ASSER International Sports Law Centre
Ein unabhängiger Blick auf die künftigen Beziehungen zwischen dem professionellen Fussball und den Rechtsvorschriften der europäischen Union
Den Haag, Niederlande (ots/PRNewswire)
In letzter Zeit gab es grundlegende Initiativen zu den Beziehungen zwischen Sport und EU-Recht.
Zuerst brachte die UEFA im Oktober 2006 ihren Bericht "Unabhängiger Bericht zur Lage des Sports in Europa" ("Independent European Sport Review) - auch als "Arnaut-Bericht" bekannt - heraus, indem die zunehmende Unabhängigkeit der internationalen Selbstverwaltungsorgane des Sports vom EU-Recht kräftig unterstützt wird.
Im März 2007 dann verabschiedete das europäische Parlament eine Resolution zur Zukunft des professionellen Fussballs in Europa ("The Future of Professional Football in Europe"), deren Inhalt sich teilweise auf den Arnaut-Bericht stützte.
Am 11. Juli 2007 brachte die europäische Kommission ihr Sport-Weissbuch heraus.
Am 13. Juli 2007 schliesslich veröffentlichte die UEFA gemeinsam mit anderen europäischen Verbänden (Eishockey, Basketball, Handball, Rugby und Volleyball) eine Pressemitteilung, in der die europäische Union aufgefordert wird, "deutlichere Beschlüsse zur Unterstützung der künftigen Entwicklung des Sports" abzugeben. Insbesondere möchten diese Verbände "eine angemessene Einbeziehung des Sports in den Reformvertrag", die darauf abzielt, "die Autonomie und Spezifität des Sports sowie die zentrale Rolle und Unabhängigkeit der Sportverbände bei der Organisation, Überwachung und Förderung ihrer jeweiligen Sportart voll anzuerkennen."
Zur Bereicherung der Debatte hat das ASSER International Sports Law Centre Professor Melchior Wathelet von den Universitäten Louvain und Liège und ehemaliges Mitglied des Europäischen Gerichtshofs beauftragt, die Beziehungen zwischen dem Sport (insbesondere dem professionellen Fussball) und dem EU-Recht, vor allem in Anbetracht der oben erwähnten Dokumente, zu untersuchen.
Professor Melchior Wathelet wurde gebeten, die Ergebnisse des Arnaut-Berichts aus der derzeitigen und künftigen Perspektive zu analysieren und auch die wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Themas in Betracht zu ziehen.
Professor Wathelet schloss seinen Bericht wie folgt:
"Die Zukunft des professionellen Sports darf nicht ausserhalb des EU-Rechts stattfinden, denn dieses stellt - jedenfalls wird es so vom europäischen Gerichtshof und der europäischen Kommission interpretiert - wahrscheinlich die beste Garantie für eine erfolgreiche Aufrechterhaltung der Wettkämpfe zwischen Nationalmannschaften einerseits und den Aufschwung echten europäischen Vereinsfussballs andererseits dar.
Sobald die Notwendigkeit spürbar wird, wie dies z.B. bei der Frage internationaler Spiel-Termine und der Verfügbarkeit von Spielern für die Nationalmannschaften der Fall ist, wird der europäische Gerichtshof zweifellos den Anwendungsbereich des EU-Rechts auf den Sportsektor verfeinern. Diese Rechtssprechung wird dazu beitragen, die Rechte und Pflichten der verschiedenen Sportakteure nach EU-Recht zu verdeutlichen und zu konsolidieren, ohne dass dabei Rechtsunsicherheit zu erwarten sein wird."
Der vollständige Text des Berichts von Professor Wathelet mit dem Titel "Sur l'avenir des relations entre la gouvernance du sport européen et particulièrement celle du football professionnel et l'ordre juridique communautaire" / "Zur Zukunft der Beziehungen zwischen den Führungsorganisationen des professionellen Sports und der europäischen Rechtsordnung" steht unter http://www.sportslaw.nl unter NEWS zur Verfügung.
Pressekontakt:
ASSER International Sports Law Centre, z.H. Dr. Robert Siekmann, Den
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