Mobile Banking für bedürftige Menschen und die Finanzkrise: CGAP sieht Wachstumspotenzial in sich entwickelnden Märkten
Washington (ots/PRNewswire)
Die Consultative Group to Assist the Poor (CGAP), die weltweite Mikrofinanzorganisation, veröffentlicht neue Forschungsergebnisse und -daten, um Telekommunikationsbetreibern, Finanzinstitutionen und Regierungen das Potenzial, das darin liegt, armen Menschen vermehrten Zugang zu Finanzdienstleistungen in sich entwickelnden Märkten zu verschaffen, aufzuzeigen. Aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist die weitverbreitete Verfügbarkeit sicherer Alternativen zu Bargeld von noch dringlicherer Notwendigkeit.
"Diese Finanzkrise kann nicht das Ende neuer Entwicklungen bedeuten. Rufen wir uns ins Gedächtnis, dass einige der grössten Erfindungen des vergangenen Jahrhunderts - der Taschenrechner, das Fernsehen und das Internet - in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten gemacht wurden", sagte Elizabeth Littlefield, Chief Executive Officer (CEO) von CGAP.
Der bis heute grösste Erfolg im Bereich Mobile Banking ist das M-PESA-System in Kenia, das 45 % billiger als andere Transferdienste ist. In einer in Kürze erscheinenden unabhängigen Umfrage geben 83 % der M-PESA-Nutzer an, dass es "einen stark negativen Einfluss" auf ihr Leben hätte, wenn es M-PESA nicht gäbe.
Trotz dieser positiven Zahlen kommt CGAP zu dem Ergebnis, dass M-Banking weltweit noch nicht sein ganzes Potenzial entfalten konnte. Weniger als einer von zehn Kunden, die ihr Handy für Mobile Banking nutzen, sind arm, neu im Bankwesen und nutzen es für mehr als Zahlungen und Überweisungen.
"Mobile Banking kann mehr sein als einfache Bewegungskonten und eine flexible Plattform darstellen, die den Ansprüchen armer Menschen gerecht wird und gleichzeitig eine neue Wachstumsquelle für Anbieter darstellt", sagte Littlefield. "All die kleinen Stücke setzen sich nun wie ein Puzzle zusammen und bahnen dem Mobile Banking den Weg, die Zugangsweise zu Bankdienstleistungen für Menschen in sich entwickelnden Märkten zu verändern."
Für Dienstanbieter gibt es noch weitere potenzielle Möglichkeiten, bei denen sie den Ansprüchen armer Menschen gerecht werden und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle aufbauen können. CGAP schätzt, dass 150 Millionen bedürftige Menschen auf der ganzen Welt regelmässig Sozialhilfe von ihren jeweiligen Regierungen beziehen. Bisher bekommen weniger als 25 % dieser Empfänger diese finanzielle Unterstützung auf ein Bankkonto überwiesen, wodurch diese Menschen sparen, Zahlungen tätigen und Kapital bilden könnten.
"Stellen Sie sich vor, dass diese Zahlungen über eine Magnetstreifenkarte , die mit einem Bankkonto verknüpft ist, getätigt werden könnten - oder über ein Mobiltelefon. Das würde bedeuten, dass die Empfänger plötzlich Zugang zu einer grossen Anzahl wertvoller Dienste, wie zum Beispiel der Möglichkeit Geld zu sparen, hätten", sagte Littlefield.
Das CGAP Technology Program wird seine neusten Ergebnisse in den Bereichen Kundengewinnung und Geschäftsmodelle, die Mobile Banking für arme Menschen ermöglicht, auf dem GSM World Congress in Barcelona präsentieren. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte http://technology.cgap.org.
Banking jenseits der Bankfilialen - in Zahlen
-- Auf den Philippinen kostet eine in einer Bankfiliale getätigte Überweisung 2,50 US Dollar, jedoch nur 0,50 US Dollar, wenn sie von einem Handy aus getätigt wird. Manche M-Banking-Gebühren unterschreiten ebenso immer noch die Gewinne, die Händler mit ihren Produkten machen. So macht ein Händler mit Zahnpaste zwischen 10 und 12 % Gewinn, eine Geldüberweisung beim Mobile Banking wirft jedoch nur 1 % Gewinn ab. -- In Pakistan sind die Kosten eine Bankagentur einzusetzen und zu unterhalten 76 Mal geringer als bei einer Bankfiliale. -- Brasilien ist wahrscheinlich der am stärksten entwickelte Markt im Bankagenturen-Bereich: Über 70 Institutionen verwalten derzeit ca. 105.000 Agenten und decken damit fast 6.000 Gemeinden ab.
Das CGAP Technology Program wird von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
CGAP ist eine unabhängige Organisation für die Entwicklung gemeinsamer Standards und Forschung, die sich der Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen für arme Menschen widmet. Unterstützt wird die Organisation in ihrer Arbeit von über 30 Entwicklungshilfeorganisationen und privaten Stiftungen, die eine gemeinsame Missionen, die Armut zu lindern, haben. Mit Sitz in der Weltbank liefert CGAP Marktinformationen, fördert Standards, entwickelt innovative Lösungen und bietet Regierungen, Mikrofinanzanbieter, Spendern und Anlegern Beratungsdienste an. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte http://www.cgap.org.
Pressekontakt:
Una Gallagher Pulizzi, +1-202-473-8869, oder Jim Rosenberg,
+1-202-473-1084, beide für CGAP