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Ernst & Young Schweiz

Ernst & Young-Studie: Neue Konzepte für Desinvestitionen zur Sicherung von Werten in Zeiten wirtschaftlicher Volatilität

Zürich / London (ots)

Die noch nie da gewesene wirtschaftliche
Volatilität setzt die "etablierten" Standards für Desinvestitionen
ausser Kraft. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Ernst &
Young. Für Unternehmen bedeutet dies: sie müssen kreativer sein, sich
sorgfältiger vorbereiten sowie entschlossener und flexibler handeln,
um sicherzustellen, dass ihre Transaktionen erfolgreich verlaufen -
und das innerhalb eines Zeitrahmens, über den sie nur wenig Kontrolle
haben.
"Divesting in turbulent times: Achieving value in a buyer's
market" ist die erste weltweite Umfrage dieser Art, die bei 360
Führungskräften des oberen Managements in Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. USD weltweit durchgeführt wurde.
Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53%) bestätigt, dass sie
aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen
Desinvestitionen mit grösserer Wahrscheinlichkeit in Erwägung ziehen.
Die Befragten erwarten, dass die Transaktionen sowohl in Bezug auf
den Prozess als auch auf ihre Struktur ausgefeilter und zunehmend
komplexere Anforderungen aufweisen werden. Während eine beachtliche
Minderheit (23%) Barzahlung beziehungsweise Liquidität bevorzugt -
zur Stärkung der Bilanz, Finanzierung von Akquisitionen oder
Rückzahlung von Schulden -, ist in einer Zeit, in der die
Veräusserung von Unternehmensteilen gegen vollständige Zahlung des
Kaufpreises ein schwieriges Unterfangen sein könnte, fast die Hälfte
(48%) zur stärkeren Berücksichtigung von innovativen Strukturen
bereit.
Louis Siegrist, Partner und Leiter Transaction Advisory Services
von Ernst & Young Schweiz, sagt: "In den Jahren vor der Krise waren
100%-Verkäufe gegen Kaufpreiszahlung beim Closing die Regel, aber das
hat sich geändert. Zwar zieht ein hoher Prozentsatz von Unternehmen
Desinvestitionen in Erwägung, doch haben sie angesichts der
unbeweglichen Kreditmärkte wenig Optionen und begrüssen daher
Alternativen zu Barverkäufen und innovativere
Transaktionsstrukturen."
"Die Verkäufer sind zudem der Auffassung, dass sie mehrere
Desinvestitionsmöglichkeiten parallel verfolgen müssen, um die Chance
zur Erreichung ihrer Ziele zu maximieren. Ingesamt werden die
Unternehmen zunehmend Portfoliomanagementtechniken einführen müssen,
die im Private-Equity-Bereich schon seit langem zur Sicherung des
maximalen Werts eingesetzt werden."
Wer sind die Käufer?
Wir befinden uns zweifellos in einem Käufermarkt und das Spektrum
der Interessenten erstreckt sich inzwischen auch auf Unternehmen in
Schwellenländern, Staatsfonds und Regierungen. Deren Bedürfnisse sind
differenzierter geworden und führen zu weiteren komplexen
Anforderungen.
"Käufer, die über Liquidität verfügen, haben die seltene
Gelegenheit, Unternehmen beziehungsweise Unternehmensteile zu
erwerben, die zu den aktuellen Bewertungen normalerweise nicht
verkauft würden", erklärt Louis Siegrist. "Unternehmen mit soliden
Bilanzen werden wahrscheinlich attraktive Abschlüsse tätigen können.
Damit Transaktionen erfolgreich verlaufen, werden Käufer und
Verkäufer künftig sehr viel enger zusammenarbeiten müssen, um
Transaktionen abzuschliessen. Die Käufer befinden sich dabei in der
stärkeren Position, deshalb müssen sich die Verkäufer auf
verschiedene Anforderungen konzentrieren, um skeptische Investoren
von den Vorteilen einer Transaktion zu überzeugen, und das
Verkaufsangebot individuell auf jeden kaufwilligen Interessenten
auszurichten."
Gute Vorbereitung steigert den Wert
Nur etwa ein Drittel (36%) der Befragten war der Meinung, dass
ihre letzten Desinvestitionen die Erwartungen erfüllt hätten. 62%
führten "fehlende Zeit" für die Vorbereitung des Verkaufs als das
grösste Hindernis für die erfolgreiche Abwicklung an. Historisch
betrachtet waren fast zwei Drittel der Teilnehmer der Auffassung,
sechs Monate seien mindestens für die erfolgreiche Durchführung einer
Transaktion erforderlich - ein Zeitrahmen, der im heutigen
Wirtschaftsumfeld nicht immer zur Verfügung stehen dürfte.
Unternehmen in Sondersituationen haben möglicherweise wenig
Alternativen ausser schnell und potenziell zu niedrigeren Bewertungen
zu verkaufen.
"Sich Zeit für die Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs zu
nehmen, ist heute wichtiger als je zuvor, doch zwingt das ökonomische
Umfeld viele Unternehmen, Veräusserungen beschleunigt vorzunehmen.
Unternehmen müssen ihr gesamtes Portfolio stets mit erhöhter
Wachsamkeit beobachten und bereit sein, alle oder einen Teil ihrer
Aktivitäten sehr kurzfristig abzustossen. Anfällige Unternehmen
müssen sich darauf einstellen, dass in manchen Fällen nur 10 Tage
bleiben, um alles abzuwickeln - wobei jede Fristverlängerung einen
willkommenen Luxus darstellt", sagt Louis Siegrist. "Gleich, ob Sie
Käufer oder Verkäufer sind: Ein aktives Portfoliomanagement auf der
Basis umfassender Informationen verschafft Ihnen zusätzliche
Flexibilität. Desinvestitionen werden nicht mehr den Wert erbringen,
den sie einmal erzielten. Der beste Schutz gegen diese Entwicklung
ist Vorbereitung."
Weitere wichtige Ergebnisse
  • Im Bereich Finanzdienstleistungen gaben 61% der Befragten an, die Marktbedingungen veranlassten sie wahrscheinlicher dazu, Desinvestitionen in Erwägung zu ziehen, und 55%, dass sie im heutigen Umfeld mit grösserer Wahrscheinlichkeit mehrere Veräusserungsoptionen bedenken würden - beide Werte liegen über dem Umfragedurchschnitt. Da die Transaktionsvolumina bei Finanzdienstleistungsunternehmen häufig extrem hoch sind, ist die Finanzierung von Transaktionen gegen liquide Mittel besonders schwierig.
  • 23% der Befragten gehen davon aus, dass die wichtigsten Käufer in den kommenden zwei Jahren aus Schwellenländern stammen werden. Demgegenüber sagten nur 11%, diese seien in den vergangenen zwei Jahren ihre wichtigste Käufergruppe gewesen.
  • Während lediglich 2% der Befragten angaben, Staatsfonds seien in den letzten beiden Jahren die wichtigste Käufergruppe für sie gewesen, erwarten 7%, dass dies in den kommenden zwei Jahren der Fall sein wird. Demgegenüber gehen 12% davon aus, dass in den nächsten beiden Jahren ihre wichtigsten Käufer aus dem Private-Equity-Segment kommen werden, während es vor zwei Jahren 16% waren.
Informationen zur Studie
Die Studie von Ernst & Young zur globalen Desinvestitionssituation
2009 basiert auf einer quantitativen Umfrage unter Führungskräften
des oberen Managements in Grossunternehmen und einer Reihe von
persönlichen Interviews. Die Umfrage wurde im November und Dezember
2008 von der Economist Intelligence Unit durchgeführt. Befragt wurden
insgesamt 360 Senior Vice Presidents und Topmanager in Unternehmen
mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. USD aus einer breiten
Auswahl von Sektoren (aus dem Bereich Finanzdienstleistungen kamen
33% der Befragten, was in den Ergebnissen entsprechend berücksichtigt
wurde).
Die gesamte Studie steht unter www.ey.com/ch zur Verfügung.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung.
Unsere 135'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2007/08
einen Umsatz von CHF 563 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf
unserer Website www.ey.com/ch.
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK,
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Jeanne Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com

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