Schweizerischer Städteverband / Union des villes suisses
Statistisches Jahrbuch: Zahlen und Fakten zu den Schweizer Städten
Bern (ots)
Dynamische Bevölkerungsentwicklung, sinkende Leerwohnungsziffern und politische Vielfalt. Zu diesen und mehr Themen liefert die Statistik der Schweizer Städte 2012 die Daten. Das statistische Jahrbuch entstand wiederum in bewährter Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerischen Städteverband und Statistik Stadt Zürich.
Die Statistik der Schweizer Städte 2012 ergibt wiederum einen vielfältigen Einblick in die Entwicklungen von Städten und Agglomerationen der Schweiz. So zeigt das statistische Jahrbuch, dass innerhalb der letzten zehn Jahre vor allem Städte und städtische Gemeinden im Grossraum Zürich und im Arc lémanique eine sehr dynamische Bevölkerungsentwicklung erlebt haben. Dies gilt selbst für die Grossstädte, von denen Winterthur (+14,1%), Lausanne (+11,3%) und Zürich (+10,3%) oberhalb dem durchschnittlichen Schweizer Bevölkerungwachstum von 9,2% lagen.
Starkes Bevölkerungswachstum in den Metropolitanräumen
Der stärkste Bevölkerungszuwachs (ohne Fusionsgewinne) seit dem Jahr 2000 verzeichnete hingegen Bassersdorf (+50,2%) im Glattal. Auf den Plätzen folgen die Genfer Gemeinden Plan-les-Ouates (+46,4%) und Le Grand-Saconnex (+38,3%). Weitere Städte und Gemeinden mit einer sehr dynamischen Bevölkerungsentwicklung finden sich im Grossraum Zürich mit Opfikon (+31,5%), Männedorf (+26,7%), Schlieren (+26%) und Bülach (+25,8%). Auch die Freiburger Agglomerationsgemeinde Villars-sur-Glâne verzeichnet mit plus 26,5% seit 2000 eine sehr dynamische Bevölkerungsentwicklung.
Im Zuge der Bevölkerungszunahme nimmt die Anzahl von Städten und städtischen Gemeinden mit angespanntem Wohnungsmarkt zu. Zwischen 2007 und 2011 nahm die Anzahl Städte und städtischer Gemeinden mit einer Leerwohnungsziffer von weniger als 0,2% von 12 auf 27 zu. In sieben Städten und städtischen Gemeinden lag der Wert im Sommer 2011 gar unter 0,1%.
Bevölkerungsdaten nach Aufenthaltskategorien
Infolge der Ablösung der alle zehn Jahre durchgeführten Volkszählung durch eine Registererhebung kam es in der Bevölkerungsstatistik zu Änderungen. Während Angaben zu Konfession oder Hauptsprache nicht mehr vorliegen, weist die Statistik der Schweizer Städte neu unter anderem Bevölkerungsdaten nach Aufenthaltskategorien aus. Dabei wird beispielsweise deutlich, dass in Genf sieben Mal mehr Diplomaten und internationale Funktionäre leben als in Bern und dass selbst Meyrin und Le Grand-Saconnex mehr Personen in dieser Aufenthaltskategorie zählen als die Bundesstadt.
Es zeigt sich auch, welche Städte und Gemeinden gemessen an der Bevölkerung am meisten Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene beherbergen. Während der Schweizer Durchschnitt bei 0,37% liegt, ist es in Chiasso und Prilly mit 1,73 resp. 1,71% fast das Fünffache. Aber auch Payerne (1,28%), Yverdon-les-Bains (1,23%) und Fribourg (1,17%) liegen noch gut drei Mal über dem Schweizer Durchschnitt.
Politische Vielfalt
Die parteipolitische Zusammensetzung der Exekutiven und Legislativen der Städte und städtischen Gemeinden ist von grosser Stabilität geprägt. In den Exekutiven bleibt die FDP mit 28,2% die stärkste Kraft, gefolgt von der SP mit 21,5%, die vor zwei Jahren allerdings noch einen Anteil von 23,9% aufwies. Die Anteile von CVP (17,4%) und der SVP (11,7%) veränderten sich nur unwesentlich, während die Grünen nach einem Wachstum von 1,1% nun bei 4,4% aller Exekutivmandate liegen.
Die Vielfalt der städtischen Politik zeigt sich auch in der Grösse ihrer Exekutiven. Am häufigsten wird eine Schweizer Stadt oder städtische Gemeinde von einer siebenköpfigen Exekutive regiert, nämlich in 45% der Fälle (71 von 159 Städten). 45 Städte oder städtische Gemeinden haben eine Regierung aus 5 Mitgliedern, 25 aus neun und 12 Städte, vor allem aus dem Kanton Genf, kennen eine Dreier-Exekutive. Eher aussergewöhnlich sind die sechs-, resp. achtköpfigen Regierungen in Lyss und Biel sowie die Exekutiven aus 15 (Sion und Grenchen), 23 (Zuchwil) und 30 Mitgliedern (Solothurn).
Kontakt:
Martin Tschirren
Stv. Direktor Städteverband
Tel.: +41/31/356'32'34