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Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Kirchenpräsident Gordon B. Hinckley verstirbt im Alter von 97 Jahren

Frankfurt (ots)

Präsident Gordon B. Hinckley, der die Kirche Jesu Christi der 
Heiligen der Letzten Tage zwölf Jahre lang geleitet hat, ist im Alter
von 97 Jahren verstorben. Während seiner Amtszeit wuchs die Anzahl 
der Mitglieder der Kirche von weltweit 9,3 Millionen auf über 13 
Millionen.
Präsident Hinckley war der 15. Präsident in der 177-jährigen 
Geschichte der Kirche. Er bekleidete dieses Amt seit dem 12. März 
1995.
Der Präsident der Kirche starb altersbedingt am Sonntag, 27. 
Januar 2008, um 19.00 Uhr Ortszeit in seiner Wohnung in Salt Lake 
City. Die offizielle Benennung eines Nachfolgers durch das Kollegium 
der Zwölf Apostel ist nicht vor der Beisetzung Präsident Hinckleys in
den nächsten Tagen zu erwarten.
Selbst mit 97 Jahren war Präsident Hinckley noch als unermüdlicher
Kämpfer bekannt, der stets einen vollen Arbeitstag im Büro zubrachte 
und ausgiebig die ganze Welt bereiste, um mit den Mitgliedern der 
Kirche zusammen zu sein. Deren Zahl beträgt mittlerweile über 13 
Millionen in 160 Ländern.
Schlagfertigkeit und Humor gepaart mit einer gewandten 
Ausdrucksweise machten ihn zu einem der beliebtesten Redner und 
Führer der Kirche in neuerer Zeit. Als zutiefst geistig 
ausgerichteter Mensch war er auch an der Vergangenheit sehr 
interessiert. Oft schmückte er seine Ansprachen mit Episoden aus den 
Pioniertagen der Kirche.
Bei den Medien war er ein beliebter Gesprächspartner. Er trat in 
der Sendung "60 Minutes" mit Mike Wallace und in der Larry-King-Show 
bei CNN auf. Hunderte Zeitungen und Zeitschriften berichteten im 
Laufe der Jahre über ihn. Als er bei den Olympischen Winterspielen in
Salt Lake City im Jahr 2002 veranlasste, dass die Kirche die 
Gelegenheit nicht nutzt, um unter den Besuchern zu missionieren, 
wurde das von den Medien sehr positiv aufgenommen, und so brachte 
dieses internationale Sportereignis der Kirche zahlreiche Sympathien 
ein.
In den letzten Jahren zeugte eine Reihe wichtiger Entwicklungen 
davon, wie schwungvoll und zielstrebig Präsident Hinckley die Kirche 
führte. Mit dem Auftrag, noch vor Ende des Jahres 2000 hundert Tempel
in Betrieb zu nehmen, startete der Präsident der Kirche ein 
gewaltiges Tempelbauprogramm.
1999, also 169 Jahre nach Gründung der Kirche durch Joseph Smith, 
hatte die Kirche 56 Tempel. Drei Jahre später schon war es die 
doppelte Anzahl, was vor allem auch einem neuen Grundriss 
zuzuschreiben war. Mit kleineren und äußerst zweckmäßig angelegten 
Tempeln konnte die Kirche nun auch die Heiligen in entlegenen Teilen 
der Welt versorgen. Wesentlich mehr Mitglieder der Kirche können nun 
an den heiligen Handlungen teilnehmen, die es nur in solchen Tempeln 
gibt -- darunter die Eheschließung für die Ewigkeit und die Siegelung
von Familien als ewige Einheit.
Präsident Hinckley war auch derjenige Präsident in der Geschichte 
der Kirche, der am meisten gereist war. Sein Amt führte ihn mehrfach 
rund um den Erdball. In über 60 Ländern kam er mit den Mitgliedern 
zusammen. Er war der erste Präsident der Kirche, der Spanien 
besuchte. 1996 nahm er den ersten Spatenstich für einen Tempel in 
Madrid vor. 1998 war er auch der erste Präsident, der den 
afrikanischen Kontinent und tausende Mitglieder mit Besuchen in 
Nigeria, Ghana, Kenia, Simbabwe und Kap Verde beehrte.
Bei der Generalkonferenz der Kirche im April 2001 rief Präsident 
Hinckley den Ständigen Ausbildungsfonds ins Leben -- ein ehrgeiziges 
Programm, mit dem die Kirche jungen Mitgliedern in Ländern, wo sonst 
kaum Aussichten darauf bestehen, zu einer besseren Schul- oder 
Berufsausbildung verhilft (meist handelt es sich um zurückgekehrte 
Missionare aus Entwicklungsländern).
Im heimatlichen Salt Lake City kündigte Präsident Hinckley 1996 
den Bau eines Konferenzzentrums an, das er vier Jahre danach 
einweihte. Das Auditorium ist mit 21 000 Sitzplätzen der vermutlich 
größte kirchlich genutzte kinoartige Saal der Welt. Von dort sendet 
die Kirche nun ihre Botschaften, die in 54 Sprachen übertragen 
werden, in alle Welt aus.
Schon vor seiner Zeit als Präsident stand Gordon B. Hinckley lange
Jahre in Diensten der Kirche. Vierzehn Jahre lang war er Ratgeber in 
der Ersten Präsidentschaft, dem höchsten Verwaltungsgremium der 
Kirche. Davor gehörte er zwanzig Jahre lang dem Kollegium der Zwölf 
Apostel an.
Präsident Hinckley wurde am 23. Juni 1910 in Salt Lake City als 
Sohn von Bryant Stringham und Ada Bitner Hinckley geboren. Einer 
seiner Vorfahren, Stephen Hopkins, war mit der Mayflower nach Amerika
gekommen. Thomas Hinckley, ein weiterer Vorfahr, war von 1680 bis 
1692 Gouverneur der Pilgerväterkolonie von Plymouth.
Präsident Hinckleys erster Job war der eines Zeitungsboten für die
Deseret News, eine in Salt Lake City erscheinende Tageszeitung. 
Nachdem er in Salt Lake City die Schule besucht hatte, erwarb er an 
der University of Utah einen Abschluss in Geisteswissenschaften und 
diente der Kirche anschließend zwei Jahre lang als Vollzeitmissionar 
in Großbritannien. Diese Aufgabe erledigte er mit Bravour, und so 
wurde er schließlich zum Assistenten des Apostels ernannt, der 
sämtliche Missionen in Europa leitete.
Nachdem er seine Missionarstätigkeit Mitte der 30er Jahre des 
vorigen Jahrhunderts erfolgreich abgeschlossen hatte, beauftragte ihn
der damalige Präsident der Kirche, Heber J. Grant, mit dem Aufbau der
späteren Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.
1937, zwei Jahre nach seiner Rückkehr von der Mission in 
Großbritannien, wurde Präsident Hinckley in den Hauptausschuss der 
Sonntagsschule aufgenommen. Zwanzig Jahre lang leitete er die gesamte
Öffentlichkeitsarbeit der Kirche. 1951 wurde er zum Führungssekretär 
des Missionskomitees ernannt und leitete dann das gesamte 
Missionsprogramm der Kirche. Diese Tätigkeit übte er sieben Jahre 
lang aus.
Am 6. April 1958 wurde Präsident Hinckley zur Generalautorität und
somit zu einem leitenden Vollzeitbeamten der Kirche ernannt. Zu der 
Zeit war er Präsident des Pfahles East Millcreek in Salt Lake City 
(ein Pfahl entspricht in etwa einer Diözese). Als Generalautorität 
war er zunächst Assistent des Kollegiums der Zwölf Apostel, bis er am
5. Oktober 1961 in dieses aufgenommen wurde.
Präsident Hinckley hat sich eine ganze Reihe von Auszeichnungen 
erworben, darunter für seine Verdienste als Staatsbürger von der 
Southern Utah University und als ehemaliger Absolvent von der 
University of Utah. Die Ehrendoktorwürde wurde ihm vom Westminster 
College, der Utah State University, der University of Utah, der 
Brigham-Young-Universität, der Southern Utah University, dem Utah 
Valley State College und dem Salt Lake Community College verliehen. 
An der University of Utah wurde außerdem das 
Gordon-B.-Hinckley-Stipendium für Britische Studien eingerichtet, mit
dem hauptsächlich die Beschäftigung mit Kunst, Literatur und 
Geschichte Großbritanniens gefördert wird.
Präsident Hinckley erhielt von der amerikanischen 
Pfadfindervereinigung den "Silbernen Büffel", wurde von der National 
Conference of Community and Justice (vormals National Conference of 
Christians and Jews) für seinen Beitrag zu Toleranz und Verständigung
in der Welt geehrt, und er empfing die Auszeichnung für besondere 
Verdienste von der National Association for the Advancement of 
Colored People.
Im März 2000 sprach Präsident Hinckley vor dem amerikanischen 
Presseclub in Washington. Auch vor der Religion Newswriters 
Association, der U.S. Conference of Mayors und zweimal vor dem World 
Affairs Council in Los Angeles trat er als Redner auf.
Präsident Hinckley hat mehrere Bücher und etliche Leitfäden, 
Broschüren und Manuskripte verfasst oder herausgegeben, darunter 
einen Bestseller, Standing for Something, der sich an die breite 
Öffentlichkeit richtet. Darin setzt er sich für die Tugenden Liebe, 
Ehrlichkeit, Sittlichkeit, Höflichkeit, Lerneifer, 
Vergebungsbereitschaft, Barmherzigkeit, Sparsamkeit und Fleiß, 
Dankbarkeit, Optimismus und Glauben ein. Er gibt darin auch von den, 
wie er es nennt, "Tugendwächtern" Zeugnis: Ehe und Familie im 
herkömmlichen Sinn.
1937 heiratete Präsident Hinckley im Salt-Lake-Tempel Marjorie 
Pay. Das Paar hatte 5 Kinder, 25 Enkelkinder. Schwester Hinckley ist 
am 6. April 2004 verstorben.
Anmerkung: Verwenden Sie bei Berichten über die Kirche Jesu 
Christi der Heiligen der Letzten Tage bitte ihren vollständigen 
Namen, wenn Sie sie das erste Mal erwähnen. Im Anschluss daran können
Sie auch von der "Kirche Jesu Christi" oder einfach von der "Kirche" 
sprechen.
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Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Europa Mitte
Dr. phil. Ralf Grünke
Tel. +49 (0)69 54802-265
Fax +49 (0)69 54802-300
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