Weiterbildung lohnt sich: zweistellige Rendite trotz Krise
Zürich (ots)
Untersuchung unter Führungskräften: Bei Bildungsinvestition von 15'000 CHF im Schnitt 12.6% Rendite - Salärerhöhung aber kein Automatismus
In der Krise steigende Renditen erwirtschaften - wie geht das? Indem man in Weiterbildung investiert: Werden 15'000 Franken investiert, kann man eine Rendite von 12.6% pro Jahr erwirtschaften. Mit anderen Worten: Wer 15'000 Franken statt in einen Gebrauchtwagen in Fortbildung steckt, kann sich sechs Jahre später einen Neuwagen für 30'000 Franken kaufen, die "Anlage" hat sich verdoppelt.
Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man die betriebswirtschaftliche Investitionsrechnung auf Bildungsausgaben anwendet, wie sie bei Investitionen z.B. in Produktionsanlagen benutzt wird. Die bei dieser Rechnung verwendeten Daten beruhen auf einer Beobachtung von 40 Führungskräften über einen Zeitraum von drei Jahren, bei denen die Langzeitwirkung von Weiterbildung in Form von Coaching untersucht wurde. Durch diese Schulungen soll eine Verbesserung der weichen Erfolgsfaktoren im Beruf, wie Sozial- und Führungskompetenz, erreicht werden. Die Untersuchung wurde von dem Beratungsunternehmen choice initiiert und am Institut für Strategie und Unternehmensökonomik der Universität Zürich bei Professor Staffelbach durchgeführt.
"Gerade in Krisenzeiten sparen Unternehmen bei der Mitarbeiterentwicklung. Besonders Investitionen in die Entwicklung der Sozialkompetenz fallen zum Opfer, weil der Erfolg schwer zu messen ist", so Christina Kuenzle, Unternehmensberaterin und Initiatorin der Studie.
Das Ergebnis der Beobachtung über drei Jahre: a) auf der persönlichen Ebene nahmen Arbeitszufriedenheit und Selbstvertrauen signifikant zu, ebenso die Fähigkeit, Ideen durchzusetzen (bei 80% der Teilnehmer). Ausserdem wurde eine emotionale Entlastung bei 75% der Probanden erreicht. Auf der unternehmensspezifischen Ebene verbesserte sich bei 67.5% die Fähigkeit zu führen und bei 70% die Sozialkompetenz.
Wenn sich diese Verbesserungen auch positiv auf das Gehalt auswirkten, so besteht kein unmittelbar kausaler Zusammenhang zwischen Fortbildung und Gehaltserhöhung - das gaben über 80% der beobachteten Teilnehmer an. Weder Salärerhöhung noch Beförderung lässt sich demnach programmieren.
Da sich die Verbesserung der Sozial- und Führungskompetenz jedoch mittelbar positiv auf die Gehaltsentwicklung der Probanden ausgewirkt hat, lässt sich mittels Investitionsrechnung die Rendite der Ausgaben (im Schnitt rund 15'000 Franken) ermitteln. Dazu wurden die Gehälter der Probanden über drei Jahre beobachtet und die diskontierten durchschnittlichen Salärsteigerungen von der Anfangsinvestition abgezogen.
Die Probanden waren vorwiegend akademisch ausgebildete Führungskräfte zwischen 36 und 55 Jahren in gehobenen Managementpositionen.
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