Schweizerisches Alpines Museum
Die vorgesehene Streichung der Bundesbeiträge führt zum Zusammenbruch des Schweizerischen Alpinen Museums
Bern (ots)
Der Stiftungsrat des Schweizerischen Alpinen Museums (SAM) in Bern warnt vor einer Nulllösung nach sechs Jahren Verhandlungen mit dem Bund. Macht das Parlament in der kommenden Wintersession die Streichung des Bundesbeitrags durch das Bundesamt für Umwelt nicht rückgängig, drohen innert einem Jahr Entlassungen und Einstellung des Ausstellungsbetriebs.
An seiner Sitzung vom 25. November stellt der Stiftungsrat des Museums fest, dass
...ungeachtet der sehr intensiven Bemühungen des Museums in den letzten sechs Jahren der Bund als neben dem Kanton Bern wichtigster Stiftungs- und Finanzierungsträger seine Beiträge ab 2009 streichen will und damit nach Jahrzehnten der Mitfinanzierung und Mitbestimmung seine Verantwortung für das einzige gesamtschweizerische Museum über die Alpen aufgeben will. 2008 an die zuständigen Bundesämter gerichtete Gesuche für einen Betriebsbeitrag 2009 wurden abgelehnt, vom bisherigen Partner Bundesamt für Umwelt BAFU mit der Begründung, dass das Museum nicht sein Kerngeschäft sei, vom Bundesamt für Kultur, da die gesetzliche Grundlage fehle.
...der Bundesrat damit das in der Antwort auf das Postulat von Ständerat Maissen vom September 2002 gemachte Versprechen ignoriert, dass der Bund die Unterstützung des SAM bis zur Inkraftsetzung des neuen Kulturförderungsgesetzes gewährleiste.
...das Bundesparlament in der Budgetdebatte der kommenden Wintersession mit dem Entscheid über den Antrag von Nationalrat Marti für einen Bundesbeitrag von Fr. 231'000.- (wie bisher, vom BAFU) darüber entscheidet, ob das SAM weiterbestehen kann.
...auch mit dem Erfolg der SAM-Sonderausstellungen und auch mit den in den letzten Jahren von Gönnern/Sponsoren erhaltenen wesentlichen Beiträgen das Museum ohne eine öffentliche Basisfinanzierung von ca. 60% des Gesamtbudgets nicht die genügenden Rahmenbedingungen für einen längerfristig erfolgreichen Betrieb besitzt. Der Berner Grosse Rat hat den diesem Ziel entsprechenden jährlichen Betrag von Fr. 520'000.- bereits bis 2011 bewilligt. Er erwartet vom Bund eine gleich hohe Mitfinanzierung. Der Stiftungsrat verfolgt sein Ziel weiterhin, ein attraktives, zeitgemässes Museum anzubieten (Projekt Bergwelt-Zentrum). Dazu ist weitere massgebliche Mit-Unterstützung des Bundes unumgänglich.
...aufgrund der finanziellen Situation bei ausfallenden Bundesbeiträgen ab Herbst 2009 Personal entlassen und der Ausstellungsbetrieb eingestellt werden müsste. Ohne den Bundesbeitrag würde ausserdem die geplante Einwerbung weiterer Mittel von Privaten, Stiftungen und Firmen für die seit 2004 geplante innovative Erneuerung des Museums zum Bergwelt-Zentrum gravierend erschwert. Seit Jahren belastet die Planungsunsicherheit Personal und Betrieb schwer. Bei einem Abbau des bereits jetzt minimalen Personalbestands würde die Situation unhaltbar.
...ein durch den Bund provozierter Zusammenbruch des einzigen Museums über die Schweizer Alpen für unser Land eine Blamage wäre, insbesondere weil die Schweiz in der UNO als das kompetente Gebirgsland auftritt.
Kontakt:
Dr. Urs Kneubühl
Direktor SAM
Tel.: +41/31/350'04'40
Mobile: +41/76/589'44'48
E-Mail: urs.kneubuehl@alpinesmuseum.ch
Ariane T. von der Weid
Beauftragte Kommunikation
Tel.: +41/26/481'24'24
Fax: +41/26/481'25'25
Mobile: +41/79/412'24'12
E-Mail: ariane.vonderweid@alpinesmuseum.ch