World Health Organization (WHO) AND Federal Democratic Republic Ministry of Health of Ethiopia (MoH)
Erhöhte Impfrate und neuer Impfstoff geben Hoffnung für äthiopische Kinder
Addis Abeba, Äthiopien (ots/PRNewswire)
- Bedeutender Schritt vorwärts zum Schutz von Kindern vor HiB-Pneumonie und HiB-Meningitis
- Chronischer Lebererkrankung durch Hepatitis B kann nun vorgebeugt werden
- Ca. 1 von 25 Todesfällen bei Kindern wird vermieden
Der diesjährige Frühling markiert den Beginn einer Reihe an Aktivitäten zur Einführung eines neuen Kinderimpfstoffes in Äthiopien, der den bisherigen Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten (DTP) Impfstoff mit dem Schutz vor zwei weiteren tödlichen Krankheitserregern kombiniert: Haemophilus Influenzae Typ B (HiB) und Hepatitis B. Das HiB-Bakterium stellt die Hauptursache von lebensbedrohlicher Lungenentzündung (Pneumonie) und Gehirnhautentzündung (Meningitis) bei Kindern dar. Der Hepatitis-B Virus kann chronische Lebererkrankung sowie in einigen Fällen im späteren Lebensalter Krebs verursachen. Dies ist eine bedeutende Entwicklung in einem grossen Land mit hoher Kindersterblichkeitsrate aufgrund von weit verbreiteten und doch vermeidbaren Erkrankungen.
(Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20070403/252284)
Den Beginn der Aktivitäten markierte die Ankündigung des neuen Impfstoffes im Somali-Hochland, einem Gebiet mit historisch niedriger Routineimmunisierung, um so das Engagement der äthiopischen Regierung für den Schutz seiner Kinder zu unterstreichen. Schätzungen gehen davon aus, dass 1 von 7 Kindern in Äthiopien vor Erreichen des 5. Lebensjahres stirbt. Zusätzlicher Schutz vor zwei der meistgefürchteten Krankheiten soll nun Eltern verstärkt dazu anregen, ihre Kinder impfen zu lassen. Der Kombi-Impfstoff ersetzt den bisherigen Impfstoff und erfordert keine weiteren Impfungen oder Arztbesuche, um vom erweiterten Schutz zu profitieren.
"Wir sind stolz darauf, in lebensrettende Impfstoffe für die Kinder unseres Landes zu investieren. Wir gehen davon aus, dass der HiB-Impfstoff 1 von 25 Kindern retten kann, die das 5. Lebensjahr nicht erreichen. Die Impfstoffe werden auch dazu beitragen, lebenslanger Behinderung infolge von Meningitis und chronischer Lebererkankung vorzubeugen, sowie Todesfälle aufgrund von Hepatitis B zu vermeiden", so Dr. Kebede Worku, Gesundheitsminister von Äthiopien.
Es war kein leichtes Unterfangen, diese Impfstoffe nach Äthiopien zu bringen. Um Anspruch auf finanzielle Unterstützung der GAVI-Allianz zu haben, musste Äthiopien mindestens 50% der Kinder routinemässig impfen. Dank intensiver Aufklärungsbemühungen und grossem Engagement sind laut den 2005 WHO Jahresdaten 69% der Kinder in Äthiopien vollständig immunisiert. Hoffentlich steigt die Anzahl der geschützten Kinder mit dem neuen Impfstoff noch weiter.
"Wir sind hocherfreut darüber, dass Äthiopien einen neuen Impfstoff einführt, der die Kinder des Landes vor HiB und Hepatitis B sowie DTP schützen wird", so Julian Lob-Levyt, Generalsekretär der GAVI-Allianz. "Diese "5 in 1"-Spritze ist eines der fortschrittlichsten Immunisierungsprodukte auf dem Markt und ermöglicht den betroffenen Ländern einen Riesenschritt vorwärts zur Erreichung ihrer Gesundheitsziele." Mit der nachhaltigen Einführung lebensrettender Impfstoffe stellt Äthiopien sein Engagement zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele für die Gesundheit klar unter Beweis."
Laut WHO ist HiB weltweit für 400.000 Todesfälle jährlich bei Kindern unter 5 Jahren sowie für ca. 3 Mio. schwere Krankheitsfälle verantwortlich, die zu Langzeitfolgen wie Taubheit, Lernbehinderung, Lähmung und geistiger Behinderung führen. Hepatitis B ist ein ernstes Problem der globalen öffentlichen Gesundheit und verursacht jedes Jahr ca. 1 Mio. Todesfälle. Von den 2 Mrd. Betroffenen weltweit leiden mehr als 350 Millionen an chronischen (lebenslangen) Infektionen. Diese chronisch infizierten Personen sind hochgefährdet, an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu sterben.
Der Erfolg der neuen Impfstoffe bei Kleinkindern wurde bereits in einer Reihe afrikanischer Länder unter Beweis gestellt. Studien in Gambia, Kenia und Malawi - Länder, in denen Kinder routinemässig mit dem fünfwertigen ("5 in 1") Impfstoff geimpft werden - haben bereits gezeigt, dass HiB, zuvor die Hauptursache für bakterielle Meningitis im Kindesalter, unter den Meningitis-Fällen bei Kindern fast niemals auftritt. Dies beweist, dass Programme zur Routineimmunisierung funktionieren.
"Hunderttausende Kleinkinder in Afrika sterben aufgrund fehlender nationaler HiB-Impfprogramme an HiB", so Dr. Thomas Cherian, Koordinator des Expanded Program on Immunization der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Abteilung für Immunisierung, Impfstoffe und Biologika. "Die Einführung des fünfwertigen Impfstoffes bietet zusätzlichen Schutz für die Kinder von Äthiopien - nicht nur vor HiB, sondern auch Hepatitis B."
"Die Einführung dieses Impfstoffes, der sich unter verschiedensten Bedingungen als sicher und hochwirksam erwiesen hat, ist ein Riesenschritt vorwärts zur Senkung der Kindersterblichkeitsrate", so Dr. Rana Hajjeh, Projektleiterin der HiB-Initiative. "Mit der Verfügbarkeit des Impfstoffes in Äthiopien hoffen wir nun, dass noch mehr Eltern ihre Kinder vollständig immunisieren lassen, um so die Bedrohung durch schwere Erkrankungen zu verringern."
Redaktionelle Hinweise
HiB und Hepatitis B
Das HiB-Bakterium stellt die Hauptursache für Meningitis bei Kindern sowie eine der beiden häufigsten Ursachen für schwere Lungenendzündung im Kindesalter dar. Der HiB-Impfstoff bietet keinen Schutz vor Pneumonie und Meningitis, die durch andere Bakterien, wie etwa Pneumokokken oder Meningokokken (die nur Meningitis verursachen), verursacht werden. Spezielle Impfstoffe für diese Erkrankungen werden jedoch in naher Zukunft verfügbar sein.
Hepatitis B ist eine der Hauptursachen für Lebererkrankung. Andere Hepatitis-Typen können ebenfalls Erkrankungen verursachen, für diese gibt es jedoch keine Impfstoffe in Äthiopien.
Gesundheitsministerium der demokratischen Bundesrepublik Äthiopien (Ministry of Health - MoH)
Das Gesundheitsministerium in Äthiopien ist die Bundesverwaltung für Gesundheit und gesundheitsbezogene Themen. Es wurde 1967 gegründet und hat die Vision Äthiopien zu gesunden, leistungsfähigen und erfolgreichen Bürgern zu verhelfen.
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization - WHO) ist das Organ der Vereinten Nationen, das sich speziell mit Gesundheitsfragen befasst. Die WHO wurde am 7. April 1948 gegründet und hat sich in ihrer Verfassung die Verwirklichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes für alle Menschen zum Ziel gesetzt. Gesundheit wird in der Verfassung der WHO als ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert und nicht nur als die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechlichkeit.
Die GAVI Allianz
Als Allianz aller wichtigen Vertreter aus dem Bereich Immunisierung zählt die GAVI Allianz Regierungen von Entwicklungs- und Geberländern, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF, Weltbank, die Impfstoffbranche in Industrie- und Entwicklungsländern, Forschungs- und technische Institutionen, Nichtregierungsorganisationen (NGO) sowie die Bill & Melinda Gates Foundation zu ihren Partnern. Schätzungen gehen davon aus, dass mit Hilfe der GAVI Allianz bis zum Jahresende 2006 über 2,3 Mio. vorzeitige Todesfälle verhindert werden. Die Bemühungen der GAVI Allianz sind von grosser Bedeutung zur Erreichung des Millenniumsentwicklungsziels für die Gesundheit von Kindern, wonach die Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um zwei Drittel verringert werden soll. Von den jährlich über 10 Mio. Kindern, die das 5. Lebensjahr nicht erreichen, sterben 2,5 Mio. an Krankheiten, die durch derzeit verfügbare oder neue Impfstoffe verhindert werden könnten.
Die HiB-Initiative
Im vergangenen Jahr startete die GAVI Allianz ein 37 Mio. US$ Programm mit dem Namen "The Hib Initiative", das Spezialisten für Infektionskrankheiten von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, der London School of Hygiene and Tropical Medicine, den U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sowie der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammen bringt, um die evidenzbasierte Entscheidungsfindung zum Einsatz des Hib-Impfstoffes in Entwicklungsländern voranzutreiben. Es wird geschätzt, dass es bei Kindern unter 5 Jahren jährlich zu rund 3 Mio. HiB-Erkrankungen kommt, die zu ca. 400.000 Todesfällen führen. Weitere Informationen finden Sie unter:
www.hibaction.org.
Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/200700403/252284
Originaltext: Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Gesundheitsministerium der demokratischen Bundesrepublik Äthiopien (MoH)
Pressekontakt:
Für weitere Informationen zu HiB und Pneumokokkenerkrankung oder um
Interviews mit Experten anyuberaumen wenden Sie sich bitte an:
Weltgesundheitsorganisation, Äthiopien, Dr. Olusegun Babaniyi,
Vertreter, Mobil: +251-911-202633, E-Mail: babaniyio@et.afro.who.int,
Website: www.who.int.countries.eth, Nicole King, Leiterin
Communications, The GAVI Fund, Mobil: +1-202-297-2386, E-Mail:
nking@gavialliance.org, Website: www.gavialliance.org, Lois
Privor-Dumm, MIBS, Leiter Communications Strategy, The Hib
Initiative, Mobil: +1-484-354-8054, E-Mail: lprivord@jhsph.edu,
Website: www.hibaction.org, Bundesministerium für Gesundheit in
Äthiopien, Dr. Tesfanesh Belay, Leiter, Abt. f. Familiengesundheit,
Tel: +251-5-517011, E-Mail: tesfaneshbelay@hotmail.com, Melinda
Henry, Immunisierung, Impfstoffe und Biologika,
Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mobil: +41-22-791-2535, E-Mail:
henrym@who.int, Website: www.who.int, Georgina Pinnington, Berater,
Ruder Finn Communications, Tel: +44-20-7462-8932, E-Mail:
gpinnington@ruderfinn.co.uk