Schweizer Viollier AG bietet als erstes Diagnostiklabor in Europa Epigenomics' Bluttest für Darmkrebs an
Berlin, Deutschland/Seattle, WA, USA (ots)
Schweizer Privat-Diagnostiklabor führt zum 1. Juli 2009 mSEPT9-Bluttest für die Darmkrebs-Früherkennung ein
Die Epigenomics AG (Frankfurt Prime Standard: ECX), ein Molekulardiagnostik-Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Entwicklung und Vermarktung von Produkten für die Diagnose von Krebs, berichtet heute, dass ihr blutbasierter Test für Darmkrebs ab dem 1. Juli 2009 erstmalig für Patienten in Europa verfügbar sein wird. Der Test, der Darmkrebs mit Hilfe einer einfachen Blutprobe nachweisen kann, basiert auf Epigenomics' patentgeschütztem Biomarker mSEPT9 und ist der erste dieser Art, der in Europa angeboten wird. Als erster Laborverbund wird die Schweizer Viollier AG den Test für Patienten, Allgemeinärzte und Gastroenterologen anbieten. Die Viollier AG, mit Hauptsitz in der Region Basel, ist eines der größten Schweizer Privat-Diagnostiklabors und führend auf dem Gebiet der Labormedizin.
"Wir freuen uns, als erstes Labor mit dem mSEPT9-Test zu arbeiten. Dieser Test ist eine wirkliche Innovation auf dem Gebiet der Krebsfrüherkennung", kommentierte Dr. Edouard H. Viollier, CEO und Präsident des Verwaltungsrates der Viollier AG. "Eine Blutentnahme ist sowohl für den Patienten als auch für den Arzt leicht und unkompliziert. Der Test wird in unserem professionellen Labor unter höchsten Qualitätsstandards durchgeführt und garantiert somit verlässliche Ergebnisse. Wir glauben, dass dies die Zukunft der nicht-invasiven Darmkrebsvorsorge und der Schlüssel zu einer besseren Akzeptanz von Vorsorgeprogrammen sein könnte."
Das kolorektale Karzinom ist mit jährlich rund 149,000 und 300,000 Neuerkrankungen in den USA und Europa der häufigste gastrointestinale Tumor und gleichzeitig die Krebserkrankung, die in den USA und Europa die zweitmeisten Todesopfer fordert. Mit rund 4,100 Neuerkrankungen jedes Jahr ist die Schweiz das Land mit der höchsten Darmkrebs-Inzidenz in Europa. Insgesamt werden 10,4% aller Krebs-Todesfälle in der Schweiz durch Darmkrebs verursacht.
Der Großteil aller Darmkrebs-Fälle wird erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, so dass eine Heilung oft nicht mehr möglich ist. Um die Prognose für diese Erkrankung zu verbessern, müsste der Krebs möglichst früh erkannt werden. So könnten mehr als 90% der Patienten geheilt werden, wenn der Krebs nachgewiesen wird, bevor er sich ausgebreitet hat.
Viele Länder, darunter Deutschland und die USA, haben die Darmspiegelung (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahren als Verfahren für die bevölkerungsweite Darmkrebsvorsorge eingeführt. Auch in der Schweiz, wo bisher kein nationales Darmkrebsvorsorgeprogramm aufgesetzt wurde, empfehlen private und öffentliche Initiativen die Darmspiegelung ab einem Alter von 50 Jahren. Diese Empfehlungen sollten die Erkennung von Darmkrebs in frühen, noch heilbaren Krankheitsstadien deutlich verbessern. Da sich jedoch derzeit nur eine Minderheit der Zielgruppe dieser Untersuchung unterzieht, blieb der Erfolg bislang hinter den Erwartungen zurück. Zeitlicher Aufwand, Invasivität und die Angst vor Komplikationen halten viele Menschen davon ab, sich diesem sehr sinnvollen Vorsorgeverfahren zu unterziehen. Daneben werden derzeit auch Tests zum Nachweis von Blut in Stuhlproben (Fecal Occult Blood Test, FOBT) zur Darmkrebsvorsorge empfohlen, die jedoch auch kaum von Patienten angenommen werden, da sie in Eigenregie durchgeführt werden müssen und es eine Reihe von Ernährungshinweisen zu beachten gilt. Ein blutbasierter Test, der frühe Stadien von Darmkrebs nachweist, könnte Menschen, die eine Darmspiegelung und einen Stuhltest ablehnen, vermehrt zur Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge bewegen, da er nicht-invasiv und sehr bequem für den Patienten ist. Patienten mit positivem Befund im Bluttest würde eindringlich eine diagnostische Abklärung durch ein Koloskopie empfohlen.
"Anwenderfreundlichkeit ist das größte Hindernis in der Darmkrebsvorsorge. Obwohl es Verfahren wie die Koloskopie und FOBTs gibt und diese bereits seit einigen Jahren als Vorsorgeuntersuchungen etabliert sind, gibt es immer noch sehr wenig Akzeptanz und eine geringe Befolgung der Vorsorgerichtlinien auf Seiten der Patienten", so Prof. Peter Bauerfeind, Leitender Arzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsspital in Zürich zur Einführung des neuen Tests. "Ein blutbasierter Test fügt sich perfekt in den Tagesablauf des Hausarztes ein und benötigt fast keine Patientenbeteiligung. Solch ein Test zur Darmkrebsvorsorge würde eine breitere Akzeptanz unter den Patienten und Ärzten finden und könnte so zu mehr Beteiligung an der Darmkrebsvorsorge führen."
Der mSEPT9- Darmkrebs Bluttest ist so einfach und anwendungsfreundlich wie möglich für Patient und Arzt konzipiert. Der Patient muss sich lediglich in der Arztpraxis eine Blutprobe im Rahmen einer Routineuntersuchung abnehmen lassen. Die Blutprobe wird an ein örtliches oder regionales Diagnostiklabor geschickt, wo sie auf den mSEPT9-Biomarker hin getestet wird. Das Ergebnis der Analyse geht an den Arzt, der es bereits wenige Tage nach der Blutentnahme mit dem Patienten besprechen kann. Ist der Test positiv, wird zur Bestätigung des Testergebnisses und zur Lokalisierung eines möglichen Tumors als erster Schritt der Krebstherapie üblicherweise eine Darmspiegelung vorgenommen.
Epigenomics hat in einer Serie von sieben veröffentlichten Studien mit Proben von über 3,000 Krebspatienten und Kontrollen bereits gezeigt, dass der mSEPT9-Test den zuverlässigen Nachweis von zellfreier DNA aus Darmtumoren in Blutproben erbringt. Diese Tumor-DNA ist ein Indikator für das Vorhandensein von Darmkrebs aller Krankheitsstadien.
Epigenomics erwartet in naher Zukunft die Einführung des mSEPT9-Tests durch weitere Diagnostiklabore in Europa. Außerdem verfolgt Epigenomics eine nicht exklusive Lizenzstrategie für den mSEPT9-Biomarker und dazugehörige Technologien, mit Partnern in der Diagnostikindustrie, um eine weltweite Vermarktung von in-vitro-diagnostischen (IVD) Bluttests für Darmkrebs auf der Basis von mSEPT9 voranzutreiben. Die Einführung eines ersten IVD-Testkits für mSEPT9 wird in Europa Ende 2009 erwartet. In den USA wird der mSEPT9-Test zunächst durch Quest Diagnostics, dem führenden Anbieter für diagnostische Tests, Informationen und Services in den USA, angeboten werden. Quest Diagnostics etabliert derzeit einen laborentwickelten Test für mSEPT9 unter der Lizenz von Epigenomics. FDA-zugelassene IVD Produkte aus Epigenomics' laufenden und zukünftigen Partnerschaften mit IVD-Unternehmen werden folgen.
Über Epigenomics
Die Epigenomics AG ist ein Molekulardiagnostik-Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung neuartiger Produkte für die Krebsdiagnostik. Auf der Basis von DNA-Methylierungs-Biomarkern zielen die Tests von Epigenomics darauf ab, Krebs bereits im Frühstadium zu erkennen oder besser zu diagnostizieren und könnten dadurch die durch diese gefürchtete Krankheit verursachte Sterblichkeit verringern. Die Produktpipeline umfasst innovative Tests für Darm-, Lungen- und Prostatakrebs in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Berlin und ist mit einer 100%igen Tochtergesellschaft in Seattle, WA, USA, vertreten. Weitere Informationen finden sich unter: www.epigenomics.com
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