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Public Health Schweiz

Public Health: Über 700 Fachleute verlangen wirkungsvolle Prävention in der Schweiz

Bern (ots)

Über 700 Fachleute protestieren mit einer
"Stellungnahme für Prävention und gegen Verunglimpfung von
Amtspersonen" gegen einen pauschalen Angriff auf das Bundesamt für
Gesundheit, den der Gewerbeverband und andere
Wirtschaftsorganisationen vor 10 Tagen lanciert haben: Sie
bezeichneten den BAG-Direktor Thomas Zeltner als "Gesundheitstaliban"
und seine Präventionsbemühungen als "Maschinerie". Public Health
Schweiz, die Dachorganisation dieser Fachleute, spielt den Ball an
die Wirtschaft zurück: Diese soll nicht länger sinnvolle Massnahmen
blockieren und die Verantwortung für die Milliardenschäden, die
Alkohol- und Tabakkonsum verursachen, einfach an die Allgemeinheit
abschieben: Investitionen in die Gesundheit lohnen sich - auch für
die Wirtschaft.
Der Bundesrat wird in den nächsten Wochen über
Präventionsmassnahmen entscheiden, mit denen die Schweiz in den
nächsten Jahren der Epidemie der chronischen Erkrankungen entgegen
wirken will. Die Massnahmen sind erwiesenermassen wirksam und stützen
sich auf erfolgreiche Erfahrungen in anderen Ländern. Sie tragen der
Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger in hohem Masse
Rechnung, beinhalten aber auch wichtige strukturelle Massnahmen wie
zum Beispiel die landesweite Einführung von rauchfreien öffentlichen
Räumen.
Im Sommer eröffnet der Bundesrat zudem die Vernehmlassung für ein
Präventionsgesetz. Dabei geht es darum, dass die vorhandenen Mittel
für Prävention und Gesundheitsförderung und Gesundheitsförderung
wirksam eingesetzt werden, Qualität gesichert und Doppelspurigkeiten
beseitigt werden können. Mit dem neuen Gesetz folgt die Schweiz einer
expliziten Empfehlung der OECD aus dem Jahre 2005.
Eine Reihe von Wirtschaftsverbänden lehnt die
Präventionsmassnahmen pauschal ab und will auch verhindern, dass in
Zukunft die finanziellen Mittel mit Hilfe eines neuen Bundesgesetzes
für Prävention und Gesundheitsförderung gezielt und wirksam
eingesetzt werden. In einem "10 vor 10-Bericht" wurde der
BAG-Direktor Prof. Thomas Zeltner als "Gesundheits-Taliban"
verunglimpft.
Über 700 Fachleute aus dem Gesundheitswesen und der Prävention
haben als Reaktion darauf die von Public Health Schweiz gestartete
Unterschriftensammlung unterschrieben. Darin befürworten sie die
vorgeschlagenen Präventionsprogramme sowie das geplante
Präventionsgesetz und unterstützen die Arbeit von Prof. Thomas
Zeltner und seinen Mitarbeitern explizit.
Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht verursachen pro Jahr
Kosten von über 10 Milliarden Franken. Diese müssen über Steuern und
Krankenkassenprämien von Bürgerinnen und Bürgern getragen werden. Es
geht nicht an, dass jene Wirtschaftszweige, die mit Produktion, und
Verkauf von Tabak, Alkohol und Nahrungsmitteln satte Gewinne machen,
nicht bereit sind, Mitverantwortung zu tragen für die Gesundheit der
Bevölkerung. Und dazu übergehen, die Arbeit des Bundesamtes für
Gesundheit immer dann zu kritisieren, wenn dieses wirkungsvolle
Massnahmen für die Eindämmung der Probleme vorschlägt.
Public Health Schweiz ruft deshalb die Wirtschaftsverbände zu
einem Umdenken und zu einer konstruktiven Mitarbeit bei der Förderung
und beim Schutz der Gesundheit der Schweizer Bevölkerung auf! Wenn
die Schweiz gegen die klar belegten Gesundheitsprobleme nichts
unternimmt handelt sie unverantwortlich gegenüber ihren Bürgerinnen
und Bürgern, insbesondere auch gegenüber Kindern und Jugendlichen.
Die Zustimmung zu den vorgeschlagenen Präventionsprogrammen und dem
neuen Präventionsgesetz sind ein wichtiger Schritt dazu.
Public Health Schweiz
Privater Verein mit 600 Einzelmitglieder und 100
Kollektivmitglieder, der sich für das Erreichen und Erhalten eines
möglichst guten Gesundheitszustandes der Bevölkerung der Schweiz
einsetzt. Die Mitglieder sind Fachleute, die im Bereich der
öffentlichen Gesundheit tätig sind: An Universitäten, in Bundes-,
Kantons- und Gemeindebehörden, in Fachverbänden und Gesundheitsligen,
in der Privatwirtschaft, in der Politik etc.

Kontakt:

Dr. med. Ignazio Cassis
Präsident Public Health Schweiz, Nationalrat (FDP TI)
Mobile: +41/79/318'20'30
E-Mail: ignazio.cassis@parl.ch

Ursula Zybach
dipl. Ing. ETH, Vizepräsidentin Public Health Schweiz
Mobile: +41/76/377'13'24
E-Mail: ursula.zybach@public-health.ch
Internet: www.public-health.ch