Horizonterweiterung dank Special Week
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An der Berner Fachhochschule haben die Studierenden des Departementes Architektur, Holz und Bau während der Special Week zweimal pro Jahr die Möglichkeit, Einblick in andere Fachbereiche zu erhalten. Rund 30 Studierende haben auf dem Ballenberg, dem Freilichtmuseum der Schweiz, ihr Wissen und ihre Kompetenzen praxisnah erweitert.
Sehr geehrte Medienschaffende
Zwei Module der Special Week vom 3. bis 7. Mai 2021 wurden teilweise im Freilichtmuseum Ballenberg durchgeführt: «Herausforderung Bauen im Denkmal» und «Geomatics: From Reality to Virtuality». Das Interesse der Teilnehmenden beider Module galt dem Mehrzweckgebäude Lancy. Der Dachstuhl des ursprünglich 1762 gebauten Hauses war einsturzgefährdet und wurde provisorisch gesichert, eine Sanierung ist in Planung. Ausserdem überlegt man sich für «Lancy» in eben dieser Etage eine Zusatznutzung. Die Ziele für beide Module waren klar: Zum einen wünscht man sich Basisdaten zur Dachkonstruktion, zum anderen sind kreative Nutzungskonzepte für den Dachstock gefragt.
Notwendige Basisdaten
Für die dringend notwendige Ertüchtigung der Dachkonstruktion braucht es Planungsgrundlagen. Diese Daten erhoben die Studierenden des Moduls «Geomatics: From Reality to Virtuality» mit drei Methoden: Erfassung des dreidimensionalen Raumes mittels Vektormessung mit einem Tachymeter, mittels Photogrammetrie aus Drohnenbildern und mittels Laserscanning, eines Abtastverfahrens für Innenräume. Urs Bruderer, Initiant dieses Moduls und Dozent im Fachbereich Holz; «Die Basistechnologie für die Grunddaten-Erfassung ist die Geomatik, damit können wir einen digitalen Zwilling von Lancy herstellen.» Katharina Lindenberg, ebenfalls verantwortlich für dieses Modul und Dozentin im Fachbereich Architektur: «Dieses Mehrzweckgebäude bietet allen eine Win-Win-Situation: Unsere Studierenden können neue Methoden der Vermessung an einem realen Objekt erlernen und das Freilichtmuseum erhält ohne finanzielle Investition wertvolle Grunddaten, die für die weiteren Vorhaben im Zusammenhang mit diesem Gebäude verwendet werden können.»
Das Erproben neuer Methoden war auch die Hauptmotivation von Andrea Maurer, Bachelor-Studentin Architektur im 6. Semester: «Für mich war diese Woche sehr spannend, denn ich machte Erfahrungen, die ich am Bürotisch so nicht hätte machen können. Hier hatte ich Gelegenheit, mir zusätzlich – auf praktische Weise - neues Wissen anzueignen.»
Umnutzung bestehender Ressourcen
Die Vor-Ort-Begehung des denkmalgeschützten Mehrzweckgebäudes Lancy war der Ausgangspunkt für die Erarbeitung von kreativen Ideen für die Umnutzung des Dachraumes. Das Freilichtmuseum erwägt, dort moderne Kursräumlichkeiten einzurichten. Christoph Renfer, Initiant des Moduls «Herausforderung Bauen im Denkmal» und Dozent in den Fachbereichen Holz und Architektur, unterstützt diese Absicht: «Ich wünsche mir sehr, dass die Studierenden hier erkennen, dass man mit dem architektonischen Bestand Neues realisieren kann und nicht immer neue Ressourcen nutzen muss.» Marion Sauter, Co-Verantwortliche für dieses Modul und Dozentin in den Fachbereichen Holz und Architektur geht noch einen Schritt weiter: «Die Studierenden sollen mit dem Projekt Lancy darauf vorbereitet werden, dass sie später auch mit Denkmälern arbeiten können, dass sie erkennen, was wichtig ist und was man überhaupt verändern darf und kann. Sie sollen mit diesem Projekt ein Gefühl für die Vergangenheit, für alte Konstruktionen erhalten und gleichzeitig die Brücke zu neuen Nutzungen schlagen können.»
Die möglichen Lösungen der Teilnehmenden im Modul «Herausforderung Bauen im Denkmal» wurden am 6. Mai 2021 in Biel präsentiert. «Wir sind erfreut über die Vielfalt der gezeigten Optionen. Selbstverständlich werden wir das Ergebnis der Arbeiten der Studierenden auch den Verantwortlichen des Freilichtmuseums zeigen», so Marion Sauter.
Die Special Week wird von den Studierenden geschätzt, das bestätigt auch Andrea Meuli, Bachelor-Student Holzingenieur im 4. Semester: «Wir hatten Gelegenheit, praxisnah neue Aufgaben kennen zu lernen, die über unseren angestammten Studiengang hinausgehen. Erfreulich war auch, dass wir mit Bachelor-Studierenden aus anderen Fachbereichen zusammenarbeiten konnten; die Sichtweise anderer hat mir Impulse für neue Blickwinkel gegeben.»
Special Week
Das Departement Architektur, Holz und Bau organisiert zweimal pro Jahr die Special Week. In dieser fachbereichsübergreifenden Woche sollen die Studierenden auf das zunehmend komplexere und interdisziplinäre Berufsumfeld vorbereitet werden. Während der 12. Special Week vom 3. bis 7. Mai 2021 wurden elf Module mit mehr als 150 Studierenden durchgeführt, in die Vorbereitungen waren 33 Dozierende involviert.
Die nächste Special Week findet im Herbstsemester departementsübergreifend statt. Es ist vorgesehen, dass Module der Departemente Architektur, Holz und Bau sowie Technik und Informatik angeboten werden.
Weitere Informationen
bfh.ch/ahb
Kontakt
Urs Bruderer, «Geomatics: From Reality to Virtuality»
Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau, Fachbereich Holz
urs.bruderer@bfh.ch, +41 77 402 09 10
Prof. Christoph Renfer, «Herausforderung Bauen am Denkmal»
Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau, Fachbereich Holz
christoph.renfer@bfh.ch, +41 32 344 17 69
Prof. Dr. Cornelius Oesterlee, Fachverantwortung Special Week,
Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau, Studiengangsleiter Bachelor Holztechnik
cornelius.oesterlee@bfh.ch, +41 32 344 03 60
Dominique Krähenbühl, Kommunikationsspezialistin
Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau
dominique.kraehenbuehl@bfh.ch, +41 32 321 62 19
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