PwC Health Research Institute Report zeigt auf, dass gesundheitlich relevante soziale Determinanten Fortschritte der modernen Medizin untergraben
57 Prozent der befragten Verbraucher erklären, ihr Arzt habe noch nie die für die Gesundheit wichtigen sozialen Faktoren angesprochen
Laut PwC Healthcare Leader besteht dringender Handlungsbedarf, da medizinische Fortschritte sonst praktisch wirkungslos bleiben werden
New York (ots/PRNewswire)
Die Zunahme von Krankheiten, die durch schlechte Angewohnheiten und gesundheitlich relevante soziale Faktoren verursacht werden, droht die Budgets sowohl reicher als auch armer Länder zu sprengen, was die eigentlichen Möglichkeiten der modernen Medizin zur Verbesserung von Leben limitiert. Ein neuer PwC-Report mit dem Titel "Action required: The urgency of addressing social determinants of health" ("Handlungsbedarf: Die dringende Notwendigkeit, sich mit den sozialen Determinanten der Gesundheit zu befassen") macht deutlich, warum die Interessengruppen im Gesundheitswesen jetzt handeln müssen.
Gesundheitsrelevante soziale Determinanten, also soziale, wirtschaftliche und ökologische Faktoren im Lebens- und Arbeitsumfeld wie soziale Isolation, wirtschaftliche Ungleichheit, Umweltverschmutzung und Food Deserts, machen es zu vielen Menschen auf der ganzen Welt schwer, gesundheitsförderliche Entscheidungen zu treffen. Die Auswirkungen lassen sich nicht ignorieren: PwC geht davon aus, dass bis 2025 in vielen Ländern die Quote für Fettleibigkeit bzw. Übergewicht in der Bevölkerung bei mehr als 68 Prozent liegen wird. Durch frühzeitigere Investitionen in sozialrelevante Strategien, die Menschen in Belangen wie Wohnraum, Anleitung zu Bewegung, psychischer Gesundheit und der Möglichkeit, sich Medikamente zu leisten, unterstützen, können Regierungen und Gesundheitssysteme langfristig Geld sparen und die gesundheitlichen Outcomes verbessern.
"Innovative medizinische Maßnahmen werden wirkungslos, wenn die Menschen keine soziale Unterstützung und keinen Zugang zu leicht verfügbaren Ressourcen haben, um für ihre eigene Gesundheit zu sorgen", erklärt Kelly Barnes, PwCs Global and US Health Industries Leader. "Dies ist keine Option. Gesundheitseinrichtungen und Regierungsorganisationen, die sich nicht im Bereich der sozialen Faktoren engagieren, werden einfach nur immer mehr Geld ausgeben und dennoch einen Rückgang des Lebensstandards beobachten".
Die Ergebnisse des Berichts lassen darauf schließen, dass Gesundheitssysteme und Regierungen die Möglichkeit haben, die für die Gesundheit wichtigen sozialen Determinanten zu beeinflussen, indem sie früher eingreifen, um die Progression chronischer Krankheiten, insbesondere Fettleibigkeit und Diabetes, zu verhindern oder zu stoppen.
Für die Gesundheit wichtige soziale Determinanten identifizieren und aktiv einbinden. Fünf Schritte für mutiges Handeln
PwC hat fünf Schritte identifiziert, die den Interessengruppen helfen können, soziale Faktoren bei der Entwicklung gesundheitspolitischer Strategien einzubinden:
1. Kollektive Bereitschaft aufbauen. Im Gesundheitswesen werden soziale Determinanten nicht oft genug angesprochen - nur 43 Prozent der im PwC Health Research Institute Global Consumer Survey von Juni 2019 Befragten gaben an, dass ihr Arzt das Thema überhaupt angesprochen hat. Andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen wie Krankenschwestern, Apotheker und Ernährungswissenschaftler, schneiden das Thema zwar an, aber eher unter ferner liefen. Hier zeigt sich die Chance auf, die Gesundheitsberufe umfassender einzubeziehen. Eine Art Organisator, der den langfristigen Nutzen einer Prävention weiterer Krankheiten für jeden der Beteiligten demonstriert, kann helfen, die Partner im gesamten System zusammenzubringen. 2. Einen Rahmen entwickeln, der es den Partnern ermöglicht, auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten. Wenn es gelungen ist, Zusammenschlüsse zu schaffen, müssen sich die Partner an die Arbeit machen, die täglichen Herausforderungen der Zusammenführung unterschiedlicher Arbeitsfelder mit unterschiedlichen Zielsetzungen, Anreizen und Perspektiven zu bewältigen. Die Verbraucher erwarten eine besser integrierte Pflege, die sich als nahtlose Erfahrung darstellt. Rund ein Drittel der im Rahmen des 2019 HRI Global Consumer Survey Befragten gaben an, dass es Möglichkeiten gibt, Gesundheits- und Sozialwesen besser zu verbinden. 3. Datengestützte Erkenntnisse generieren, um die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Prädiktive Analytik kann dazu dienen, sowohl das individuelle Verhalten als auch das Verhalten von Bevölkerungsgruppen einzubeziehen. Viele Verbraucher glauben, dass sie selbst mit verantwortlich für gesündere Verhaltensweisen sind, aber 47% der Befragten in PwCs 2019 HRI Global Consumer Survey gaben an, dass Gesundheitsdienstleister keine Angaben dazu machen, welche medizinische Leistungen man aufgrund der eigenen Krankengeschichte in Zukunft eventuell in Anspruch nehmen muss. Selbst wenn die Leute motiviert genug sind, fehlt es ihnen oft an Informationen oder Hilfsmitteln, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen. 4. Die Community einbinden und reflektieren. Die gesundheitsrelevanten sozialen Determinanten und Strategien müssen Bezug zu den Lebens- und Arbeitsumständen der Leute haben. Während 56 Prozent der im HRI Consumer Survey Befragten angaben, ihr Smartphone bereits für die eigene Gesundheit zu nutzen, oder dies planen, kann Technologie nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie von den jeweiligen Zielgruppen angenommen wird und man ihr vertraut. Der Einzelhandel, Technologieanbieter, häusliche Pflegemitarbeiter und Bildungseinrichtungen könnten hier neue Wege für die Interaktion mit den Verbrauchern eröffnen. 5. Messen und neu gewichten. Eine Koalition in Western Sydney, die sich der Diabetesprävention in der Region verschrieben hat, hat messbare Ziele wie Reduzierung von Gewicht und HbA1C-Wert gesetzt und dann mit der Entwicklung eines Diabetes-Dashboards begonnen, das helfen soll, zu messen, welche Maßnahmen funktioniert haben und die Entwicklung der Kosten zu verfolgen. Ein jährlicher Überprüfungsbericht zum Jahresabschluss und eine Planung für das kommende Jahr tragen zur weiteren Verfeinerung der Strategie und der Investitionen bei.
"Die Vorreiter im Bereich gesundheitsrelevante soziale Determinanten haben Zusammenschlüsse gebildet, das Potenzial von Daten und prädiktiven Analysen genutzt und identifiziert, wo sich frühzeitige Investitionen in Interventionen enorm für die Gesundheit und das Leben der Menschen auszahlen können", erklärt PwCs Kelly Barnes. "Die transformative Wirkung einer solchen Maßnahme, die nicht nur für Gesundheitssysteme und Regierungen positiv ist, sondern gesunde Lebensjahre für mehr Menschen auf der ganzen Welt bringt, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden."
Der neue Report von PwC "Action required: The urgency of addressing social determinants of health" steht unter http://pwc.com/sdoh zum Download bereit.
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