Sportliche Höchstleistungen mit Hörimplantat
Starnberg (ots)
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Ein Hörimplantat beim Sport muss keine Einschränkung darstellen. Dies zeigte Isabelle Boberg bei den Olympischen Spielen für Gehörlose, den sogenannten Deaflympics, in Sofia. Die 23-jährige Cochlea-Implantat(CI)-Trägerin, deren Leidenschaft dem Radsport gilt, holte bei ihrer ersten Teilnahme an diesem Wettbewerb gleich drei Silbermedaillen. Nach dem Silberrang im Strassenrennen und im 1000m Sprint gelang ihr schließlich auch in der Cross Country Disziplin der Sprung auf das Podest.
Die Leistung ist dabei umso höher einzuschätzen, da Isabelle Boberg erst 2012 ihren Einstand für den B-Kader des Radnationalteams des deutschen Gehörlosen Sportverbandes (DGS) gab. Obwohl sie noch nicht vom Sport leben kann und daher hauptberuflich in einem Radsportgeschäft arbeitet, hat der Trainingsumfang und die Professionalität, mit dem sie den Radsport betreibt, seitdem deutlich zugenommen. Die beachtliche Anzahl von circa 12.000 Trainings- und Wettbewerbskilometern kommen mittlerweile in einem Jahr zusammen. Als verlässlicher Partner steht ihr MED-EL Deutschland, der führende Anbieter von Hörimplantatsystemen, zur Seite und unterstützt sie mit Trikots und einem professionellen Mountainbike. "Es ist immer toll junge Menschen zu unterstützen, die ihr Leben in die Hand nehmen und wie in Isabelles Fall dem Radsport nachgehen. Isabelle zeigt, dass Hörverlust keine Beeinträchtigung sein muss", so Dr. Hansjörg Schößer, Geschäftsführer MED-EL Deutschland.
Isabelle Boberg ist von Geburt an hochgradig schwerhörig. Diese Schwerhörigkeit wurde versucht durch Hörgeräte auszugleichen, was anfangs auch gut klappte. Im Alter von 17 Jahren verschlechterte sich ihr Gehör jedoch deutlich, so dass konventionelle Hörgeräte nicht mehr ausreichten. Die junge Frau entschied sich für eine Implantation und wurde 2007 schließlich auf der linken Seite mit einem MED-EL Cochlea-Implantatsystem versorgt. Obwohl Hörhilfen fester Bestandteil in Isabelles Leben sind, hat sie diese nie als sportliche Einschränkung wahrgenommen. Vor ihrer Radfahrkarriere spielte sie in der Damen-Hockeybundesliga als Torhüterin. Mittlerweile ist der Radsport in den Mittelpunkt ihres Lebens gerückt und sie freut sich über ihr Hörimplantat, das ihr beim Radfahren zusätzliche Sicherheit gibt. "Gerade auf der Straße ist es extrem wichtig zu hören, aus welcher Richtung der Verkehr kommt. Hier fühle ich mich mit dem Implantat viel sicherer, da ich trotz Wind alles hören kann", fügt sie an. Daneben steht die junge Sportlerin auch anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite und gibt ihnen Tipps, wie man den Radsport mit einem Hörimplantat vereinbaren kann.
Für die Zukunft plant Isabelle Boberg, für ihren Heimatverein den RV 89 Schweinfurt, Bundesligarennen zu bestreiten und im September bei den deutschen Meisterschaften in Koblenz im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen anzutreten. Sie möchte auch anderen sportbegeisterten Implantatträgern die Berührungsängste nehmen. "Es gibt keinen Grund, auf Sport zu verzichten. Das Implantat hält das schon aus!", sagt die sympathische Fränkin.
Mehr Informationen finden Sie auch unter www.medel.de.
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