Betriebsrat der Deutscher Ring-Gruppe
Von MitarbeiterInnen des Deutschen Rings: Grösstes Protestmahnmal gegen Arbeitsplatzabbau, das es jemals in Hamburg gab
Hamburg (ots)
- Hinweis: Bildmaterial wird über Keystone durch Photopress verbreitet und steht zum kostenlosen Download bereit unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100017032 -
- Leuchtturm in der Not: Hochhaus-hohes Protestsymbol in der Nacht vor der Verkündung der Umstrukturierungspläne durch die Bâloise in Basel
- 300 Lichter als Symbol für 300 geplante Stellenstreichungen
- Bâloise verfehlt selbst gesetztes Ziel, 40 Millionen Euro durch Synergieeffekte zu sparen
Das Deutsche Ring-Hochhaus hat in der letzten Nacht das grösste Protestmahnmal gegen Arbeitsplatzabbau getragen, das Hamburg jemals gesehen hat. Auf einer Höhe von sechs Stockwerken (Etagen 9-14) bildeten 300 rote Leuchten ein weithin über Hamburg sichtbares Lichtsignal. Das Deutscher Ring-Hochhaus wurde damit zum Leuchtturm in der Not. Die 300 Leuchten stehen für 300 gefährdete Arbeitsplätze, die nach dem Willen der Schweizer Bâloise abgebaut werden sollen. Der Anlass: Am heutigen 18. März werden die MitarbeiterInnen des Deutschen Rings voraussichtlich weitere Details über die Einschnitte durch die Zusammenlegung der Sach- und Lebensversicherung mit den Basler Versicherungen, Bad Homburg, erfahren. Dann wird die Bâloise während einer Analysten- und Bilanzpressekonferenz in Basel die Eckpunkte der so genannten Restrukturierung verkünden: Das Sachversicherungsgeschäft wird von Hamburg nach Bad Homburg verlegt, ebenso bis auf eine Ausnahme alle Vorstände mit ihren gesamten Stäben. Vertrieb und Marketing will die Bâloise auch nahezu vollständig aus Hamburg abziehen. "Nach unseren bisherigen Erfahrungen wird der Bâloise-Vorstand dies den Analysten und der Presse heute aber so nicht verkünden. Weil Beruhigungspillen an die MitarbeiterInnen verteilt werden sollen, erwarten wir eine Informationspolitik nach Salamitaktik", sagt Sven Kluth, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Deutschen Rings. "Tatsache ist aber, dass die Bâloise ihr Deutschlandgeschäft in diesen Tagen einschneidend gefährdet."
Der von der Bâloise eingesetzte Vorstand unter dem Vorsitz von Dr. Frank Grund hat ambitionierte Kostenkürzungen zu erfüllen: 40 Millionen Euro sind von den Schweizern gefordert worden. Bislang wurden allerdings dem Vernehmen nach erst 20 Millionen an Einsparungen identifiziert - trotz zum Teil einschneidender Pläne. So soll nahezu jeder zweite Vertriebsdirektor gehen, die Anzahl der Vertriebsleiter soll um zehn Prozent gekürzt werden. Damit würde die Bâloise massive Abgänge in ihren Vertrieben riskieren - mit entsprechenden Umsatzrisiken für das Jahr 2009. "Das Risiko, dass das Geschäft in Deutschland durch überzogene Kostenkürzungen massiv geschädigt wird, nimmt die Bâloise offensichtlich in Kauf", sagt Sven Kluth.
Um die Pläne umsetzen zu können, muss die Bâloise die Zustimmung einholen vom Deutscher Ring Krankenversicherungsverein, mit dem sie Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings über einen Organisationsvertrag eng verflochten ist. Im Anschluss sind dann die Verhandlungen mit den Betriebsräten zu führen.
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