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Neue Studien belegen: Embolisation bessere Behandlungsmethoden für Gebärmuttermyome

Wien (ots)

Ungefähr 30% aller Frauen leiden an
Gebärmuttermyomen. Obwohl diese gutartigen Gewächse nicht
lebensbedrohlich sind, können sie schwere Symptome hervorrufen. Bis
dato musste für ihre Behandlung oft eine vollständige Entfernung der
Gebärmutter durchgeführt werden. Zwei neue Studien belegen jedoch,
dass das Durchführen einer Gebärmutter erhaltenden Embolisation die
bessere Behandlungsmethode ist.
Gebärmuttermyome treten bei ungefähr 30% aller Frauen auf, wobei
es ungefähr ab dem 30. Lebensjahr zur Bildung dieser gutartigen
Tumore aus glatten Muskelfasern kommen kann. Viele Patientinnen sind
beschwerdefrei. Treten jedoch Symptome auf, können diese sehr
schwerwiegend sein. Die häufigsten Beschwerden sind verstärkte
Regelblutungen, häufiger Harndrang und durch den Druck des Tumors
verursachte Schmerzen. Bei zahlreichen Frauen mit Gebärmuttermyomen
wird eine Hysterektomie, also eine Entfernung der gesamten
Gebärmutter durchgeführt. Hysterektomien sind die häufigsten
gynäkologischen Operationen; allein in Großbritannien werden pro Jahr
ungefähr 12.000 Eingriffe dieser Art zur Behandlung von
Gebärmuttermyomen durchgeführt.
Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine Alternative zur
Hysterektomie: die Myomembolisation (auch UFE für Uterine Fibroid
Embolisation). Es handelt sich dabei um einen nicht-operativen
Eingriff, der von interventionellen Radiologen durchgeführt wird. Bei
dieser minimal invasiven  Methode der Embolisation werden, durch
einen Katheter, die das Myom versorgenden Arterien verstopft, wodurch
der Tumor "verhungert" und abstirbt. Die Patientin kann im Normalfall
schon am Tag nach dem Eingriff das Krankenhaus verlassen und nach
einer Woche ihrem normalen Tagesablauf nachgehen. Obwohl die
Embolisation in den USA und manchen Ländern Europas (z.B. GB,
Frankreich) weit verbreitet ist, haben in zahlreichen Regionen
Europas Myompatientinnen noch immer keinen Zugriff auf diese
Behandlungsmethode. Bisher gab es wenig wissenschaftliche Beweise für
die Vorteilhaftigkeit der Embolisation, weswegen nur wenige
Gynäkologen ihre Patientinnen an interventionelle Radiologen
weiterleiteten.
Beim diesjährigen Kongress der Cardiovascular and Interventional
Radiological Society of Europe (CIRSE 2006, 9.-13. September) wurden
die Ergebnisse von zwei randomisierten Studien präsentiert, in denen
die Behandlungsresultate von Hysterektomien mit denen von
Embolisationen verglichen wurden. Die so genannte EMMY Studie (Prof.
Reekers, Amersterdam) war unabhängig von der REST Studie (Prof. Moss,
Glasgow) durchgeführt worden. Die REST Studie ergab, dass die
Lebensqualität bei beiden Testgruppen (Embolisationspatientinnen und
Hysterektomiepatientinnen) ein Jahr nach dem Eingriff fast gleich
war. Die EMMY Studie zeigte auf, dass auch nach 2 Jahren der gleiche
Grad an Lebensqualität bestand. In über 80% der Fälle konnten
chirurgische Eingriffe wie Hysterektomien vermieden werden. Des
Weiteren zeigte sich in beiden Studien, dass eine Embolisation fast
40% weniger kostet als ein operativer Eingriff. Publikationen aus den
USA und Frankreich hatten zwar schon zuvor viel versprechende
Ergebnisse der Embolisationsmethode aufgezeigt, diese konnten jedoch
zum ersten mal in zwei voneinander unabhängigen, randomisierten
Studien bestätigt werden. Die EMMY und REST Studien haben also den
Beweis erbracht, dass Embolisation eine gute und dauerhafte
Alternative zu Hysterektomie ist. Außerdem haben sie bestätigt, dass
eine Embolisation wesentlich kostengünstiger und
patientenfreundlicher ist. Aus diesem Grunde sollte allen
Myompatientinnen eine Embolisation angeboten werden, noch bevor eine
Hysterektomie in Betracht gezogen wird.
Näheres zur Cardiovascular and Interventional Radiological Society
of Europe (CIRSE)
Die CIRSE ist Europas wichtigste Plattform für interventionelle
Radiologie. Dieser medizinische Zweig ist aufgrund der stetig
steigenden Nachfrage für minimal invasive Behandlungsmethoden in den
letzten Jahrzehnten zu einer der am schnellsten wachsenden Sparten
der modernen Medizin geworden. Die von interventionellen Radiologen
durchgeführte "Schlüssellochchirurgie" bietet den Patienten
zahlreiche Vorteile, wie z.B. schnellere Erholzeiten, verkürzte
Krankenhausaufenthalte, nur minimal kleine Narben und verminderte
Risiken.
Die CIRSE organisiert jährlich den größten nicht kardiovaskulären
Kongress für endovaskuläre Behandlungsmethoden. Obwohl es sich dabei
um das Highlight unseres wissenschaftlichen Jahres handelt, umfassen
unsere Aktivitäten zahlreiche weitere Wissenschafts- und
Ausbildungsprojekte, wie z.B. die European School of Interventional
Radiology, in deren Rahmen Kurse für interventionelle Radiologie in
verschiedenen europäischen Ländern abgehalten werden. Des Weiteren
verfügen wir über eine UFE Arbeitsgruppe, die sich mit der Forschung
und Öffentlichkeitsarbeit bezüglich Myomembolisation befasst.
Für weitere Informationen über Myomembolisation oder andere
minimal invasive Behandlungsmethoden im Rahmen der interventionellen
Radiologie kontaktieren Sie bitte das CIRSE Büro unter 
mann@cirse.org, das sie mit einem Spezialisten in Ihrem Land in
Verbindung setzen kann.

Rückfragehinweis:

CIRSE Central Office
Petra Mann
Phone: +43 1 904 2003 15
Fax: +43 1 904 2003 30
www.cirse.org
mailto:mann@cirse.org