Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Neue Verwundbarkeit. Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Ist es das Wetter? Die bessere Konjunktur? Oder haben wir Verkehrsteilnehmer doch nicht dazugelernt, rasen wir, drängeln wir, nehmen wir die Vorfahrt wie früher?

In einer spektakulären Erfolgsstory sind die Zahlen der Verkehrsopfer vierzig Jahre bergab gegangen. 21 000 starben 1979 auf den Straßen. 3600 waren es im letzten Jahr. Jetzt kippt der Trend. Dramatisch steigen die Todesraten binnen Jahresfrist. 50 Prozent mehr Todesopfer unter den Fußgängern in NRW sind kein Zufall, sondern ein Skandal.

Es fragt sich, wer ihn auslöst. Viel spricht für eine zunehmende Verwundbarkeit in den Städten. Fußgänger haben vielleicht geglaubt, mit den Verkehrsberuhigungen der Vergangenheit Lebensraum zurückerobert zu haben. Radfahrer freuten sich über neue Reviere. Die scheinbare Freiheit machte unvorsichtig. Denn das Auto ist und bleibt das starke Element. Es hat die dickere Haut, den Fahrer, der sich unverwundbar fühlt. Wir haben simple Wahrheiten nur verdrängt.

Der neue Kurs der NRW-Polizei, der mehr Kontrollen bedeutet, wird sicher das Bewusstsein nicht verändern können. Aber vielleicht kann er abschrecken. Beim Kampf gegen Promille am Steuer hat das geholfen.

Kontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 25.11.2011 – 19:40

    Kein Respekt, keine Fairness. Kommentar von Matthias Korfmann

    Essen (ots) - Eines gleich vorweg: Wir reden hier über Taschendiebstahl und nicht über schwere Verbrechen. Wir reden hier auch nicht über Menschen, die sozusagen mit dem Hang zum Klauen ausgestattet sind. Niemand kommt als Dieb auf die Welt. Und den kleinen Dieben, von denen hier die Rede ist, geht es in der Regel erheblich schlechter als ihren Opfern. Das entschuldigt ihre Taten nicht, aber es erklärt sie zumindest ...

  • 25.11.2011 – 19:30

    Neue Spielregeln für Europa. Leitartikel von Ulrich Reitz

    Essen (ots) - Fiskalunion. Bisweilen kann man an Europas arrogant-blutleerer, menschenfeindlicher Sprache verzweifeln. Um wie viel treffender und herzerwärmender ist da doch das Bild, das Jan Ross in der Zeit entwirft: Europa als gute Familie, die den saufenden Vetter (die Griechen) mit sanftem, aber beständigen Druck in die Entziehungskur zwingt. Fiskalunion, das heißt: Eine Gemeinschaft der Soliden. Noch will ...

  • 24.11.2011 – 19:29

    Unentschieden. Kommentar von Daniel Freudenreich

    Essen (ots) - Die Neuregelung zur Organspende ist kein großer Wurf, aber um Längen besser als das, was wir haben. Es kann nicht sein, dass rund drei Viertel der Deutschen für die Organspende sind, aber nur 25 Prozent dafür infrage kommen - weil sie einen Spendeausweis besitzen und der Rest nicht. Wenn die Bürger künftig mehrmals zur Spende befragt werden, kann dies nur hilfreich sein. Dennoch ist es heikel, dass es ...