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Ernst & Young Schweiz

Globale Ernst & Young-Umfrage: «Technologie, Talente und Toleranz: Wie zukunftsfähig ist die Schweiz?»

Zürich (ots)

Fachkräftemangel gefährdet Forschungs- und
Entwicklungsstandort Schweiz
Mangel an Forschungs- und Entwicklungsspezialisten aktuell 
grösster Engpass für Unternehmen in der Schweiz / Schweiz spielt bei 
Spitzentechnologien eine noch untergeordnete Rolle / Top-Talente aus 
Deutschland bevorzugt / Internationale Manager halten Schweiz für 
wenig tolerant
Ausländische Manager beurteilen die Verfügbarkeit hoch 
qualifizierter Beschäftigter in der Schweiz derzeit kritisch und 
klagen über einen Fachkräftemangel, insbesondere im Bereich Forschung
und Entwicklung. Zudem werden nach ihrer Überzeugung die Top-Talente 
zukünftig aus China, den USA und Indien kommen. Dabei halten sie die 
Schweizer Bevölkerung zwar für aufgeschlossen bei 
Zukunftstechnologien, aber für wenig tolerant gegenüber fremden 
Religionen und Kulturen. Das sind Ergebnisse der Studie «Technologie,
Talente und Toleranz: Wie zukunftsfähig ist die Schweiz?» des 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young. Befragt
wurden Manager von 1'200 international tätigen Unternehmen aus 
forschungsintensiven Branchen weltweit. 100 dieser Unternehmen haben 
ihren Sitz in der Schweiz.
Fachkräftemangel ist grösster Engpass für Schweizer Firmen
Während sich Einwanderungsländer wie zum Beispiel Irland oder die 
USA über den Zustrom hoch qualifizierter Fachkräfte derzeit nicht 
beklagen können, sehen Firmen am Standort Schweiz in der 
Verfügbarkeit von Top-Talenten einen Engpass. 43 Prozent der Manager 
beurteilen die aktuelle Verfügbarkeit von Spezialisten kritisch, 
jeder fünfte klagt sogar über einen erheblichen Fachkräftemangel - 
insbesondere kleinere Unternehmen sind davon betroffen. Für Markus 
Schweizer, Managing Partner Accounts & Business Development bei Ernst
& Young, sind diese Ergebnisse alarmierend: «Als Land ohne natürliche
Ressourcen ist die Schweiz auf das Wissen und die Fähigkeiten hoch 
qualifizierter Fachkräfte - schweizerische und ausländische - 
angewiesen. Nur mit ihnen lassen sich neue Ideen entwickeln und 
hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die der Schweiz 
im globalen Wettbewerb Marktchancen sichern. Ein massiver 
Fachkräftemangel droht zu einem Innovationshemmnis zu werden.»
Die Mehrheit der befragten Unternehmen (54 Prozent) sieht 
dementsprechend auch den Engpass an Hochqualifizierten vor allem im 
Bereich Forschung und Entwicklung. Um diesen Missstand zu beseitigen,
greifen mehr und mehr Unternehmen in der Schweiz auf Fachkräfte aus 
dem Ausland zurück. Für 58 Prozent, also deutlich mehr als die 
Hälfte, bilden ausländische Fachkräfte inzwischen eine gewichtige 
Gruppe unter den Hochqualifizierten. Dabei stehen bei den befragten 
Schweizer Unternehmen Fachkräfte aus Deutschland auf der 
Beliebtheitsskala aktuell ganz weit oben - sogar noch vor heimischen 
Top-Talenten. 84 Prozent geben an, in erster Linie in Deutschland zu 
rekrutieren, etwas weniger (70 Prozent) in der Schweiz.
Schweiz spielt beim Thema Spitzentechnologien eine noch 
untergeordnete Rolle
Unter den weltweit führenden Ländern für Spitzentechnologien kann 
sich die Schweiz auf Rang 7 positionieren. Erst jedes zehnte 
Unternehmen bezeichnet die Schweiz als einen von drei Top-Standorten 
für Spitzentechnologien. Trotz dieses nur mittelmässigen Abschneidens
im weltweiten Ranking sehen Unternehmen mit Sitz in der Schweiz 
derzeit keine Nachteile beim Zugang zu fortschrittlichen 
Technologien. Im Gegenteil: 68 Prozent der befragten Schweizer 
Unternehmen beurteilen den Zugang zu fortschrittlichen Technologien 
in der Schweiz als «gut» oder «sehr gut». Nur ein Prozent der 
Unternehmen erteilt schlechte Noten.
«Die Umfrageergebnisse machen deutlich, wo die Herausforderungen 
für die Schweiz derzeit liegen», sagt Dominik Bürgy, Managing Partner
Tax & Legal bei Ernst & Young. «Der Forschungs- und 
Entwicklungsstandort Schweiz hat sich in den vergangenen Jahren gut 
etabliert, nun geht es darum, die Innovationskraft vor Ort weiter 
auszubauen und die eigene Position gegenüber aufstrebenden Ländern 
wie China und Indien zu verteidigen. Dabei dürfen wir zentrale 
Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts nicht aus den Augen 
verlieren.»
Zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts rechnen sowohl 
Unternehmen mit Sitz in der Schweiz als auch Firmen in anderen 
Ländern die Informations- und Kommunikationstechnologien sowie 
erneuerbare Energien. Dabei fällt auf, dass Schweizer Unternehmen den
erneuerbaren Energien sowie der Mikro- und Nanotechnologie ein 
weitaus höheres Potenzial zutrauen als Unternehmen anderswo. 
Andererseits scheinen Unternehmen in der Schweiz - im Vergleich zum 
Rest der Welt - die Bedeutung der Informations- und 
Kommunikationstechnologien zu unterschätzen.
«Wenn die Schweiz eine führende Position unter den Top-Standorten 
für Spitzentechnologien einnehmen will, darf sie auch auf diesem Auge
nicht blind sein und muss sich kreativen Branchen, wie der 
Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Wireless IT und 
Internet, gegenüber öffnen», sagt Dominik Bürgy. «Zwar setzt die 
Schweiz schon heute auf Zukunftsbranchen, jedoch eher im Bereich der 
industriellen Fertigung als im Bereich der digitalen Medien und neuer
Geschäftsmodelle.»
Schweiz: Offen für Zukunftstechnologien, aber wenig tolerant
Beim Thema Toleranz zählen nur 8 Prozent der befragten Unternehmen
die Schweiz zu den führenden Nationen der Welt. Mit Rang 11 verpasst 
die Schweiz daher eine Platzierung unter den Top-10-Standorten. Die 
USA werden mit Abstand als das toleranteste Land weltweit angesehen 
(49 Prozent), danach folgen mit grossem Abstand Deutschland (31 
Prozent) und Grossbritannien (30 Prozent). Überdies hält die Mehrheit
der Befragten (58 Prozent) die Schweizer Bevölkerung zwar für 
aufgeschlossen gegenüber Zukunftstechnologien, aber für wenig 
tolerant gegenüber fremden Religionen und Kulturen (67 Prozent).
Laut Markus Schweizer droht «der Mangel an Toleranz zur 
Achillesferse des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Schweiz zu 
werden. Denn im «War for talents» kommt den sogenannten «weichen» 
Standortfaktoren, unter anderem der Toleranz und Offenheit gegenüber 
Menschen anderer Herkunft, eine entscheidende Schlüsselfunktion zu. 
Mangelt es Standorten daran, sich für Hochkreative gleich welcher 
Herkunft zu öffnen, kommen diese als Hotspots für Spitzenkräfte nicht
infrage.»
Informationen zur Studie
Die vorliegende Studie basiert auf einer Befragung von 1'200 
multinational tätigen Unternehmen aus forschungs- und 
entwicklungsintensiven Branchen durch telefonische Interviews der 
Führungskräfte (Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsebene sowie 
Leiter Strategie oder Forschung und Entwicklung). 100 der befragten 
Unternehmen haben ihren Sitz in der Schweiz. Die Befragung wurde im 
August/September im Auftrag von Ernst & Young durch das unabhängige 
Marktforschungsinstitut Valid Research (Bielefeld) durchgeführt. Die 
Studie, die ausschliesslich in Deutsch vorliegt, steht unter 
www.ey.com/ch zum Download zur Verfügung.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den 
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. 
Unsere 144'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere 
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In 
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen 
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2008/09 
einen Umsatz von CHF 546 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf 
unserer Website www.ey.com/ch .
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der 
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK, 
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com

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