Schweiz. Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin - SGAIM
Ärzte präsentieren eine neue Liste mit unnötigen Behandlungen für den Spitalbereich
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Basel (ots)
Eine Fachgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) hat heute in Basel eine neue Liste mit fünf häufigen Behandlungen präsentiert, auf welche im Spital verzichtet werden kann. Die Ärzte sind der Ansicht, dass die aufgeführten Massnahmen für die Patienten häufig entweder keine Vorteile oder sogar Nachteile haben. Mit dieser zweiten sogenannten «Top-5-Liste» möchte die SGAIM auch die Diskussion über eine «smartere» Medizin in der Schweiz ausweiten und vertiefen.
Ein ärztliches Fachgremium der SGAIM unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph A. Meier (Universitätsspital Basel) hat in den letzten Monaten in einem breit abgestützten Verfahren eine Liste für den stationären Bereich erarbeitet. Die ausgewählten Empfehlungen decken ein weites Spektrum häufiger diagnostischer und therapeutischer Massnahmen im Spital ab. Aufgelistet werden Blutentnahmen, Transfusionen, Röntgenuntersuchungen, die Verabreichung von Schlafmitteln und das Einlegen von Dauerkathetern. «Diese Massnahmen bringen für die Behandelten meistens keine Vorteile aber Risiken mit sich - einschliesslich einer Einschränkung der Lebensqualität», sagte Professor Meier an der Medienkonferenz in Basel. «Eine unserer wichtigsten Empfehlungen vor allem für ältere Patienten scheint uns die frühe Mobilisation im Spital zu sein; diese soll dem raschen Verlust an Muskelkraft und Gangsicherheit vorbeugen und es den Patienten erleichtern, nach der Hospitalisation bald wieder so autonom wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben zu können», fasste er zusammen.
Kampagne stösst auf Resonanz
Für Dr. med. Jean-Michel Gaspoz, Professor am Universitätsspital Genf und Co-Präsident der SAGIM sind die bisherigen Erfahrungen mit dieser Liste sehr positiv. «Viele Kolleginnen und Kollegen wenden unsere Empfehlungen an, besprechen sie mit ihren Patienten und geben uns Rückmeldungen», bilanziert er.
Ausführliche Medienmitteilung und Dokumentation zur Medienkonferenz finden Sie hier: http://www.sgaim.ch/index.php?id=438&L=0
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Für die Koordination der Medienanfragen bitte Bruno Schmucki,
Projektleiter Kommunikation der SGAIM, kontaktieren:
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