Aleris International reicht Restrukturierungsplan ein
Aleris geht mit größerer Finanzstärke und deutlich gesenkten operativen Kosten aus Chapter 11-Verfahren hervor
Beachwood, Ohio, USA (ots)
Aleris International, Inc., ein weltweit führendes Unternehmen bei Aluminium-Walzprodukten und -Profilerzeugnissen sowie Aluminium-Recycling, gab heute bekannt, dass es seinen Restrukturierungsplan (Plan) sowie den zugehörigen Entwurf des sogenannten Disclosure Statements beim Insolvenzgericht (U.S. Bankruptcy Court) in Delaware eingereicht hat. Nach diesem Schritt im Insolvenzverfahren könnten Aleris und seine 100%igen US- Tochtergesellschaften, für die Aleris ebenfalls Gläubigerschutz angemeldet hatte, bis Mitte des Jahres aus dem Chapter 11-Schutz entlassen werden.
Der Plan wird in erheblichem Maße von den Gläubigern mitgetragen. Das zeigt die Backstop-Vereinbarung, die mit verschiedenen von Oaktree Capital Management, L.P., Beteiligungsgesellschaften von Apollo Management, L.P. bzw. Sankaty Advisors, LLC verwalteten Investment-Fonds ("die Backstop-Parteien") abgeschlossen wurde. Gemäß der Vereinbarung werden die Backstop-Parteien nicht auf dem Markt platzierte Aktien aus einer Kapitalerhöhung und Fremdkapital bis zu insgesamt rund 690 Mio. US-Dollar übernehmen. Auf diese Gläubiger entfallen über 67 Prozent der US-amerikanischen zins- und tilgungsfreien Roll-up-Kreditvereinbarungen von Aleris. Aus dem Erlös der Kapitalerhöhung und dem Fremdkapital sollen das Betriebskapital von Aleris und die im Plan vorgesehenen Zahlungen finanziert werden, zu denen die Tilgung des Neukredits für die Restrukturierung ("Debtor-in-Possession"-Finanzierung), die Zahlung von Verwaltungskosten und die Ausschüttungen an die Insolvenzgläubiger gehören.
"Die Vorlage eines von den Gläubigern in hohem Maße getragenen Restrukturierungsplans ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu langfristiger finanzieller Stabilität, operativer Effizienz und hoher Wettbewerbsfähigkeit am Ende des Insolvenzverfahrens", sagt Aleris-Chairman und CEO Steven J. Demetriou. "Seit der Beantragung des Gläubigerschutzes im Februar 2009 haben wir weltweit erhebliche operative Verbesserungen erreicht. Die Gemeinkosten wurden reduziert, die Produktionskosten gesenkt, die Mitarbeiterzahl im Konzern wurde abgebaut sowie die Produktivität deutlich gesteigert und der Kundenservice verbessert. Am Ende des Gläubigerschutzverfahrens werden wir alle längerfristigen Verbindlichkeiten getilgt und alle ungesicherten Kredite abgelöst haben, über eine starke Bilanz verfügen, die operativen Kosten entscheidend gesenkt haben und finanziell flexibler sein. Die finanzielle Unterstützung und die Bereitschaft der Backstop-Parteien zum Kapitaleinstieg sind klarer Ausdruck des Vertrauens unserer Partner in die Zukunft von Aleris."
"Mit der wirtschaftlichen Erholung und einer verbesserten Geschäftsentwicklung unserer Kunden," so Demetriou weiter, "werden wir wieder auf den Pfad des Wachstums zurückkehren und auch im langfristigen Interesse unserer Kunden, Zulieferer, Geschäftspartner und Mitarbeiter den Ausbau zu einem weltweit führenden Aluminiumunternehmen fortsetzen können. An dieser Stelle möchten wir unseren Mitarbeitern auf der ganzen Welt für ihren Einsatz und ihre Unterstützung während der laufenden Restrukturierungsphase danken. Ihr Engagement für das Unternehmen hat es uns ermöglicht, den Anforderungen unserer Kunden ohne Unterbrechung und ohne Abstriche gerecht zu werden und gleichzeitig Beziehungen zu neuen Kunden aufzubauen. Danken möchten wir bei dieser Gelegenheit darüber hinaus sowohl unseren Bestands- und Neukunden als auch unseren Zulieferern und sonstigen Geschäftspartnern für ihre Loyalität während dieses Prozesses. Die andauernde weltweite konjunkturelle Unsicherheit mahnt uns zwar kurzfristig zur Vorsicht, jedoch fühlen wir uns durch unsere gestärkte Bilanz, die größere Liquidität sowie unsere Verbesserungen im operativen Geschäft und bei der Kostensteuerung gut für langfristiges Wachstum positioniert."
Der Termin zum Disclosure Statement wurde vom Insolvenzgericht auf den 12. März 2010, 9:30 Uhr (Eastern Standard Time) festgelegt. Nach der gerichtlichen Genehmigung des Disclosure Statements und der Abstimmungsregelungen wird Aleris den Plan zur Abstimmung stellen und die gerichtliche Bestätigung beantragen.
Der Restrukturierungsplan in seiner jetzigen Fassung, der noch der Genehmigung des Insolvenzgerichts bedarf, enthält insbesondere folgende Elemente:
- Gläubiger der US-amerikanischen Roll-up-Kredite, der europäischen Roll-up-Kredite und der europäischen Kredite haben die Option zwischen Ablösung in bar und Ablösung durch Aleris- Anteile bzw. Subskriptionsrechte für die Kapitalerhöhung und Zeichnungsrechte für Fremdkapital.
- Die Backstop-Parteien haben sich verpflichtet, bis zu 690 Mio. US-Dollar zu den üblichen Konditionen in das reorganisierte Unternehmen zu investieren.
- Aleris wird den Gläubigerschutz als privates Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung seiner Gläubiger unter der Führung der Backstop-Parteien verlassen, die bereits den größten Teil der Finanzierung der Restrukturierung übernommen hatten.
- Alle verwaltungsbezogenen Ansprüche einschl. Lieferungen und Leistungen nach Ziff. 503(b)(9) Insolvenzordnung werden in voller Höhe ausgeglichen.
- Der Restrukturierungsplan sieht eine Anspruchsklasse für nicht besicherte Forderungen von bis zu 10.000 US-Dollar oder auf 10.000 US-Dollar reduzierte nicht besicherte Forderungen vor, soweit es sich nicht um Kreditverbindlichkeiten handelt. Diese Gläubiger erhalten in Abhängigkeit der Höhe der verwaltungsbezogenen Ansprüche nach Ziff. 503(b)(9) 25 % oder 50 % ihrer anerkannten Forderungen.
- Sonstige ungesicherte Forderungen einschließlich nicht besicherter Kreditverbindlichkeiten werden anteilig aus einem Cash Pool von 4 Mio. US-Dollar bedient.
- Aleris soll bei Aufhebung des Gläubigerschutzes über Liquidität in Höhe von mindestens 233 Mio. US-Dollar als Barvermögen sowie eine durch Vermögenswerte besicherte revolvierende Kreditfazilität von etwa 500 Mio. US-Dollar verfügen.
Zur Vereinfachung der weltweiten Restrukturierung der gesamten von Aleris ausgewiesenen Verbindlichkeiten wurde heute beim Insolvenzgericht in Delaware auch Gläubigerschutz nach Chapter 11 für die deutsche Holding-Tochtergesellschaft Aleris Deutschland Holding GmbH (ADH) beantragt sowie ein Restrukturierungsplan eingereicht. Dieser ADH-Plan ist mit seinen Verbindlichkeiten Teil der oben bereits beschriebenen Gesamtrestrukturierung. ADH besitzt keine Aktivitäten, verfügt nicht über Mitarbeiter oder Betriebsvermögen und ist nicht gewerblich tätig. Durch die Anmeldung von ADH ergeben sich keine Auswirkungen auf das operative Geschäft von Aleris in Deutschland oder einem anderen Land in Europa. Die europäischen Unternehmen bleiben von dem Insolvenzverfahren in den USA unberührt.
Informationen zu den Forderungen und die beim Insolvenzgericht eingereichten Unterlagen einschließlich des Restrukturierungsplans und des Disclosure Statements können unter www.kccllc.net/Aleris abgerufen werden.
Wie am 12. Februar 2009 bekannt gegeben wurde, hat Aleris International Inc. gemeinsam mit seinen 100%igen US- Tochtergesellschaften Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Grund hierfür waren wirtschaftliche Schwierigkeiten im Zuge des weltweiten Konjunktureinbruchs, der zu einem starken Rückgang der Industrienachfrage und einem Einbruch der Aluminiumpreise geführt hatte. Für die Unternehmen in Europa, Asien, Südamerika und Mexiko wurde kein Gläubigerschutz angemeldet. Die geschäftlichen Tätigkeiten dieser Gesellschaften wurden unverändert fortgeführt. Nicht zum Gläubigerschutz angemeldet wurden auch Imsamet, Inc. mit Hauptsitz in Goodyear, Arizona, USA, und HT Aluminum Incorporated mit Hauptsitz in Hammond, Indiana, USA.
Diese Pressemitteilung ist keine Einladung zur Abstimmung über den Plan. Die Informationen im Disclosure Statement dürfen erst Grundlage von Entscheidungen werden, wenn vom Insolvenzgericht festgestellt worden ist, dass das eingereichte Disclosure Statement hinreichend ist und die Anforderungen des Insolvenzrechts erfüllt.
Diese Pressemitteilung stellt kein Angebot über Bezugsrechte oder über Eigenkapital- oder Schuldtitel im Rahmen der Kapitalerhöhung dar. Die Wertpapiere werden nicht nach dem US-amerikanischen Wertpapiergesetz Securities Act aus dem Jahr 1933 in der heutigen Fassung angemeldet und dürfen nicht in den USA angeboten oder verkauft werden, solange sie nicht nach dem Wertpapiergesetz angemeldet werden oder ein Befreiungstatbestand vorliegt.
Über Aleris Aleris International, Inc. ist ein weltweit führendes Unternehmen für Aluminium-Walzprodukte und -Profilerzeugnisse sowie Aluminium- Recycling und Sonderlegierungen. Das Unternehmen mit Sitz in Beachwood, einem Vorort von Cleveland, Ohio, USA, betreibt über 40 Produktionsanlagen in Nordamerika, Europa, Südamerika und Asien und beschäftigt ca. 6.500 Mitarbeiter. Nähere Informationen finden Sie unter www.Aleris.com .
US-Medienkontakte: Kekst and Company Ruth Pachman, +1-212-521-4891 David Lilly, +1-212-521-4878
Medienkontakte Europa: Hering Schuppener Consulting Alex Seiler, +49-69-921874-54