WWF: Drei Viertel der Bevölkerung wollen mehr Klimaschutz
Zürich (ots)
69% der Menschen in der Schweiz verlangen, dass die Politik mehr tut gegen die Klimaerwärmung. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des WWF Schweiz. Eine Mehrheit wünscht sogar, dass die Schweiz zum klimafreundlichsten Land Europas wird. Die Klima-Initiative würde vom Volk heute eindeutig angenommen. Das sind klare Signale an das Schweizer Parlament und an die Schweizer Delegation an der Uno-Klimakonferenz in Cancun.
Die Klimaerwärmung und ihre möglicherweise katastrophalen Folgen lassen kaum jemanden kalt: Nur gerade 18% der Befragten geben an, sich deswegen keine Sorgen zu machen. Klar ist auch der Auftrag an die Politik - die bisherige Klimapolitik fällt durch. 67% der Deutschschweizer verlangen ein entschlosseneres Vorgehen, in der Westschweiz sind es gar 73%.
Ebenfalls überdurchschnittlich klimafreundlich sind Frauen, leicht unterdurchschnittlich die jüngeren Befragten zwischen 15 bis 29 Jahre. Dies zeigt die repräsentative Umfrage des Link Instituts im Auftrag des WWF.
Ende Monat haben die Länder der Welt an der Uno-Klimakonferenz in Cancun Gelegenheit, die notwendige Entschlossenheit zu zeigen. Ein umfassendes, verbindliches Abkommen ist dabei nicht in Reichweite. Das soll die Schweiz aber nicht hindern, selber aktiv zu werden: 74% aller Befragten finden es richtig, in der Schweiz jetzt wirtschaftlich lohnenswerte Klimaschutz-Massnahmen wie z.B. die energetische Sanierung von Gebäuden zu realisieren. Allein deren Potenzial ist viel grösser als die Reduktionen, die Bundesrat und Parlament im neuen CO2-Gesetz vorsehen wollen.
Die Schweiz soll sich gar zum Ziel setzen, das klimafreundlichste Land Europas zu werden, findet eine Mehrheit der Befragten. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist die Volksinitiative für ein gesundes Klima, die eine Reduktion der CO2-Emissionen im Inland um 30% bis 2020 verlangt. Voraussichtlich 2012 wird darüber abgestimmt. 64% würden heute zustimmen, lediglich 18% sagen Nein. "National- und Ständerat müssen diese Resultate bei der Revision des CO2-Gesetzes ernst nehmen", sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klimapolitik beim WWF Schweiz. "Zudem weiss die Schweizer Delegation in Cancun die Bevölkerung hinter sich, wenn sie mit weiteren fortschrittlichen Ländern vorangeht - auch wenn andere abseits stehen."
Weitere Informationen: Die Umfrageresultate, die Positionen des WWF zur Klimakonferenz in Cancun und die Medienmitteilung finden Sie auf www.wwf.ch/medien
Kontakt:
Patrick Hofstetter, Leiter Klimapolitik WWF Schweiz,
patrick.hofstetter@wwf.ch,
Tel. 076 305 67 37