Friedensnobelpreisträger fordern bessere Bildungschancen für Kinder in Kriegsgebieten
Zürich (ots)
"Frieden beginnt in den Köpfen der Kinder" - Offener Brief von 31 Friedensnobelpreisträgern an Staats- und Regierungschefs zum Weltkindertag
Die Friedensnobelpreisträger, darunter der Dalai Lama, Erzbischof Desmond Tut und Aung San Suu Kyi aus Myanmar, setzen sich auf Initiative der Kinderrechtsorganisation Save the Children für bessere Bildungschancen für Kinder in Kriegs- und Konfliktgebieten ein.
"Heute, am Jahrestag der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen und am Weltkindertag fordern wir qualitativ gute Bildung für alle Kinder", so die Preisträger in einem offenen Brief an Staats- und Regierungschefs auf der ganzen Welt. "Gute Bildung ermöglicht Kindern eine friedliche und glückliche Zukunft."
37 Millionen Kindern wird das Recht auf Bildung verwehrt, weil sie in Staaten leben, in denen Kriege oder Konflikte herrschen. In der Demokratischen Republik Kongo beispielweise besuchten schon vor den erneuten Kampfhandlungen 5 Millionen der 9,6 Millionen Mädchen und Jungen im Land keine Schule. Jetzt sind durch die Eskalation der Gewalt noch mehr Kinder vom Schulbesuch ausgeschlossen. Einige Schulen wurden bereits gezielt von Milizen angegriffen, um Kinder zu verschleppen und Kindersoldaten zu rekrutieren. Eine Untersuchung von Bürgerkriegen der letzten 50 Jahre hat gezeigt, dass jedes Schuljahr, das ein Knabe absolvieren kann, sein Risiko um 20 Prozent vermindert, in Konflikthandlungen beteiligt zu werden.
"Frieden beginnt in den Köpfen der Kinder", schreiben die Nobelpreisträger in ihrem Brief. "Kriege und Konflikte werden von Erwachsenen gemacht. Aber jeder Erwachsene war einmal ein Kind und ist mit Erfahrungen aufgewachsen, die sein Leben prägen." Was Kinder in der Schule lernen, habe Einfluss auf ihre Werte und ihre Sicht auf andere. Jimmy Carter, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten und Friedensnobelpreisträger von 2002, führt dies weiter aus: "Ich habe selbst gesehen, welche Bedeutung Bildung für den Frieden hat. Es wäre ein Fehler, den Einfluss zu unterschätzen, den Kinder auf die Meinungen und Entscheidungen von Erwachsenen haben."
Mit ihrem Brief unterstützen die Preisträger, zu denen auch Organisationen wie UNICEF und Amnesty International gehören, die Bildungskampagne "Rewrite the Future" von Save the Children. Bis 2010 will Save the Children drei Millionen Kinder in Konfliktregionen den Zugang zur Schule ermöglichen und für weitere fünf Millionen Kinder die Qualität der Schulbildung verbessern.
Dazu Charlotte Petri Gornitzka, Generalsekretärin der International Save the Children Alliance: "Wir freuen uns, dass diese Vorkämpfer des Friedens zum ersten Mal vereint Stellung beziehen. Ihre Unterstützung bekräftigt, dass Bildung höchste Prioriät haben muss, wenn die internationale Gemeinschaft ernsthaft dafür sorgen will, dass die Konflikte in Ländern wie Uganda, Afghanistan und in der Demokratischen Republik Kongo beendet und dauerhafter Frieden erreicht werden soll."
Folgende Unterlagen können per Email angefordert werden:
- der vollständige Brief mit allen unterzeichnenden Nobelpreisträgern (englisch)
- Statements von z.B. ILO, Jimmy Carter, Ban-Ki-moon, Unicef, Amnesty International, Internationales Friedensbüro (englisch)
- der Bericht "Where Peace begins" (4 Seiten/englisch) von Save the Children, der die Ergebnisse der globalen Debatte zum Zusammenhang von Bildung und Frieden wiedergibt
- Kommentar von Nobelpreisträgerin Mairead Maguire (700 Wörter, englisch)
Kontakt:
Save the Children Schweiz
Daniel Meienberger, Geschäftsleiter
Culmannstrasse 43
CH-8006 Zürich
Tel.: +41/44/267'70'01
E-Mail: daniel.meienberger@savethechildren.ch
Internet: www.savethechildren.ch