Erasmuspreis 2018 geht an Barbara Ehrenreich
Amsterdam (ots/PRNewswire)
Die Stiftung Praemium Erasmianum vergibt den Erasmuspreis 2018 an die amerikanische Journalistin und Autorin Barbara Ehrenreich (geb. 1941). Diesjährig hat der Erasmuspreis 'The Power of Investigative Journalism' (Die Macht des investigativen Journalismus) zum Thema, und Barbara Ehrenreich wird für ihren Mut und selbstlosen Einsatz in ihrer journalistischen Arbeit gewürdigt. Sie ist in die Rolle von Menschen geschlüpft, die unter schwierigen Umständen leben, hat Gruppen in der Gesellschaft, die nie gehört wurden, eine Stimme gegeben, und zeigt uns, wie sich das Leben für gesellschaftlich unterprivilegierte Mitmenschen anfühlt. Als Journalistin greift Ehrenreich auf unterschiedliche Disziplinen zurück, vereint wissenschaftliche Analyse mit literarischer Eleganz, und würzt ihren fokussierten Schreibstil mit trockenem Humor. Sie ist eine wichtige Stimme in der aktuellen Debatte um Wahrheitsfindung, und tritt für kritisches Denken und Tatsachenermittlung ein. Motiviert durch Empathie und soziales Engagement vermittelt sie, was trockene Statistiken nicht können - beispielsweise die Bedingungen am unteren Ende des Arbeitsmarktes - und verkörpert damit die Ideale des erasmischen Denkens, für die die Stiftung steht.
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Kurzbiographie Barbara Ehrenreich
Barbara Ehrenreich gilt als Pionierin des investigativen Journalismus. Ihr internationaler Durchbruch kam im Jahre 2001 mit dem Buch Nickel and Dimed: On (Not) Getting By in America, für das sie monatelang nur von dem zu leben versuchte, was für sogenannte 'ungelernte Arbeit' bezahlt wird. In ihren späteren Werken wandte sie diese inzwischen als 'Immersion Journalism' bekannte Technik häufig an, um zum Beispiel die Hindernisse aufzuzeigen, die der amerikanischen Mittelschicht beim sozialen Aufstieg im Wege stehen. Wie ein roter Faden zieht sich dabei der fehlgeleitete und irreführende Mythos vom 'amerikanischen Traum' durch ihre beeindruckende Arbeit. Die wiederkehrenden Themen in ihren Essays und Büchern lauten Arbeitsmarkt, Gesundheitsfürsorge, Armut, und die Stellung der Frau - alles Themen, die heute wichtiger denn je sind.
Zu ihren bedeutendsten Werken zählen: Nickel and Dimed, On (Not) Getting By in America (2001) [Deutsche Ausgabe: Arbeit poor. Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft]; Bait and Switch: The (Futile) Pursuit of the American Dream (2005); und Bright-sided (2009), das sich kritisch mit der Ideologie des 'Positive Thinking' auseinandersetzt, und wie diese sich negativ auf z.B. eine angemessene Gesundheitsversorgung auswirkt. Ehrenreich ist mit der Wahl ihrer Themen und Arbeitsmethodik ein inspirierendes Vorbild für Journalisten auf der ganzen Welt.
Der Erasmuspreis wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die einen außerordentlich wichtigen Beitrag im geisteswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen oder kulturellen Bereich geleistet haben. Schirmherr der Stiftung ist Seine Majestät, der König. Der mit 150.000 Euro dotierte Preis wird im November 2018 überreicht.
Anlässlich der Verleihung des Erasmuspreises organisiert die Stiftung ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, das Barbara Ehrenreich und dem Thema 'The Power of Investigative Journalism' gewidmet ist.
Kontakt:
Dr. Shanti van Dam
Direktor der Stiftung Praemium Erasmianum
Tel. 020-6752753 oder 0031-653134878
E-Mail l.aalbers@erasmusprijs.org