behandlung mit injizierbaren ESAs und intravenös verabreichten Eisen nicht ausreichend behandelt.
Informationen zu Astellas Pharma Europe Ltd.
Astellas Pharma Europe Ltd. ist im Vereinigten Königreich angesiedelt und ist die europäische Hauptniederlassung des in Tokio ansässigen Unternehmens Astellas Pharma Inc. Astellas ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das sich durch die Bereitstellung innovativer und zuverlässiger Pharmazeutika der Verbesserung der Gesundheit von Menschen rund um die Welt widmet. Der Hauptschwerpunkt des Unternehmens liegt auf ausgezeichneter F&E und Marketing, um weiter auf dem weltweiten Pharmamarkt zu wachsen. Astellas Pharma Europe Ltd. ist für 21 Niederlassungen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, einen F&E-Standort und drei Herstellungswerke verantwortlich. Das Unternehmen beschäftigt etwa 4.300 Mitarbeiter in diesen Regionen. Für ausführlichere Informationen über Astellas Pharma Europe besuchen Sie bitte die Website http://www.astellas.eu.
Literaturnachweise
1. Anaemia in Chronic Renal Disease. Information for Healthcare Professionals. Patient.co.uk. Online verfügbar unter: http://www.patient.co.uk/doctor/Anaemia-in-Chronic-Renal-Disease.htm. Stand: November 2013
2. Lankhorst CE, Wish JB. Anemia in renal disease: Diagnosis and management. Blood Reviews 24 (2010) 39-47. Online verfügbar unter: http://www.bloodreviews.com/article/S0268-960X(09)00054-X/fulltext. Stand: November 2013
3. Singh et al. Correction of Anemia with Epoetin Alfa in Chronic Kidney Disease. New England Journal of Medicine 2006; 355:2085-98
4. McMurray JJV, Parfrey PS et al. KDIGO (Kidney Disease - Improving Global Outcomes) Clinical Practice Guideline for Anemia in Chronic Kidney Disease. Kidney International Supplements BAND 2 | AUSGABE 4 | AUGUST (2) 2012, 279; doi:10.1038/kisup.2012.37. Online verfügbar unter: http://www.nature.com/kisup/journal/v2/n4/index.html. Stand: November 2013
5. Besarab A et al. Evaluation of hypoxia-inducible factor prolyl hydroxylase inhibitor FG-4592 for haemoglobin correction and maintenance in nondialysis chronic kidney disease patients for 16 and 24 weeks. Abstract FP215. Nephrology Dialysis Transplantation Band 27: Beilage 2; Seite ii144 Mai 2012. Online verfügbar unter: http://ndt.oxfordjournals.org/content/27/suppl_2/ii133.full.pdf+html?sid=0a825489-ef30-4c74-b3bb-dee904a54d7e . Stand: November 2013
6. Bouche. First-in-class anaemia drugtakes aim at Amgen's dominion. Nature biotechnology 2013; 31:11
7. Zoccali C et al. Epidemiology of CKD in Europe: an uncertain scenario. Nephrology Dialysis Transplantation (2010) 25: 1731-1733. Online verfügbar unter: http://ndt.oxfordjournals.org/content/25/6/1731.full. Stand: November 2013
8. The Alarming Rise in Chronic Kidney Disease in Europe. How to deal with this costly problem. European Kidney Health Alliance. Online verfügbar unter: http://www.era-edta.org/images/2013_EKHA_Call_to_Action_ANNEX_2%20.pdf. Stand: November 2013
9. Lameire N et al. Chronic kidney disease: A European perspective. Kidney International, B. 68, Beilage 99 (2005), S. S30-S38. Online verfügbar unter: http://www.nature.com/ki/journal/v68/n99s/full/4495665a.html. Stand: November 2013
Kontakt:
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