Neue Rahmenbedingungen für Kunsthochschulen
Ein Dokument
Riehen (ots)
- Hinweis: die gesamte Stellungnahme, inklusive Begründung kann im pdf-Format unter www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100009071 kostenlos heruntergeladen werden -
Stellungnahme der KHS zur Hochschullandschaft Schweiz
Verabschiedet an der KHS-Tagung vom 18./19. November 2005 in Sierre Die Ausbildung von Kunst- und Designschaffenden folgt in zentralen Punkten anderen Gesetzmässigkeiten als jene in anderen Fachhochschuldisziplinen. Die Integration der Kunst- in die Fachhochschulen hat ihnen den Hochschulstatus gebracht, Impulse in der Forschung gegeben und die Koordination gefördert. Die in der Konferenz der Kunsthochschulen KHS zusammengeschlossenen Hochschulen vertreten die Auffassung, dass in einem nächsten Schritt die Schaffung eines eigenen Status für die Kunsthochschulen unerlässlich ist. Nur so wird die Schweiz auch künftig auf hohem Niveau künstlerisch-gestalterische Ausbildungen anbieten und damit ihren internationalen Ruf als Kunst- und Designstandort bewahren können.
Der aktuelle Status der künstlerischen und gestalterischen Hochschulen ist ein schweizerischer Sonderfall, der die Marktfähigkeit dieser Hochschulen beeinträchtigt. Kunsthochschulen sind in besonderem Mass dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt. So werden beispielsweise die Qualitätsstandards international gesetzt und der Markt für Studierende und Absolvierende funktioniert ebenfalls international. Entsprechend muss der Rechtsstatus der schweizerischen Kunsthochschulen dem ihrer ausländischen Partner und Konkurrenten angepasst werden.
Die Kunstausbildungen unterscheiden sich in der Forschung, der Umsetzung der Bologna-Reform, der Zulassung und dem hohen Spezialisierungsgrad von den übrigen Fachhochschulstudiengängen. Diesem Umstand kann im Rahmen der Fachhochschulgesetzgebung nur über Ausnahmeregelungen Rechnung getragen werden. Reibungsverluste auf allen Ebenen sind die Folge. Ein eigener Rechtsstatus für Kunsthochschulen würde differenzierte Regelungen ermöglichen und den Ressourceneinsatz einschränken.
Die Zukunft der Schweiz als Kunst- und Designstandort hängt von der Qualität der Hochschulausbildungen ab. Professionell ausgebildete Kunst- und Designschaffende tragen zur kulturellen Identität des Landes und seiner internationalen Ausstrahlung bei. Mit ihrer Arbeit schaffen sie neben einem ideellen auch einen substanziellen volkswirtschaftlichen Mehrwert. Die KHS will mit ihrer Forderung nach einem eigenen Status für Kunsthochschulen die zukunftsorientierte Entwicklung der künstlerischen und gestalterischen Hochschulausbildungen in der Schweiz sicherstellen.
Kontakt:
Kunsthochschulen Schweiz KHS
Beatrice Marti
Geschäftsstelle
Dinkelbergstrasse 29
4125 Riehen
Tel. +41/(0)61/643'20'21
E-Mail: khs@kmhs.ch