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IFAW - International Fund for Animal Welfare

Kanadische Regierung gibt 275.000 Robben zum Abschlachten frei

Ottawa, Kanada (ots)

Das kanadische Fischereiministerium (DFO)
hat die diesjährige Fangquote für die Robbenjagd an Kanadas Ostküste 
bekannt gegeben: 275.000 Sattelrobben dürfen in dieser Saison getötet
werden. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) ist entsetzt, 
dass die kanadische Regierung abermals eine so hohe Quote festlegt. 
Sie liegt sogar weit über der Zahl, die Wissenschaftler der 
kanadischen Fischereibehörde ansetzen, um den Bestand der 
Robbenpopulation zu wahren.
"Die Entscheidung der kanadischen Regierung ist 
verantwortungslos," so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Direktor 
des IFAW-Deutschland. "Letztes Jahr starben über zweihunderttausend 
neugeborene Robben im St. Lorenz Golf aufgrund des fehlenden 
Packeises schon, bevor die Jagd überhaupt begann. Mit dieser hohen 
Quote wird die Population in diesem Jahr weiter dezimiert werden."
Letztes Jahr haben internationale Proteste dazu geführt, dass 
Belgien und die Niederlande Handelsverbote für Robbenprodukte 
eingeführt haben. Die deutsche Bundesregierung hat ein Gesetz auf den
Weg gebracht, auch in Italien und Österreich sind Handelsverbote in 
Arbeit. Aber auch abgesehen von den Handelsverboten in Europa ist 
international die Nachfrage nach Robbenprodukten stark zurückgegangen
und die Preise für Robbenfelle sind etwa auf die Hälfte gesunken. 
"Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Märkte für Robbenpelze 
gesättigt sind," so Sonntag. "Deshalb wird die kanadische Regierung 
diese unsinnige Jagd abermals mit Steuererleichterungen und 
versteckten Subventionen unterstützen. Die Robbenjagd dient einzig 
und allein dazu, die politische Zukunft einiger Entscheidungsträger 
zu sichern."
Kanadas kommerzielle Robbenjagd ist die größte Jagd auf 
Meeressäuger weltweit. Letztes Jahr wurden 224.000 Robben getötet, 
98,5 Prozent davon waren Jungtiere unter drei Monaten.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen, Rückfragen oder Bildmaterial:
Dörte von der Reith, Tel. (0049)-(0)40-866 500 33, dreith@ifaw.org

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