Private Military Companies - Söldner der Gegenwart: Veranstaltung des Forums "Humanitäre Schweiz"
Zürich (ots)
Die Tötung von 17 unschuldigen Zivilisten im Irak durch Söldner der privaten Militärgesellschaft (Private Military Company, PMC) Blackwater, besoldet durch das US-Aussenministerium, hat der Weltöffentlichkeit die Existenz dieser Unternehmen im Irak und Afghanistan bewusst gemacht. Die Zahl der im Krieg im Irak eingesetzten Söldner wird Heute auf über 50'000 Amerikaner und Europäer geschätzt. Dazu kommen noch beinahe 100'000 Irakis im Dienste dieser privaten Militärunternehmen. Die Einsätze dieser Söldner reichen von der Beratung und Ausbildung der irakischen Polizei und Streitkräfte bis hin zu Kampfaufgaben zugunsten der Koalitionstruppen. Offenbar wird die zu geringe Zahl an Besatzungstruppen der Amerikaner und ihrer Koalition im Irak durch Söldner ausgeglichen, die auch im Dienste des amerikanischen Verteidigungsministeriums und europäischer Organisationen stehen. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in Afghanistan. Der afghanische Präsident wird Tag und Nacht durch Söldner der kalifonischen DynCorp bewacht. Ohne seine Leibwächter wagt dieser Präsident keinen Schritt aus seinem Palast, geschweige denn ein Bad in der afghanischen Menge zu nehmen. Die Zahl der privaten Militärunternehmen in den USA und in Grossbritannien, die auch börsenkotiert sind oder grösseren Rüstungs- und Rohstoffkonzernen gehören, boomt. Dieser Trend wird durch das Outsourcing wichtiger Bereiche durch das US-Verteidigungsministerium noch verstärkt. Offenbar ist die Kontrolle dieser Unternehmen durch die an diesen Kriegen beteiligten Staaten nicht mehr gewährleistet. Das Beispiel von Blackwater ist nicht nur ein Hinweis auf die Disziplinlosigkeit dieser Söldner - die schiesswütigen Rambos gleichen - sondern auch auf die Ohnmacht selbst der amerikanischen Regierung, vor allem des US-Aussenministerium bezüglich der Ahndung, der durch die Söldner begangenen Verbrechen.
Das Phänomen von Söldnern im Kriegseinsatz ist aber nicht neu. So kämpften bereits die ägyptischen Pharaonen mit hebräischen Söldnern in ihren Feldzügen gegen die Hethiter. Auch die Armee von Alexander den Grossen in der Schlacht von Issus, 333 v. Chr., bestand zu einem wesentlichen Teil aus griechischen Söldnern. Aus dem hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England sind die Armagnaken bekannt. Zur Zeit der Reformation wurde die Alte Eidgenossenschaft durch die Reisläuferei politisch und gesellschaftlich beinahe zerstört. Den Höhepunkt des Gewinnstrebens durch den Einsatz privater Militärunternehmen erreichte Wallenstein im Dreissigjährigen Krieg. Ein wesentliches Ergebnis des Westfälischen Friedens von 1648 war die Übertragung des Gewaltmonopols auf die europäischen Staaten. Dieses Monopol, das vor allem für Europa zutraf, wurde noch durch die französische Revolution gefestigt. Offenbar wird dieses Gewaltmonopol durch die Kriege im Irak und in Afghanistan aber systematisch ausgehöhlt.
Wenig bekannt ist, dass in zunehmendem Masse ausländische Militärunternehmen auch aus der Schweiz aktiv werden. Die Tagung des Forums "Humanitäre Schweiz" dient der Information der Öffentlichkeit über diese gefährliche Entwicklung. Der Bundesrat ist deshalb aufgerufen dieser Entwicklung, die eine Gefahr für den humanitären Ruf der Schweiz ist, Einhalt zu gebieten. Des Weiteren soll unser Land durch Vorstösse in der UNO mindestens zu einer völkerrechtlichen Reglementierung und Kontrolle, wenn nicht sogar zu einem weltweiten Verbot privater Militärunternehmen beitragen.
Die Veranstaltung findet am Freitag 23. November 2007, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in der Universität Zürich im Hörsaal KOL - G - 217 statt.
Das Programm kann auf der Homepage www.fhch.ch eingesehen werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Albert A. Stahel
Geschäftsleiter des Forums "Humanitäre Schweiz"
Mobile: +41/79/676'93'60
E-Mail: sekretariat@fhch.ch
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Private Military Companies - Söldner der Gegenwart
Forum "Humanitäre Schweiz"
23.11.2007, 14:00 - 18:00 Uhr
Universität Zürich im Hörsaal KOL - G - 217
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Anmeldeschluss: 19.11.2007
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