ITERA International Tissue Engineering R
ITERA: Einlagerung von Nabelschnur-Stammzellen ist sinnvoll
Maastricht, Niederlade (ots)
- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100016202 -
- Konsens zu sechs grundlegenden Fragen einschliesslich Einlagerung und Anwendungsmöglichkeiten von Stammzellen aus der Nabelschnur erarbeitet
- Halböffentliche Stammzellbanken werden als gute Lösung für Einzelpersonen und die breite Öffentlichkeit angesehen
- Heute können mehr als 85 Erkrankungen mit Stammzellen behandelt werden
Mehr als 70 Erkrankungen können bereits erfolgreich mit hämatopoetischen (blutbildenden) Stammzellen behandelt werden, rund 15 Krankheiten sind mit nicht-hämatopoetischen Stammzellen therapierbar. In Anbetracht der laufenden Versuche und klinischen Studien ist davon auszugehen, dass die Anzahl der therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten weiter steigen wird. Dieses Fazit zieht eine Expertenkommission, die nach der ersten Konsensuskonferenz der ITERA zu Verwendung, Wirksamkeit und medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Nabelschnurstammzellen ihre Ergebnisse vorstellte. Beim vierten ITERA-Workshop am 14. Oktober erarbeiteten acht führende Wissenschaftler und Kliniker auf dem Gebiet der Stammzellforschung und Stammzelltherapie einen Konsens, der auf sechs grundlegende Fragen eingeht.
Nabelschnurstammzellen lassen sich einfach gewinnen, viele Jahre lang aufbewahren und stehen jederzeit zur Verfügung
Nabelschnurstammzellen können nach der Geburt eines Kindes gewonnen werden. Alle acht Experten waren sich einig, dass die Isolation von Nabelschnurstammzellen einen harmlosen, einfachen und für Mutter und Kind risikolosen Prozess darstellt. Die Zellen können viele Jahre lang aufbewahrt werden und stehen bei Bedarf sofort zur Verfügung, möglicherweise auch für noch zu entwickelnde Therapien. Nabelschnurstammzellen könnten für das Kind selbst (autologe Anwendung), aber auch für verwandte oder nicht verwandte Personen (verwandte oder unverwandte allogene Anwendung) verwendet werden. "Die Nabelschnur und das Nabelschnurblut sind die am einfachsten zugängliche Quelle von Stammzellen und weitgehend unbeeinträchtigt durch Umwelt- oder Alterungseinflüsse. Sie gelten im Vergleich zu Stammzellen aus anderen Quellen als vitaler und haben sich in einigen Fällen als therapeutisch wirksamer erwiesen", so Colin McGuckin, Professor für Regenerative Medizin an der Universität Newcastle und Mitglied des Konsensausschusses.
Die Einlagerung kann in sogenannten privaten oder Familienbanken oder in manchen Ländern auch in öffentlichen Banken erfolgen, wobei beide Formen spezifische Vorteile bieten. Ein modernerer Ansatz, die sogenannten "public-shared" oder halböffentlichen Banken, könnte nach Auffassung der Expertenkommission eine gute Lösung darstellen, die den Bedürfnissen von Einzelpersonen ebenso wie der breiten Öffentlichkeit gerecht wird.
Der Konsens wird Klinikern und der Öffentlichkeit als Leitfaden dienen, um eine gut informierte Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Das vollständige Konsenspapier mit Angabe der Autoren kann unter: http://www.itera-ls.org/downloads.html heruntergeladen werden.
Über ITERA
Das ITERA (International Tissue Engineering Research Association) Life-Sciences Forum ist ein internationales Forum von Fachwissenschaftlern aus den Gebieten Stammzellforschung, Gewebezüchtung und Regenerative Medizin. Der internationale Ausschuss des ITERA Life-Sciences Forums setzt sich aus Forschern und Ärzten von Universitäten, Universitätskliniken, Stammzell- und Forschungsinstituten sowie Biotechnologiefirmen zusammen. Der jährlich veranstaltete internationale Workshop des ITERA Life-Sciences Forums widmet sich den jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Stammzellforschung.
Über Cryo-Save
Cryo-Save, Europas führender Betreiber von Stammzellbanken, gehört zu den Gründungsmitgliedern der ITERA und sponsert die jährlichen Workshops mit einem nicht zweckgebundenen Forschungszuschuss. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden führt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Kryokonservierung von Stammzellen durch. Diese Forschungstätigkeit erfolgt in Zusammenarbeit mit fünf europäischen Universitäten und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) und ist Teil des von der EU geförderten Projekts CRYSTAL. Cryo-Save bietet seine Dienstleistungen in 37 Ländern auf drei Kontinenten (Europa, Asien und Afrika) an. Das Unternehmen betreibt eine halböffentliche Stammzellbank in Italien und wird diesen Service nach behördlicher Freigabe auch in anderen Ländern einführen.
Kontakt:
ITERA
Albert Ramon
Präsident der ITERA und Vorsitzender des Experten Konsensausschusses
E-Mail: Itera@life-sciences.com
Colin McGuckin, Mitglied des Experten-Konsensausschusses Newcastle
Centre for Cord Blood
North-East England Stem Cell Institute
Institute of Human Genetics
University of Newcastle
United Kingdom
Tel.: +44-7971-266-764
E-Mail: c.mcguckin@conoworld.com
Burson-Marsteller
Angelika Kren, wissenschaftliche Redaktorin
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