Erasmus-Preis 2023 geht an Trevor Noah
Amsterdam, 16. März 2023 (ots/PRNewswire)
Die Stiftung Praemium Erasmianum hat den Erasmus-Preis 2023 an den südafrikanischen Komiker Trevor Noah (geb. 1984) verliehen. Er erhält den Preis für seinen inspirierenden Beitrag zum Thema „Lob der Torheit", benannt nach dem berühmtesten Buch von Erasmus, das voller Humor, Gesellschaftskritik und politischer Satire ist. Mit seiner scharfsinnigen, spöttischen und doch integrativen politischen Komödie hält Noah in den Augen der Jury den ,,erasmischen Geist" hoch.
Trevor Noah ist ein südafrikanischer Komiker von internationalem Format. Als Humorist, Fernsehmoderator, politischer Kommentator, Philanthrop und Autor hat er sich einen festen Platz in der Welt der zeitgenössischen politischen Satire erobert. In seiner Autobiografie ,,Born a Crime" beschreibt Noah, wie er als Kind einer schwarzen Xhosa-Mutter und eines weißen Schweizer Vaters während der Apartheid-Ära schon früh mit institutionalisiertem Rassismus und Gewalt konfrontiert wurde. Statt mit Zynismus auf Ungerechtigkeit zu reagieren, entlarvt Noah deren Absurditäten und bekämpft diese Kämpfe mit der befreienden Kraft des Lachens.
Noah schaffte schon in jungen Jahren den Durchbruch mit seiner ,,Stand-up-Comedy". Seine Soloshows, darunter The Daywalker (2009), Crazy Normal (2011), That's Racist (2012) und It's My Culture (2013), wurden in Südafrika und darüber hinaus sehr schnell sehr populär. Nach seinem frühen Erfolg erwies er sich als Inspiration für angehende Talente und als Kurator von Comedy-Shows in Afrika. Das Aufkommen einer neuen Generation sozial engagierter schwarzer Komiker in Südafrika, die sich mit Rassismus und dem Erbe des Kolonialismus auseinandersetzen, wurde schon bald als ,,Trevor Noah-Effekt" bezeichnet.
Seit 2011 lebt Noah in den Vereinigten Staaten, wo sein Talent, das Establishment herauszufordern, nicht unbemerkt geblieben ist. Von 2015 an moderierte er sieben Jahre lang The Daily Show, die beliebteste satirische Fernsehsendung der Welt. Noahs Zeit bei The Daily Show fiel zusammen mit dem Aufkommen von Fake News, der Präsidentschaft von Donald Trump, der Covid-19-Pandemie und Black Lives Matter nach dem Mord an George Floyd. Mit seinen scharfsinnigen Überlegungen zu solchen Themen gewann er ein junges, vielfältiges und globales Publikum und brachte damit frischen Wind in eine stark polarisierte Medienlandschaft. In der 65-jährigen Geschichte des Erasmus-Preises hat nur einmal ein Humorist den Preis erhalten: Im Jahr 1965 erhielt Charlie Chaplin die Auszeichnung von Seiner Hoheit Prinz Bernhard. Das Zitat,,Die Funktion der Komödie ist es, unsere Sensibilität für die Perversionen der Gerechtigkeit in der Gesellschaft, in der wir leben, zu schärfen" wird bekanntlich Chaplin zugeschrieben, aber diese Beobachtung gilt gleichermaßen für Noah und seine Arbeit.
Der Erasmus-Preis wird jährlich an eine Person oder Institution verliehen, die einen außergewöhnlichen Beitrag zu den Geistes- und Sozialwissenschaften oder den Künsten geleistet hat. Seine Majestät der König ist Schirmherr der Stiftung. Der Erasmus-Preis ist mit 150.000 € dotiert. Der Preis wird im Herbst 2023 verliehen.
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