Netzprojekt mit Teilverkabelung vor Planeingabe
Laufenburg (ots)
Mit dem Netzprojekt Beznau - Birr projektiert Swissgrid erstmals eine Verkabelung im Höchstspannungsnetz. Es geht um einen 1,2 Kilometer langen Abschnitt des Leitungsprojekts bei Bözberg / Riniken. Die Projektierungsarbeiten haben gezeigt, dass die Konzeption einer Erdverkabelung im Übertragungsnetz weit anspruchsvoller, komplexer und aufwändiger ist als gemeinhin angenommen. Ende September 2013 wird Swissgrid das Projekt ins Plangenehmigungsverfahren einreichen.
Die bestehende 220-Kilovolt-Leitung zwischen Beznau (AG) und Mettlen (LU) stellt einen Engpass im Schweizer Übertragungsnetz dar und wird deshalb durchgängig auf eine Spannung von 380 Kilovolt verstärkt. Der Bundesrat hat diese Verbindung als Teil des strategischen Höchstspannungsnetzes festgelegt und ihren Ausbau damit als sehr dringlich erklärt. Die Verstärkung der Leitung ist für die bessere Energieverteilung im Mittelland und die Entlastung der Nordschweiz sowie die Erhöhung der Transportkapazität im Norden unerlässlich. Aufgrund eines Bundesgerichtsurteils vom April 2011 wird für das Projekt Beznau - Birr in der Aargauer Gemeinde Bözberg ein Projekt für eine Teilverkabelung ausgearbeitet. Im Mai 2011 haben Swissgrid AG als heutige Eigentümerin und Axpo Power AG als ehemalige Eigentümerin und heutige Planerin in Abstimmung mit Bund, Kanton Aargau und den betroffenen Gemeinden die Erarbeitung des entsprechenden Projekts an die Hand genommen. Im Auftrag von Swissgrid und Axpo haben Prof. Dr. Heinrich Brakelmann (emeritierter Professor Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Dietrich Stein (S&P Consult) die Ausarbeitung der elektro- und bautechnischen Entscheidungsgrundlagen unterstützt.
***Das Projekt***
Das Projekt sieht vor, die 380-Kilovolt-Leitung als Freileitung von Rüfenach (Mast Nr.20) in westlicher Richtung an Riniken vorbeizuführen. Beim Pfaffenfirst (Riniken / Bözberg) geht sie auf die Erdkabelanlage über. Diese unterquert das Gebiet «Gäbihübel» in der Gemeinde Bözberg und führt unter der SBB-Bözbergstrecke hindurch nach Villnachern. Danach wird die Leitung als Freileitung via Habsburg (Mast Nr.37) weitergeführt. In Zusammenarbeit mit Bund, Kanton Aargau und Gemeinden wurde für das ganze Verkabelungsprojekt nach landschaftsverträglichen Standorten für die beiden notwendigen Übergangsbauwerke gesucht. Die gesamte Teilverkabelungsstrecke ist 1.2 Kilometer lang und führt insgesamt 14 Kabel, wobei zwei Kabel als Reserveleiter dienen. Gemäss dem unabhängigen Umweltbüro ARNAL, Büro für Natur und Landschaft AG, ist das Vorhaben umweltverträglich, weil es die gesetzlichen Vorschriften u.a. bezüglich des Natur- und Heimatschutzes, Landschaftsschutzes, der nicht-ionisierenden Strahlung und Gewässer einhält.
***Erdverkabelung ist anspruchsvoll, komplex und aufwändig***
Mit der Erdverkabelung auf Ebene Höchstspannung wird auch bezüglich Umweltauswirkungen Neuland betreten. Insbesondere zu den langfristigen Auswirkungen liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Projektierungsarbeiten haben gezeigt, dass die Konzeption einer Erdverkabelung im Übertragungsnetz weit anspruchsvoller, komplexer und aufwändiger ist als gemeinhin angenommen. Im Verlaufe umfangreicher Abklärungen ist klar geworden, dass einige Annahmen, welche als Grundlage für den Bundesgerichtsentscheid dienten, in wesentlichen Punkten anders zu beurteilen und zu revidieren sind. Deshalb will Swissgrid mittels Tests und Monitorings Erkenntnisse gewinnen, in welchen Fällen künftig welche Ansätze gewählt werden müssen, um zu den richtigen Entscheiden zu kommen.
Das Projekt wird Ende September 2013 beim Bundesamt für Energie (BFE) ins Plangenehmigungsverfahren eingereicht. Anschliessend wird es während 30 Tagen öffentlich aufgelegt.
Ausführliche Informationen (Situationsplan, Bilder, Videos etc) zum Projekt sowie zur Erdverkabelung im Höchstspannungsnetz finden Sie auf unserer Website www.swissgrid.ch/beznaubirr
Kontakt:
Swissgrid AG
Thomas Hegglin
Leiter Medienstelle
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