International Brotherhood of Teamsters
Gewerkschaft startet "IKEA schadet Familien" Kampagne
- Arbeiter des IKEA-Ladens in Richmond, Britisch-Kolumbien, leiden bereits seit sechs Monaten unter Aussperrung
Washington (ots/PRNewswire)
Die International Brotherhood of Teamsters Internationale Gewerkschaft der Transportarbeiter] startete heute die Kampagne "IKEA schadet Familien", mit der sie aufzeigen will, wie weit sich der IKEA-Laden in Richmond, Britisch-Kolumbien, Kanada, von den ursprünglichen Werten des schwedischen Unternehmens entfernt hat. IKEA sperrt seit mehr als sechs Monaten 350 Arbeiter ohne Lohnzahlung aus dem Laden in Richmond aus, da die Arbeiter gegen einen Vertragsvorschlag gestimmt hatten, der ein diskriminierendes zweistufiges Lohnsystem vorsah.
(Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20100127/IBTLOGO [http://photos.prnewswire.com/prnh/20100127/IBTLOGO])
Die Gewerkschaft öffnete eine neue Kampagnewebsite, www.ikeahurtsfamilies.com [http://www.ikeahurtsfamilies.com/], auf der mithilfe von Videos von den Anhörungen der internationalen Untersuchungskommission vom 7. November 2013 gezeigt wird, wie der Laden in Kanada die Menschenrechte der Arbeiter verletzt.
"Unsere Untersuchungen ergaben, dass Arbeiter zu IKEA kamen, weil sie das Unternehmen respektierten und bei IKEA Karrieremöglichkeiten sahen, aber IKEA hat diese Arbeiter bitter enttäuscht", sagt Peter Lövkvist, Federation Secretary of the Nordic Transport Workers' Federation [Föderationssekretär der nordischen Transportarbeiter-Föderation], der die Anhörungen der internationalen Kommission über die Aussperrung durch IKEA leitete. "Statt ihre Arbeit verrichten zu können, die sie lieben, werden sie seit sechs Monaten ohne Lohnzahlung ausgesperrt. Jeder Tag, der verstreicht, schädigt den Ruf nur noch weiter, an dessen Aufbau IKEA so hart gearbeitet hat."
Die einvernehmliche Zusammenarbeit mit der Transportarbeitergewerkschaft und der Arbeitsfrieden bei IKEA dauerten fast 30 Jahre. Die Teamsters Canada Local Union 213 [Lokale Vertretung 213 der Transportarbeitergewerkschaft in Kanada] in Vancouver, B.C., Kanada, vertritt die Interessen der Arbeiter des IKEA-Ladens in Richmond.
Der ursprüngliche Vertragsvorschlag von IKEA, der im Januar 2013 abgelehnt wurde, beinhaltete ein zweistufiges Lohnsystem, das eine erheblich niedrigere Gehaltsobergrenze für 166 der bestehenden Arbeiter vorsah und nach dem neue Arbeiter sogar in eine noch niedrigere Lohnskala fallen würden. Der Vorschlag schloss des Weiteren eine Kürzung der Arbeitszeit sowie die Reduktion der Zahl der Arbeiter ein, die verschiedene Familien- und persönliche Krankenversicherungszuschüsse erhalten. Als der Großteil der Arbeiter auch einen zweiten Vertragsvorschlag ablehnte, sperrte IKEA die Arbeiter aus und stellte die Lohnzahlungen im Mai 2013 ein.
"Das Unternehmen, das ich im Laufe der Zeit zu lieben und bewundern gelernt hatte, hat sich, zumindest in Nordamerika, in eine Konzernmaschinerie verwandelt", erklärt die IKEA-Mitarbeiterin Julia Buczek in Richmond. "Es ist erschütternd ansehen zu müssen, wie die ursprünglichen schwedischen Werte, zu denen wir alle aufsahen und die wir so positiv beurteilten, jetzt den Bach runter gehen."
Während der Aussperrung bestand IKEA darauf, noch schärfere Bedingungen in die Vertragsvorschläge aufzunehmen, welche die Löhne und Sozialleistungen noch weiter reduzieren würden. Der am 24. Juli von IKEA unterbreitete Vorschlag ersetzte die zweistufige Lohnskala mit einem Lohnsystem, das Lohnerhöhungen an subjektive, nur vom Unternehmen kontrollierbare Maßnahmen binden würde, die in keinerlei Zusammenhang mit der tatsächlichen Arbeitsleistung der IKEA-Mitarbeiter stehen, wie z. B. Umsatzziele und Produktivität. Der Vorschlag enthielt ebenfalls den Abbau von Mitarbeitern und die Reduzierung der garantierten Arbeitsstunden.
Das British Columbia Labour Relations Board [Behörde für Arbeitsbeziehungen von Britisch-Kolumbien] wies IKEA an, keine neuen und nicht aus der Provinz stammenden Manager als Ersatzarbeiter während der Aussperrung zu verwenden. Des Weiteren wurde IKEA dazu angehalten, kein externes Sicherheitspersonal innerhalb des Ladens einzusetzen.
"Die IKEA-Arbeiter in Richmond stellen keine großen Anforderungen. Sie wollen nur respektvoll behandelt werden", sagt Anita Dawson, Business Agent für das Teamsters Local 213. "Sie wollen, dass IKEA zu den schwedischen Werten steht, mit denen das Unternehmen gegründet wurde. Sie wollen Teil der IKEA-Familie sein und trotzdem ihre Familien ernähren können."
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