China setzt neue Spielregeln auf den Weltmärkten
Präses Melsheimer sieht China zunehmend als Wettbewerber für europäische Wirtschaft
Hamburg (ots)
"Ein starkes Wachstum in China ist gut für Europa, zugleich profitiert China von einer lebendigen und belastbaren Eurozone", sagte der Präses der Handelskammer Hamburg, Fritz Horst Melsheimer, anlässlich der führenden europäisch-chinesischen Wirtschaftskonferenz "The Hamburg Summit: China meets Europe", die mit den Ehrengästen Wan Gang, chinesischer Wissenschaftsminister, Bundeswissenschaftsministerin Anette Schavan und Prof. Georgios Papastamkos, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, heute im Commerzsaal der Handelskammer Hamburg eröffnet worden ist. "Andererseits", so Melsheimer weiter, "trägt die Krise in Europa dazu bei, dass China auf dem Weltmarkt immer stärker zu einem Wettbewerber für die europäischen Unternehmen wird." Mit Verweis auf Chinas dynamische Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre mahnte der Handelskammer-Präses: "Die Spielregeln werden sich ändern, und Europa muss darauf reagieren!"
Bundesforschungsministerin Annette Schavan betonte die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Bereich von Forschung und Entwicklung: "Wir haben in den vergangenen Jahren gezielt strategische Partnerschaften und Kooperationen aufgebaut, beispielsweise in der Elektromobilität, der Umweltforschung oder der Weiterentwicklung der LED-Technologie. Wichtig für die Zusammenarbeit in solch innovativen Feldern ist ein wirksamer Schutz geistigen Eigentums. Und es ist ein gutes Zeichen, dass wir hier verstärktes Verständnis für unsere Position erfahren. Auch darin zeigt sich die Qualität der deutsch-chinesischen Beziehungen". Mit der deutsch-chinesischen Allianz in der Berufsbildung und der strategischen Partnerschaft im Hochschulwesen werde nun auch die Zusammenarbeit in der Bildung weiter gestärkt. "Eine junge Generation in China und Europa braucht starke Signale für gute Bildung und exzellente Forschung als Quelle künftigen Wohlstands", sagte Schavan.
Zu den politischen Beziehungen zwischen der EU und der Volksrepublik sagte Prof. Papastamkos in seiner Rede: "China und Europa sind sich einig, dass unsere strategische Partnerschaft gestärkt werden muss - insbesondere in einer Zeit, in der die wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitische Auswirkungen der Finanzkrise immer deutlicher werden." Die stärkere Position Chinas solle mit der Übernahme von mehr Verantwortung einhergehen, forderte Papastamkos.
Der diesjährige "Hamburg Summit" vom 28. bis zum 30. November in der Handelskammer Hamburg thematisiert die chinesisch-europäischen Handels- sowie Investitionsbeziehungen und deren Rolle für die Weltwirtschaft. Mehr als 400 hochrangige Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler aus 17 Ländern tauschen sich in verschiedenen Diskussionsrunden über Rohstoffsicherung, "Smart Cities" sowie über Chinas und Europas Strategien in einer multipolaren Welt aus.
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