Telekom Austria Group: Steigerung des Cashflows trotz herausfordernden Marktumfeldes
Wien (ots)
- Das operative Umfeld blieb weiterhin herausfordernd und durch harten Wettbewerb, regulatorische und makroökonomische Einflüsse geprägt
- Stabilisierung des Rückgangs der Festnetz-Anschlüsse auf 6.000 im 2. Quartal 2010 gegenüber 12.600 im 2. Quartal 2009
- Weiteres Kundenwachstum in der Mobilkommunikation um 5,9% auf 19,2 Mio. Kunden
- Verlangsamung des Umsatzrückgangs der Gruppe auf 3,9% aufgrund geringerem Rückgang der Umsatzerlöse in der Mobilkommunikation und im Segment Festnetz
- Das EBITDA der Gruppe fällt um 8,3% aufgrund von höheren umsatzbedingten Aufwendungen im Festnetz und geringeren Umsatzerlösen in der Mobilkommunikation, die jedoch durch Kostensenkungen gedämpft werden
- Weiterhin starke Free Cashflow-Generierung von 365,2 Mio. EUR
- Für das Geschäftsjahr 2010 werden unter Berücksichtigung der Zusammenlegung der heimischen Geschäftstätigkeiten Umsatzerlöse in der Höhe von rund 4,7 Mrd. EUR und ein EBITDA von 1,60 bis 1,65 Mrd. EUR für das Geschäftsjahr 2010 erwartet
- Dividendenuntergrenze von 0,75 EUR je Aktie bestätigt
Veränd. in in Mio EUR 2.Qu 2010 2.Qu 2009 % Umsatzerlöse 1.168,7 1.191,7 -1.9% EBITA 403,8 450,0 -10,3% Betriebsergebnis 134,2 170,2 -21,2% Nettoüberschuss 68,7 82,3 -16,5% Gewinn je Aktie (in EUR) 0,16 0,19 -16,4% Free Cashflow je Aktie (in EUR) 0,45 0,45 0,8% Anlagenzugänge 160,1 149,3 7,2% Veränd. in in Mio EUR 1-6 M 2010 1-6 M 2009 % Umsatzerlöse 2.294,7 2.388,8 -3,9% EBITA 829,7 904,8 -8,3% Betriebsergebnis 300,5 350,3 -14,2% Nettoüberschuss 159,9 167,6 -4,6% Gewinn je Aktie (in EUR) 0,36 0,38 -4,6% Free Cashflow je Aktie (in EUR) 0,83 0,75 10,8% Anlagenzugänge 296,5 265,3 11,8% 30.Jun. 31.Dez. Veränd. in in Mio. EUR 2010 2009 % Nettoverschuldung 3.590,3 3.614,8 -0,7% Nettoverschuldung/EBITDA (12 Monate) 2,1x 2,0x
Anmerkung: Alle Finanzzahlen nach IFRS; wenn nicht anders angegeben, werden diese im Jahresvergleich dargestellt. Das EBITDA ist als Nettoüberschuss exklusive Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und Abschreibungen dargestellt. Dies entspricht dem Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen.
Konzernübersicht
Die Telekom Austria Group (VSE: TKA, OTC US: TKAGY) verlautbarte heute das Ergebnis für das 1. Halbjahr und das 2. Quartal 2010 mit 30. Juni 2010.
"Wir sind nach wie vor in einem Marktumfeld tätig, das durch verschärften Wettbewerb, und regulatorische als auch makroökonomische Einflüsse gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund gingen die Umsatzerlöse der Gruppe aufgrund von weniger Sprachminuten im Segment Festnetz und niedrigeren Terminierungsentgelten in der Mobilkommunikation zurück. Dennoch ist es uns gelungen, im 1. Halbjahr 2010 den Free-Cashflow um 10,8% auf EUR 365,2 Mio. zu erhöhen - so konnte die starke Cashflow-Generierung der Gruppe fortgesetzt werden. Im Festnetz konnten wir die Anzahl der Anschlüsse mit 2,3 Mio. nahezu stabilisieren, während wir in der Mobilkommunikation die Kundenbasis um 5,9% auf 19,2 Mio. weiter erhöht haben. Durch striktes Kostenmanagement, vor allem in der Mobilkommunikation, gelang es der Gruppe, die negativen Auswirkungen geringerer Umsatzerlöse auf das EBITDA zu dämpfen. Wir haben unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2010 aktualisiert: Wir erwarten Umsatzerlöse in der Höhe von rund EUR 4,7 Mrd. und ein EBITDA von EUR 1,60 - 1,65 Mrd. Darüber hinaus bestätigen wir unsere Dividendenuntergrenze von 75 Eurocents bis 2012. Dieser aktualisierte Ausblick spiegelt die Zuversicht der Gruppe wider, die bevorstehenden Herausforderungen durch einen starken Kundenfokus, laufende Überprüfung der Kostenstrukturen sowie Verbesserungen der operativen Leistungsfähigkeit erfolgreich zu bewältigen. Wir haben für uns in Anspruch genommen, den innovativsten und effizientesten Telekom Anbieter in CEE aufzubauen und wir werden diesen Anspruch erfüllen - trotz eines herausfordernden Marktumfeldes" kommentiert Dr. Hannes Ametsreiter, Vorstandvorsitzender Telekom Austria Group, die Performance des Unternehmens.
Zusammenfassung
Halbjahresvergleich:
Im 1. Halbjahr 2010 sanken die Umsatzerlöse auf Gruppenebene um 3,9% auf 2.294,7 Mio. EUR aufgrund geringerer Erlöse sowohl aus der Mobilkommunikation als auch aus dem Segment Festnetz. Während die Umsatzerlöse im Segment Festnetz hauptsächlich aufgrund geringerer Sprachvolumina fielen, ist der Umsatzrückgang in der Mobilkommunikation auf verschärften Wettbewerb und geringere Zusammenschaltungsentgelte zurückzuführen.
Striktes Kostenmanagement im Segment Mobilkommunikation konnte die gestiegenen umsatzbedingten Aufwendungen und die Einmaleffekte im Segment Festnetz-Bereich mehr als kompensieren und die Auswirkungen geringerer Umsatzerlöse auf das EBITDA der Gruppe dämpfen, das um 8,3% auf 829,7 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2010 sank.
Das Betriebsergebnis ging um 14,2% auf 300,5 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2010 zurück und konnte von niedrigeren Abschreibungen profitieren.
Der Rückgang des Nettoüberschusses konnte aufgrund von niedrigeren Zinsaufwendungen, besseren Wechselkursen und geringeren Steuern vom Einkommen auf 4,6% beschränkt werden und betrug im 1. Halbjahr 2010 159,9 Mio. EUR gegenüber 167,6 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Anlagenzugänge stiegen im 1. Halbjahr 2010 um 11,8% auf 296,5 Mio. EUR vor allem aufgrund von höheren Zugängen im Segment Festnetz.
Quartalsvergleich:
Im 2. Quartal 2010 sanken die Umsatzerlöse der Gruppe nur gering um 1,9% auf 1.168,7 Mio. EUR. Die Verlangsamung des Umsatzrückgangs auf Gruppenebene im Vergleich zu den Vorperioden ist auf höhere Erlöse im Segment Festnetz und eine niedrigere Senkung der Erlöse in der Mobilkommunikation zurückzuführen.
Das berichtete EBITDA der Gruppe fiel um 10,3% auf 403,8 Mio. EUR. Kostensenkungsmaßnahmen im Segment Mobilkommunikation konnten die Auswirkungen geringerer Umsatzerlöse fast zur Hälfte dämpfen. Das Segment Festnetz wurde durch Einmalaufwände in der Höhe von 14,0 Mio. EUR negativ beeinflusst. Ohne Berücksichtigung dieser Einmalaufwände betrug das EBITDA der Gruppe 417,8 Mio. EUR und verzeichnete einen Rückgang von 7,2% im Quartalsvergleich.
Trotz geringerer Abschreibungen ging das Betriebsergebnis um 21,2% auf 134,2 Mio. EUR zurück. Das verbesserte Finanzergebnis und die niedrigeren Einkommenssteueraufwendungen konnten die negativen Auswirkungen des operativen Geschäfts auf den Nettoüberschuss mildern, der um 16,5% auf 68,7 Mio. EUR im 2. Quartal 2010 gegenüber 82,3 Mio. EUR im 2. Quartal 2009 fiel.
Die laufende Verlangsamung des Anschlussrückgangs und der anhaltende Erfolg der Produktbündel, trugen zum Anstieg der Festnetzerlöse bei. Während die Mobilkommunikation nach wie vor von verschärftem Wettbewerb, einem anhaltend schwierigen makroökonomischen Umfeld sowie einschneidenden regulatorischen Eingriffen geprägt war, wies der ARPU erste Anzeichen einer Stabilisierung auf. Zudem stieg die Mobilfunkkundenbasis der Gruppe um 5,9% im 2. Quartal 2010.
Die Anlagenzugänge stiegen im 2. Quartal 2010 auf 160,1 Mio. EUR im Vergleich zu 149,3 Mio. EUR im 2. Quartal 2009 vor allem aufgrund von Investitionen in das "Next Generation Network" des Segments Festnetz. Das Segment Mobilkommunikation zeigte hingegen einen Rückgang der Anlagenzugänge.
Die Nettoverschuldung sank um 0,7% auf 3.590,3 Mio. EUR per Ende Juni 2010 gegenüber 3.614,8 Mio. EUR per Jahresende 2009. Das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA (der letzten 12 Monate) betrug 2,1x.
Marktumfeld
Die Telekom Austria Group agiert sowohl im Segment Festnetz als auch im Segment Mobilkommunikation in einem Marktumfeld, das von starkem Wettbewerb geprägt ist. Die daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die Preisstrukturen werden durch regulatorische Eingriffe in beiden Segmenten zusätzlich verschärft. Eine laufende Überprüfung der Kostenstrukturen sowie stetige Verbesserungen der Produktivität und der operativen Effizienz sind daher für den Erfolg der Telekom Austria Group unabdingbar.
Während die anhaltende Substitution der Festnetz-Sprachtelefonie durch die Mobilkommunikation weiterhin eine große Herausforderung darstellt, gewinnt Festnetz-Breitband bei Internetverbindungen kontinuierlich an Marktanteil. Darüber hinaus bewirken attraktive Produktbündel und innovative Produkte wie aonTV eine signifikante Verlangsamung der Anschlussrückgänge. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Segment Festnetz weiterhin die Absicherung des Cashflows. Marktorientierte Produkte sollen dies ebenso sicherstellen wie eine attraktive Preisgestaltung.
Das Segment Mobilkommunikation wird nach wie vor durch die Reduktion der Terminierungsentgelte und der Roaming-Tarife negativ beeinflusst. Weiters gilt der Mobilkommunikationsmarkt Österreich als ein hochentwickelter Markt, der durch starken Wettbewerb und anhaltenden Preisdruck gekennzeichnet ist. Im CEE-Raum wird die geschäftliche Entwicklung durch ein anhaltend herausforderndes makroökonomisches Umfeld, eine erhebliche Steuerbelastung und starken Wettbewerb geprägt. Innovative Produkte wie mobiles Breitband und konvergente Produktbündel spielen in dieser Wettbewerbslandschaft eine immer wichtigere Rolle.
Aktualisierter Ausblick für das Geschäftsjahr 2010
Das Marktumfeld der Telekom Austria Group ist durch das Zusammentreffen einiger negativer externer Einflussfaktoren mit den Auswirkungen der schwachen Konjunktur gekennzeichnet. Diese negativen Effekte umfassen die anhaltende Substitution der Festnetz-Telefonie durch die Mobilkommunikation und den weiteren Preisdruck in allen wichtigen Märkten der Gruppe. Darüber hinaus werden niedrigere regulierungsbedingte Roaming-Tarife und Terminierungsentgelte das Ergebnis der Gruppe im zweiten Halbjahr 2010 weiterhin negativ beeinflussen. Weiters stellt die Einführung einer Abgabe für bestimmte Mobilfunkdienste in Kroatien und der Republik Serbien eine zusätzliche Belastung dar.
Der Vorstand erwartet, dass sich die schwierigen Marktbedingungen auch im zweiten Halbjahr 2010 fortsetzen werden. Jedoch soll dieser aktualisierte Ausblick der Zuversicht der Gruppe Rechnung tragen, die bevorstehenden Herausforderungen durch klaren Kundenfokus, intensivierte Vermarktung innovativer Produkte und striktes Kostenmanagement erfolgreich angehen zu können. Darüber hinaus sind in diesem aktualisierten Ausblick auch die Auswirkungen der Integration der Segmente Festnetz und Mobilkommunikation in Österreich berücksichtigt.
Für das Geschäftsjahr 2010 werden Umsatzerlöse in der Höhe von rund 4,7 Mrd. EUR erwartet. Striktes Kostenmanagement wird den negativen Auswirkungen geringerer Umsatzerlöse entgegenwirken und zu einem EBITDA von 1,60 bis 1,65 Mrd. EUR führen. Abhängig vom Umfang der Investitionen im Segment Festnetz für die Migration zu einem All-IP-Netzwerk geht die Telekom Austria Group von Anlagenzugängen in der Höhe von 750 bis 800 Mio. EUR aus. Diese Summe berücksichtigt keine Investitionen in einen umfangreichen Ausbau der Glasfaserinfrastruktur, dessen Beginn nicht für 2010 geplant ist.
Der primäre Fokus des Vorstands liegt nach wie vor auf dem operativen Free-Cashflow, der sich auf zumindest 800 Mio. EUR belaufen wird. Die Telekom Austria Group bestätigt ihre Absicht, Dividenden in der Höhe von 65% des Jahresüberschusses, zumindest aber 75 Eurocent je Aktie, bis 2012 auszuschütten.
Der Vorstand hält weiterhin an der Mittelverwendungsstrategie inklusive Aktienrückkäufe zur Ausschüttung nicht benötigter liquider Mittel an die Aktionäre fest. Voraussetzung dafür sind jedoch eine ausgewogene Bilanzstruktur mit einer Nettoverschuldung von 1,8x-2,0x EBITDA sowie die Stabilität ausländischer Währungen und Geschäftstätigkeiten. Vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen Marktumfelds ist jedoch nicht mit einem Beginn des Aktienrückkaufs im Jahr 2010 zu rechnen.
Dieser Ausblick geht von einer konstanten Währungsbasis aus.
Ausblick 2010* Ausblick 2010** per 18. August per 12. Mai Telekom Austria Group Umsatzerlöse rd 4,7 Mrd.EUR rd 4,7 Mrd.EUR EBITA 1,60-1,65 Mrd.EUR rd 1,6 Mrd.EUR Anlagenzugänge 0,75-0,80 Mrd.EUR rd 0,8 Mrd.EUR Operativer Free Cashflow zumindest 0,8 Mrd.EUR rd 0,8 Mrd.EUR 65% des 65% des Jahresüberschusses, Jahresüberschusses, Dividende je Aktie Dividende je Aktie von mind. 75 von mind. 75 Dividende Cent Cent
* Unter Berücksichtigung der Zusammenlegung der heimischen Geschäftstätigkeiten ** Ohne Berücksichtigung der Zusammenlegung der heimischen Geschäftstätigkeiten
Weitere Informationen
Eine detailliertere Darstellung des Finanzergebnisses für das 1. Halbjahr 2010 finden Sie im entsprechenden Bericht auf der Telekom Austria Group Website unter: http://www.telekomaustria.com/zwischenberichte
Zukunftsbezogene Aussagen: Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die Risiken und Unbestimmtheiten zur Folge haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen verwenden normalerweise Ausdrücke wie "glaubt", "ist der Absicht", "nimmt an", "plant", "erwartet" und ähnliche Formulierungen. Die tatsächlichen Ereignisse können aufgrund einer Reihe von Faktoren wesentlich von der erwarteten Entwicklung abweichen. Zukunftsbezogene Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheiten. Wir wollen darauf hinweisen, dass aufgrund einer Reihe von wichtigen Faktoren das tatsächliche Ergebnis wesentlich von den zukunftsbezogenen Aussagen abweichen kann.
Rückfragehinweis:
Mag. Elisabeth Mattes
Konzernsprecherin
Telekom Austria Group
Tel.: +43 664 66 39187
E-Mail: elisabeth.mattes@telekomaustria.com
Matthias Stieber
Investor Relations
Telekom Austria Group
Tel.: + 43 664 66 39126
E-Mail: matthias.stieber@telekomaustria.com
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