Zukunftsorientierter Wintersport im Montafon
Montafon (ots)
Die aktuelle Wintersaison im Montafon ist in vollem Gange. Bei allem Skivergnügen ist sich das südlichste Tal Vorarlbergs seiner Verantwortung für den Erhalt der kostbaren Berg- und Lebenswelt bewusst und kommt dieser aktiv nach. Mit der Errichtung des „PIZ – Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus“, das sich konsequent mit der nachhaltigen Entwicklung der eigenen Destination beschäftigt, wurde diesbezüglich bereits ein wegweisender Schritt gesetzt. Darüber hinaus werden in den Montafoner Skigebieten zahlreiche Maßnahmen getroffen, um den Wintertourismus so zukunftsorientiert wie möglich zu gestalten. Sei es durch die Nutzung von Ökostrom, den Einsatz von Photovoltaikanlagen oder einem innovativem Energiemanagement, das zur Steigerung der Energieeffizienz beiträgt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wintersport hat im Montafon eine bereits über 100 Jahre lange Tradition. In den vergangenen 15 Jahren wurde allerdings deutlich, dass der Wintersport – aufgrund sich verändernder Rahmenbedingungen – seine Grenzen erreicht hat. „Die Wachstumsjahre im Winter sind vorbei“, bestätigt Manuel Bitschnau, Geschäftsführer der Montafon Tourismus GmbH. „Es gilt, im Winter das Niveau zu halten, in Qualität zu investieren und zugleich die restliche Zeit des Jahres konsequent auszubauen, hin zum Ganzjahrestourismus“, so Bitschnau weiter. Natürlich ist der Winter im Montafon nach wie vor von großer Bedeutung. „Aufgrund der Tatsache, dass rund 90 Prozent der Pistenfläche in der Silvretta Montafon über 1.500 Meter Seehöhe liegen sowie der entsprechenden Beschneiungsinfrastruktur wird Skifahren im Montafon langfristig – im Sinne der Schonung von Ressourcen – möglich sein“, erklärt Kilian Zinnecker, Bereichsleiter Nachhaltigkeit bei der Silvretta Montafon GmbH.
Im nächtigungsstärksten Tal Vorarlbergs wird großer Wert darauf gelegt, die kostbare Berg- und Lebenswelt im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohnern zu schützen, heißt es seitens Montafon Tourismus. Aus diesem Grund werde in allen Bereichen, in denen Montafon Tourismus tätig ist, auf Maßnahmen gesetzt, welche die nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Als Motor dahinter versteht sich das 2021 von Montafon Tourismus gegründete „PIZ – Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus“, das erste touristische Innovation Hub in ganz Österreich, das sich tiefgreifend mit der nachhaltigen Entwicklung der eigenen Destination beschäftigt. Wichtige Ziele für 2024 sind hier die Zertifizierung der Tourismusregion Montafon mit dem renommierten Österreichischen Umweltzeichen, die Unterstützung von Vorbildbetrieben bei ihrer enkelfähigen Entwicklung und die Bewusstseinsbildung in der Region.
Darüber hinaus engagiert sich auch jedes einzelne Montafoner Skigebiet im Bereich der Nachhaltigkeit und setzt individuelle Maßnahmen um. So geht etwa der Erlebnisberg Golm beim Thema Nachhaltigkeit mit raschen Schritten voran. 2012 wurde mit der Hüttenkopfbahn die erste Photovoltaik-Sesselbahn der Welt erbaut. Seit der Saison 2016/17 konnte das Unternehmen seine Treibhausgasemissionen bereits um beeindruckende 60 Prozent reduzieren und verfolgt ehrgeizige Ziele: Bis 2030 sollen es 77 Prozent weniger sein. Um auch in Bereichen mit noch unausgeglichener Treibhausgas-Bilanz Verantwortung zu übernehmen, unterstützt das Unternehmen auf freiwilliger Basis diverse Klimaschutzprojekte. Mit Initiativen wie einer Vier-Tage-Woche setzt man auf eine zukunftsorientierte und nachhaltige Personalentwicklung. In der Gastronomie stehen Regionalität und Saisonalität im Mittelpunkt, wobei im Panorama-Restaurant Grüneck mindestens 25 Prozent der Gerichte vegan oder vegetarisch sind. Darüber hinaus wird dank einem ausgeklügelten Drainagesystem das Wasser aus der Beschneiung im Winter wieder aufgefangen und zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft verwendet.
Mit ihrer Initiative „Green Mountains“ beschäftigt sich die Silvretta Montafon mit bestehendem Potenzial, die Rahmenbedingungen für den Wintersport so zukunftsorientiert wie möglich zu gestalten. Im Rahmen dessen setzt das größte Skigebiet im Montafon nicht nur Ziele zu den Themen Umwelt und Ressourcen, sondern auch zur sozialen Nachhaltigkeit. Neben diversen Maßnahmen in den Bereichen Energie, Anreise und Regionalität wird bei Neubauten, wie beispielsweise dem aktuellen Projekt eines Mitarbeiterhauses nahe der Zamang Bahn, auf ökologisches Bauen nach Klimaaktiv-Standards geachtet. Nicht nur mit PV-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade, Solaranlage und Pelletsheizung, sondern auch durch kurze Wege zum Arbeitsplatz wollen sie damit ein Qualitätsmerkmal für Arbeitsplätze bei der Bergbahn setzen.
Die Gargellner Bergbahnen beschäftigten sich mit ressourcenschonenden Maßnahmen, insbesondere wenn es um das Thema umweltschonende Beschneiung und Pistenpräparierung geht. So werden etwa die Speicherteiche ausschließlich durch natürliche Zuflüsse gespeist. Durch eine schwimmende Oberflächenentnahme des Wassers sowie der Höhenlage der Speicherteiche, ist darüber hinaus keine Kühlung des Wassers notwendig. Die Pistengeräteflotte ist wie in der Silvretta Montafon und am Erlebnisberg Golm mit einem Schneehöhenmesssystem ausgestattet, welches die Pistenpräparierung durch Messung und effiziente Verteilung des vorhandenen Schnees, so ressourcensparend wie möglich gestalten soll. Darüber hinaus ist ein Tool zur Vorhersage der optimalen Beschneiungsfenster im Einsatz.
Die Partnerschaft mit „Turn to Zero“ ermöglicht es auch der Montafoner Kristbergbahn jährlich ihren gesamten CO2-Austoß durch innovatives Energiemanagement „klimaneutral“ zu stellen. Außerdem betreuen sie in Kooperation mit der Gemeinde Silbertal und Caruso, das erste Carsharing Modell im Montafon. Dabei werden die Ladezyklen der E-Fahrzeuge über die Erträge der eigenen Photovoltaikanlage sowie der kinetischen Energie bei der Talfahrt mit 100 Prozent regionalem Ökostrom gedeckt. Mittlerweile hat sich das Carsharing-Angebot im Montafon auf drei Standorte ausgeweitet. Und es werden laufend mehr.
Das Thema Mobilität und insbesondere die An- und Abreise ist in Hinblick auf den Klimawandel von großer Bedeutung. Denn rund drei Viertel der verursachten CO2-Emissionen einer Urlaubsreise entstehen bei An- und Abreise. Vor diesem Hintergrund wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, beispielsweise durch eine Inklusion der Anreise bei Skipässen, laufend gefördert. Frequenzmessungen im Montafon zeigen, dass der Verkehr in den letzten Jahren bereits abgenommen und sich die Anreise mit dem Zug in den letzten Jahren vervierfacht hat. „Zudem stärken wir im Montafon den Aufenthaltsgast und Fernmärkte werden nicht aktiv beworben“, unterstreicht Manuel Bitschnau abschließend.
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