Jack Short: Infrastrukturinvestitionen müssen effizienter werden
Paris und Barcelona (ots/PRNewswire)
- Der Generalsekretär des ITF auf dem EIB-Forum in Barcelona
"Aufgrund der Wirtschaftskrise befindet sich das Verkehrswesen jetzt am Scheideweg: wir müssen dringend die Priorisierung von Investitionen angehen, die die produktivsten Aktivitäten und insbesondere den internationalen Handel mit Waren und Dienstleistungen betreffen", erklärte Jack Short, Generalsekretär des Weltverkehrsforums (International Transport Forum - ITF), am Donnerstag auf dem EIB-Forum in Barcelona und fügte warnend hinzu: "In der gegenwärtigen Krise sind die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Infrastrukturinvestitionen für die Zukunft des Verkehrswesens absolut entscheidend". Öffentliche Mittel seien knapp und private Investitionen in letzter Zeit schwieriger zu erhalten. Darüber hinaus könnten eine strengere Kontrolle der Risikomanagement-Praktiken zur Verteuerung privater Finanzmittel führen, erklärte Short. "Die Beteiligung des Privatsektors ist kein Patentrezept." In Krisenzeiten wie diesen bestehe die Tendenz sich abzukapseln und nur nach innen zu schauen. "Doch sind Handel und internationale Geschäftstätigkeit schon immer die Grundlage für Wachstum gewesen. Konjunkturprogramme sollten deshalb auf internationaler Ebene wirken", erklärte der Generalsekretär.
Wenn man die verschiedenen Verkehrsmittel betrachte, betonte Short, so sei der Strassenverkehr auch künftig sowohl für den Passagier- als auch den Güterverkehr von grosser Wichtigkeit. "Deshalb brauchen wir ein effizientes Strassennetz und saubere Fahrzeuge", mahnte er. Gleichzeitig müsse - selbst angesichts der gegenwärtigen Krise - der Ausbau der Hochgeschwindigkeits- und anderer Schienenverbindungen vorangetrieben werden. "Doch müssen die Investitionen in den Schienenverkehr selektiv erfolgen, sich auf die Hauptverbindungen konzentrieren und von einer Reihe flankierender politischer und praktischer Massnahmen begleitet werden."
Der Anteil des Schienenverkehrs habe zwar zugenommen, so der Generalsekretär, insbesondere in den dichten Hafenhinterlandverbindungen, doch sei dies hauptsächlich "aufgrund der Marktnachfrage und weniger aufgrund politischen Drucks" geschehen. Er forderte die politischen Entscheidungsträger auf, für günstige Rahmenbedingungen zu sorgen und würdigte die Anstrengungen einiger Regierungen, die den Anteil der Infrastrukturinvestitionen in den gegenwärtigen Konjunkturprogrammen erhöhten und auch die entscheidende Rolle, die die EIB dabei spiele. "Doch müssen die Infrastrukturprojekte auch sorgfältig ausgewählt werden. Sie müssten der langfristigen Perspektive eines effizienten, sicheren, besser finanzierten und nachhaltigeren Verkehrswesens mit höherer Interoperabilität dienen."
Diese und andere Themen stehen im Mittelpunkt der weltweit führenden Konferenz über Verkehrspolitik und Transportwesen, dem vom 26. bis zum 29. Mai in Leipzig stattfindenden Weltverkehrsforum, auf dem das ITF die Verkehrsminister der 52 Mitgliedsländer sowie Spitzenvertreter aus der Branche und führende Forscher zusammenbringen wird.
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