McKinsey: Methan wird als Treiber des Klimawandels unterschätzt
Düsseldorf (ots)
- Neue Studie: Methan ist nach CO2 zweitwichtigster Treiber der Erderwärmung
- Reduzierung von Methan muss bei Diskussion über Klimawende mehr berücksichtigt werden
- Stabilisierung des Klimas nur mit erheblicher und rascher Verringerung der Methanemissionen möglich
In der Diskussion um das Erreichen globaler Klimaziele sollten Methanemissionen eine viel größere Rolle spielen. Das Treibhausgas - heute für 30% der globalen Erwärmung verantwortlich - ist damit nach CO2 zweitgrößter Treiber des Klimawandels. Wenn die Methanemissionen weiterhin mit der derzeitigen Geschwindigkeit ansteigen, würde allein die Erwärmung durch Methan das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels unmöglich machen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer neuen Studie von McKinsey & Company mit dem Titel "Curbing methane emissions - How five industries can counter a major climate threat".
Die Unternehmensberatung kommt darin zu dem Schluss, dass eine Stabilisierung des Klimas nur mit einer erheblichen und raschen Verringerung der Methanemissionen möglich sein wird. Ein 1,5°C-Pfad würde eine Verringerung der Methanemissionen um 37% bis 2030 und um 55% bis 2050 erfordern (2% pro Jahr).
Die neue McKinsey-Studie zeigt, wie sich weltweit Methanemissionen reduzieren lassen. Die Analyse gibt einen globalen Überblick über die Quellen von Methanemissionen, über das Minderungspotenzial sowie die Kosten und die Auswirkungen der derzeitigen Technologien zur Methanreduzierung. Die Studie liefert auch Beispiele, wo Innovationen in Zukunft Chancen eröffnen können in den fünf Branchen, die derzeit für 98% der menschlichen Emissionen verantwortlich sind: Landwirtschaft, Öl und Gas, Kohlebergbau, Abfallwirtschaft und Abwasserwirtschaft.
Weitere Ergebnisse:
- Die Weltwirtschaft setzt jährlich etwa 380 Millionen Tonnen (Mt) Methan frei, die fast ausschließlich aus fünf Branchen stammen: Landwirtschaft (40-50% der weltweiten Methanemissionen), Öl und Gas (20-25%), Kohlebergbau (10-15 %), Abfallwirtschaft (7-10%) und Abwasserwirtschaft (7-10%). Alle diese fünf Branchen haben die Möglichkeit, die Methanemissionen schnell und deutlich zu senken.
- Der Mix der Methanemissionsquellen ist je nach Markt und Region sehr unterschiedlich. In jedem Land ist zudem die Zusammensetzung der Emissionen je nach Sektor unterschiedlich, wobei in einigen Ländern der Schwerpunkt auf Methan aus der Landwirtschaft und in anderen auf Methan aus fossilen Brennstoffen liegt. Daher benötigt jeder Markt seine eigene gezielte Mischung von Lösungen zur Verringerung der Methanemissionen, um seinen Fußabdruck zu reduzieren.
- Methanreduzierung ist relativ kostengünstig. Mehr als 90% der derzeitigen Vermeidungsmaßnahmen können zu Kosten von weniger als 25 US-Dollar/t CO2e durchgeführt werden (Kohlendioxidäquivalente, wobei davon ausgegangen wird, dass eine Tonne Methan 84 Tonnen Kohlendioxid entspricht). Von diesen Maßnahmen sind 30% mit negativen Kosten verbunden, was bedeutet, dass sie betriebliche Einsparungen oder Einnahmemöglichkeiten schaffen.
- Um die Methanreduzierung zu maximieren, sind noch Innovationen erforderlich. Die fünf Schlüsselindustrien können ihre Emissionen bis 2030 um 20% und durch den Einsatz aktueller Technologien um 46% senken. Um bis 2030 eine stärkere Reduzierung zu erreichen, wären nachfrageseitige Maßnahmen (z. B. Ernährungsumstellung auf alternative Proteine, Umstellung der Energieversorgung auf saubere Brennstoffe) in einem schnelleren Tempo als heute erforderlich. Innovationen des öffentlichen und privaten Sektors im Bereich der Emissionsverfolgung, der Emissionsminderungstechnologien und der Marktmechanismen würden dazu beitragen, weitere Reduktionen zu erreichen.
Die Studie zum Download finden Sie unter: https://www.mckinsey.de/news/presse/21-10-14-curbing-methane-emissions
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