ODEC Schweizerischer Verband der dipl. HF
Lohntransparenz bei den Absolventen Höherer Fachschulen
Winterthur (ots)
Der Absolvent einer Höheren Fachschule verdient im Alter von 35,5 Jahren durchschnittlich 95'400 Franken jährlich. Dies ergab die diesjährige Lohnerhebung des ODEC, Verbands der Absolvent/Innen Höherer Fachschulen welche zusammen mit der INCON Unternehmensberatung, Spezialist für Lohnsysteme, durchgeführt wurde. Die vorliegende Studie ist ein praxistaugliches Instrument in den Händen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bei der Ermittlung adäquater Löhne.
Die Lohnunterschiede zwischen den einzelnen Bereichen sind markant. Dies ist jedoch nicht zuletzt auf das unterschiedliche Durchschnittsalter der Teilnehmer aus den verschiedenen Fachbereichen zurückzuführen. So verdienen Mitarbeiter im Bereich Technik (Durchschnittsalter 36,5 Abschluss seit 8.4 Jahren) 97'900 Franken, im Bereich Wirtschaft (Alter 35,3, Abschluss seit 5.5 Jahren) 105'400 Franken und im Bereich Gastronomie/Tourismus (Alter 31,2, Abschluss seit 5.2 Jahren) 78'300 Franken im Jahr.
Gegenüber der letzten Gehaltserhebung vor 2 Jahren verdienen Absolventen der Höheren Fachschule stieg das Salär durchschnittlich um 2300 Franken im Jahr. Der Anstieg der Saläre ist primär beim Kader und der Geschäftsleitung zu finden. Auf Stufe Sachbearbeiter und Assistent, meist der Einstieg nach dem Studium, verzeichnet stagnierende zum Teil sogar rückläufige Saläre.
Der ODEC ist der grösste Vertreter der Berufsgruppe "Absolvent/Innen Höherer Fachschulen (HF)" in der Schweiz, zu der auch Absolventen von Technikerschulen und Höheren Kaufmännischen Gesamtschulen (HKG) gerechnet werden. Die Gehaltserhebung wurde bereits zum vierten Mal durchgeführt. Mit der Veröffentlichung der entsprechenden Daten ist der ODEC seinem Ziel, volle Lohntransparenz in dieser Berufsgruppe zu erreichen, wieder einen grossen Schritt näher gekommen.
Neben Angaben über die Gehälter enthält die Studie auch Informationen über Weiterbildungsmöglichkeiten und die Positionen von Berufsangehörigen: 31,8% aller Befragten absolvierten ein Nachdiplomstudium.
Wer eine höhere Funktion in der Firma erreichen will, erreicht dies sicherer mit einer zusätzlichen Weiterbildung. 64% der in der Geschäftsleitung im den Bereich Technik und Wirtschaft angestellten, besitzen ein Nachdiplomstudium oder ein Studium welches länger als 1.5 dauerte. Aus Stufe Kader sind dies 40% und bei Projektleiter 34%. Im Bereich Gastronomie und Tourismus besitzen Geschäftsleitungsmitglieder, angehörige des Kaders oder Projektleiter ca. 30% ein zusätzliches Studium. Hier ist meist das Studium HF ausreichend um entsprechende Funktionen zu erreichen
Wer ein Studium an einer Höheren Fachschule abschliesst, kann bereits auf einige Jahre Berufspraxis zurückblicken. Die neue Studie zeigt auf, dass ein Studienabgänger im Bereich Technik zur Zeit durchschnittlich 28,5 Jahre, im Bereich Wirtschaft 30,2 Jahre und im Bereich Gastronomie/Tourismus 26.6 Jahre alt ist.
Durchschnittlich stammen 15.4% der Antworten von Frauen (Vorjahr 12.7%). Ungefähr zwei Drittel dieser Antworten stammen aus dem Gastronomie- /Tourismusbereich. Der geschlechtsspezifische Lohnunterschied beträgt hier CHF 16'800 .-. Bei einem Altersunterschied von 3.4 Jahren und gleichwertiger Ausbildung verdienen Frauen 19% weniger als ihre männlichen Pendants. Beider letzten Analyse war zwar der Altersunterschied geringer, aber auch die Löhne differierten "nur" um 15%.
Von den 12'500 angeschriebenen HF-Absolventen sandten 1882 einen auswertbaren Fragebogen zurück (Rücklaufquote 15%). Dank der aktiven Unterstützung der Teilnehmer war es wiederum möglich, die Gehälter nach verschiedenen Branchen und Kantonen repräsentativ darzustellen und die Lohntransparenz zu steigern. Die zweijährlich durchgeführte Erhebung zeigt auf, wie Fachrichtung, Alter, Funktion, Branche und Kanton die Gehälter beeinflussen. Es wird auch auf die Bedürfnisse der Neueinsteiger eingegangen.
HF-Abgänger erachten Weiterbildung als wichtiges Instrument zur nachhaltigen Verfolgung der eigenen Berufsziele. 34,5% aus dem Bereich Technik, 33,8% aus dem Bereich Wirtschaft und 27,1% aus dem Bereich Gastronomie/Tourismus haben ein Nachdiplomstudium absolviert. Eine offene Bildungspolitik hilft lebenslanges Lernen zu ermöglichen.
Das Studium an einer Höheren Fachschule ist eine Zweitausbildung, die auf der Berufslehre aufbaut. Gleichzeitig stellt der HF-Lehrgang das höchstqualifizierte nichtuniversitäre Studium dar. Diese berufsbegleitende oder Vollzeit-Weiterbildungsmöglichkeit existiert in der Schweiz seit über 30 Jahren. Die Studierenden beginnen ihre Ausbildung durchschnittlich 6 Jahre nach dem Lehrabschluss.
In den Bildungsgängen werden aus Berufsleuten praxistaugliche Generalisten, die später meist mittlere Kaderfunktionen oder Projektleitungen übernehmen. In der Ausbildung wird analytisches und vernetztes Denken in hohem Masse gefördert. Dies ermöglicht es Absolventen einer Höheren Fachschule, Führungsverantwortung wahrzunehmen und ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis methodisch umzusetzen.
Die Gehaltserhebung kann beim ODEC für 30 Franken bezogen werden: ODEC, Eichgutstrasse 1, Postfach 2307, 8401 Winterthur, info@odec.ch oder www.odec.ch.
Allgemein: Benötigen Sie ein Ansichtsexemplar, bitten wir um Kontaktaufnahme Die Gehaltserhebung umfasst 24 Seiten und ist in deutsch und französisch erhältlich
ODEC wurde 1981 gegründet und ist mit 3600 Mitgliedern der grösste Interessenvertreter der Absol-venten einer Höheren Fachschule in der Schweiz. Zu den Hauptaufgaben gehören die Vertretung des Berufsstandes in Politik und Wirtschaft sowie die kontinuierliche Förderung dieser sozial und wirtschaftlich sinnvollen Ausbildung auf höchstem Niveau. ODEC ist auch nationale Trägerverband von EurEta, der Europäischen Vereinigung höherer Berufe des Ingenieurwesens und der Technik. Die Mitglieder aus dem Bereich Technik haben die Möglichkeit, sich als Ing. EurEta europaweit re-gistrieren zu lassen.
Kontakt:
Urs Gassmann, Geschäftsführer
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