Führer der Zivilgesellschaft und UN Agenturen verlangen schnellen weltweiten Zugriff auf Impfstoffe gegen Gebährmutterhalskrebs
London (ots/PRNewswire)
- Der grösste Bedarf von Impfstoffen, so nimmt man an, besteht für Frauen und Mädchen in Drittweltländern.
Eine Meilenstein-Konferenz von Leitern der Zivilgesellschaft und globalen Entscheidungsträgern rief heute zum sofortigen Handeln auf, um schnellen weltweiten Zugriff auf den neuen Gebährmutterhalsimpfstoff zu sichern, der das Potential besitzt, eine viertel Millionen Leben pro Jahr zu retten. Gebährmutterhalskrebs gehört zu den am zweithäufigsten auftretenden Krebserkrankungen unter Frauen und 80 Prozent der Todesfälle durch Gebährmutterhalskrebs stammen aus der Dritten Welt, wo der Zugang zum Röntgen und zu einer Behandlung extrem begrenzt ist. Neuheitliche geprüfte Impfstoffe schützen Frauen gegen den menschlichen Papilloma Virus (HPV, der Virus der praktisch alle Arten von Gebährmutterhalskrebs verursacht.
"Es gibt üblicherweise eine Verspätung von 15 bis 20 Jahren zwischen der Zeit wo der Impfstoff im Westen genehmigt wird und der Zeit, in der er die Entwicklungsländer erreicht", sagte Dr. Nothemba Simelela, Director of Technical Knowledge and Support der International Planned Parenthood Federation (IPPF). "Die Welt kann es sich nicht leisten 20 Jahre zu warten bevor sie anfängt Frauen vor Gebährmutterkrebs zu bewahren".
Gesundheitsexperten glauben, das HPV zu den am schnellstwachsenden sexuell übertragenen Infektionen weltweit gehört. Man berichtet von ungefähr 500.000 neuen Fälle von Gebährmutterhalskrebs jährlich. In industrialisierten Ländern haben das Röntgen und die Behandlung die Gebährmutterhalskrebsraten in den letzten 60 Jahren drastisch gesenkt. In den Drittweltländern dagegen, wo mehr als 95 Prozent aller Frauen niemals einen Abstrich haben, steigt die Todesrate durch Gebährmutterkrebs kontinuierlich.
Merck & Co. hat den ersten HPV Impfstoff früher in diesem Jahr zugelassen. Von einem zweiten Impfstoff, hergestellt von GlaxoSmithKline, wird erwartet, dass er 2007 zugelassen wird. Diese neuen HPV Impfstoffe sind nahezu 100 Prozent wirkungsvoll, um vor den beiden ansteckendsten Formen von HPV zu schützen, die zusammen 70 Prozent des Gebährmutterhalskrebses ausmachen. Diese neuen Impfstoffe repräsentieren die ersten Impfstoffe gegen Krebs, die ersten Impfstoffe primär für Frauen und Jugendliche und die ersten Impfstoffe für eine Herausforderung der Fortpflanzungsgesundheit.
Die heutige Versammlung, mit dem Titel: "Stoppt Gebährmutterhalskrebs: Globalen Zugriff auf HPV Impfstoffe beschleunigen", ist das erste internationale Forum, das den vollen Umfang der Belange behandelt, die den globalen Zugang zu HPV Impfstoffen verhindert. Gesundheitsexperten und Beamte diskutierten bei dem Treffen, das im Royal College of Physicians in London stattfand, Wege, um den HPV Impfstoff schnell einzuführen. Zu den Haupthindernissen der Versorgung von Frauen mit Impfstoffen gehört ein geringes Bewusstsein, Versorgungsschwierigkeiten in Entwicklungsländern, Finanzierung, Bestimmungen und Probleme hinsichtlich der Herstellung und fehlende politische Unterstützung.
"Beides, politisches und wirtschaftliches Engagement, gepaart mit innovativem Versorgungsservice ist notwendig, um sicherzustellen, dass der Impfstoff für Frauen auf der ganzen Welt zugänglich gemacht wird", sagte Dr. Jacqueline Sherris, Strategic Program Leader für reproduktive Gesundheit bei PATH. "Es ist entscheidend kreative Wege zu finden, um neue Ressourcen ausfindig zu machen, dazu gehört eine Kombination aus Finanzmitteln, externen Spendern und nationalen Regierungen. Wir müssen in den Ländern Aufmerksamkeit erregen, wo der Bedarf dieser Impfstoffe am grössten ist."
Die Teilnehmer des Treffens forderten die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Prioisierung einer beschleunigten Vorqualifizierung der HPV Impfstoffe durch die Weltgesundheitsorganisation zu unterstützen. Sie richteten sich gleichermassen an internationale Interessenvertreter, kritische Bündnisse mit Gemeinschaften auf globaler und lokalen Ebenen fortzusetzen, um gegen Gebährmutterhalskrebs anzukämpfen. Zusätzlich zur Steigerung der Aufmerksamkeit der Entwicklungsländer und der Suche nach Unterstützung bei Spendern, war die Versammlung darauf ausgerichtet, eine grössere Bewegung in Gang zu setzen, die den Zugang zu HPV Impfstoffen sicherstellt.
Das Treffen versammelte mehr als 60 wichtige Führungskräfte von multilateralen Agenturen, Zivilgesellschaft, Regierung, Philantropen und die pharmazeutsche Indutrie. Es wurde von sechs Non-Profit Organisationen einberufen: der Rockefeller Foundation, der International Planned Parenthood Federation, der International Union Against Cancer, PATH, der AIDS Vaccine Advocacy Coalition, und der International AIDS Vaccine Initiative. Teilnehmer der Zivilgesellschaft repräsentierten eine facettenreiche Gruppe von Non- profit Organisationen, die sich gegen Krebs, reproduktive Gesundheit, Jugendangelegenheiten und HIV einsetzen.
Zusätzlich zu den Co-Versammlungsleitern und anderen Führungskräften der Zivilgesellschaft waren die Teilnehmer Vertreter der WHO, der UN Population Agency, der GAVI Alliance sowie von Merck & Co., GlaxoSmithKline, der Bill & Melinda Gates Foundation, und der Regierungen von Brasilien, Indien, Irland, den Niederlanden, Grossbritanien, Uganda und Vietnam. Ausserdem wurden von 12 Entwicklungsländern Stipendiate an 14 Führungskräfte aus dem Bereich Gesundheit vergeben.
"Jeder Interessenvertreter besitzt eine Funktion in der Prävention von Gebährmutterhalskrebs", sagte Isabel Mortara, Executive Director der International Union Against Cancer. "Dieses Treffen ist einzigartig, denn es versammelt die Schlüsselsektoren an einem Tisch bevor die Impfstoffe weitläufig eingenommen werden. Partnerschaften verschiedener Sektoren und innovative Ansätze in der Gesundheitsversorgung können dazu beitragen, den globalen Zugang zu diesen neuen Impfstoffen sicherzustellen."
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