Leopold Museum: Positiver Abschluss bei Vergleichsverhandlungen - BILD
Einigung zu Schieles "Häuser am Meer" mit der Enkelin von Jenny Steiner
Wien (ots)
Einen positiven Abschluss bei den Verhandlungen im Fall Jenny Steiner / "Häuser am Meer" kann die Leopold Museum Privatstiftung vermelden: Nach intensiven Bemühungen konnte eine Einigung mit der einzigen Enkelin von Jenny Steiner erzielt werden. Die Leopold Museum-Privatstiftung verpflichtet sich dabei zu einer Zahlung von 5 Millionen Dollar an die Erbin für ihren 1/3 Anteil.
Das Leopold Museum freut sich über diese wichtige Einigung mit der einzigen Verwandten in der Erbfolge nach Jenny Steiner in der Angelegenheit "Häuser am Meer". Der Vorstand der Stiftung und der Vertreter der Erbin, RA Dr. Alfred Noll, sprechen unisono von einer "fairen und gerechten Lösung". Beide Seiten sind über Ihren Schatten gesprungen, um eine endgültige Einigung zu ermöglichen.
Eugenie "Jenny" Steiner, geb. Pulitzer (* 1863 Budapest + 1958 New York), war Eigentümerin einer Seidenmanufaktur und Kunstsammlerin. 1938, unmittelbar nach dem Anschluss, flüchtete sie vor den Nationalsozialisten nach Paris, emigrierte später in die USA. Egon Schieles Stadtlandschaft "Häuser am Meer" (1914), ein Gemälde aus der Sammlung von Jenny Steiner, wurde von den Nationalsozialisten 1938 beschlagnahmt und veräußert. Es gelangte 1940 im Dorotheum zur Auktion, fand jedoch zunächst keinen Käufer. 1941 wurde es neuerlich im Dorotheum zur Versteigerung gebracht und von Josefine Ernst erworben. Ihr Sohn, Johann Ernst, verkaufte das Bild 1955 an Rudolf Leopold. Seit damals gehörte für Rudolf Leopold, der lebenslang und erfolgreich für das Werk Egon Schieles eintrat, das Gemälde "Häuser am Meer" zum Kernbestand der Sammlung Leopold.
Nachdem das Bild zweifelsfrei Eigentum der Leopold Museum-Privatstiftung ist, das Gemälde aber ebenso eindeutig Jenny Steiner 1938 entzogen wurde, war es dem Leopold Museum ein wichtiges Anliegen, eine gemeinsame Lösung mit den Erben nach Jenny Steiner zu finden. Nach langen Verhandlungen ist es gelungen, eine faire und gerechte Lösung herbeizuführen.
Der Erbin ist zu danken, dass sie bereit war, ihrerseits zu dieser guten Lösung beizutragen. Die Einigung konnte nur zustande kommen, weil sich Elisabeth und Diethard Leopold mit großem Einsatz darum bemüht und auch persönlich Verhandlungen geführt haben. Elisabeth Leopold kommentiert den vorliegenden Vergleich außerdem als Erfüllung eines jahrelangen Anliegens ihres im Vorjahr verstorbenen Mannes.
Das Bild wird mit einem Begleittext versehen und als wesentlicher Bestandteil der permanenten Ausstellung der Öffentlichkeit erneut zugänglich sein sowie an die bewegende Geschichte des Bildes und an Jenny Steiner erinnern.
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