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Fast jede zweite Frau erlebt Diskriminierung bei der Arbeit

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Zürich (ots)

Anlässlich des Weltfrauentags vom 8. März veröffentlicht Plan International Schweiz einen Bericht zur Gleichstellung von Männern und Frauen in der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen: Drei von vier jungen Menschen sind diesbezüglich optimistisch. Jedoch sinkt der Optimismus, sobald junge Frauen in die Arbeitswelt eintreten und versuchen, eine Karriere aufzubauen. Die Mädchenrechtsorganisation Plan International Schweiz wollte wissen, wie junge Frauen und Männer in der Schweiz zum Thema Gleichberechtigung stehen. Befragt wurden 1002 junge Frauen und 1242 junge Männer zwischen 14 und 24 Jahren sowie 714 Frauen zwischen 24 und 40 Jahren.

Optimismus trotz erlebter Diskriminierung

Drei Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer blicken, unabhängig von Alter und Geschlecht, hoffnungsvoll oder eher hoffnungsvoll auf den Fortschritt der Gleichstellung in der Schweiz. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Mädchen und Frauen an, geschlechtsspezifische Diskriminierung erfahren zu haben. Am häufigsten tritt diese im Arbeitsumfeld auf: 42 Prozent der 24-40-jährigen Frauen haben Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Je älter die Frauen werden und je mehr Arbeitserfahrung sie haben, desto pessimistischer werden sie in Bezug auf die Gleichberechtigung.

Ungleichheit im Arbeitsmarkt - eine Realität

Die Angaben der Befragten decken sich mit der Realität des Arbeitsmarkts: Obwohl gleich viele Frauen in die Arbeitswelt eintreten wie Männer, nimmt ihre Zahl ab, sobald es in die Chefetage geht. Das liegt nicht daran, dass Frauen sich Führungspositionen nicht zutrauen: Sieben von zehn Befragten - Mädchen und Frauen - geben an, sich ihrer Führungsqualitäten sicher zu sein. Das Problem scheint auch nicht darin zu liegen, dass Männer zu Hause keine Verantwortung übernehmen wollen. Fast sechs von zehn Jungen äusserten Interesse daran, zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern, wenn ihre Partnerin einen besseren Job hätte als sie.

Gleichstellung institutionell verankern

Suba Umathevan, CEO von Plan International Schweiz, schliesst daraus: «Es liegt nicht an den Fähigkeiten oder Entscheidungen der einzelnen Personen. Es handelt sich um ein strukturelles Problem, das durch gesellschaftliche und kulturelle Erwartungen verursacht wird.» Sowohl Jungen als auch Mädchen machen Stereotypen für die andauernde Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verantwortlich. Die Rollen werden traditionell eher durch das Geschlecht als durch persönliche Präferenzen bestimmt. Die Teilnehmenden sind, unabhängig von Alter und Geschlecht, überwiegend der Ansicht, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz am besten durch gleiche Löhne und gerechte Beschäftigungschancen erreicht werden kann.

Der Bericht «Gleichberechtigung in der Schweiz: Junge Menschen sind optimistisch - zu Recht?» ist verfügbar unter: plan.ch/medien

Plan International Schweiz ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, die sich für Gleichberechtigung und Mädchenrechte in verschiedenen Teilen der Welt einsetzt. Mit ihren Programmen schafft Plan International Schweiz die Voraussetzungen dafür, dass heranwachsende Mädchen und junge Erwachsene gebildet, sicher und wirtschaftlich gestärkt sind.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage

   - Drei Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer blicken,
     unabhängig von Alter und Geschlecht, hoffnungsvoll oder eher 
     hoffnungsvoll auf den Fortschritt der Gleichstellung in der 
     Schweiz.
   - Fast 70 Prozent der Mädchen und Frauen glauben an ihre 
     Führungsqualitäten.
   - 6 von 10 Mädchen und Frauen zwischen 14 und 24 Jahren geben an, 
     schon einmal von geschlechtsspezifischer Diskriminierung 
     betroffen gewesen zu sein. Bei den Frauen zwischen 24 und 40 
     Jahren sind es 7 von 10.
   - 42 Prozent der Frauen in der Altersgruppe der 24- bis 
     40-Jährigen berichten, schon einmal Diskriminierung am 
     Arbeitsplatz erlebt zu haben.
   - 60 Prozent der Mädchen und Frauen zwischen 14 und 24 Jahren 
     stimmen zu oder stimmen in gewisser Weise zu, dass Frauen in 
     Führungspositionen eine bessere Leistung erbringen müssen als 
     Männer in ähnlichen Positionen, um respektiert zu werden.
   - Die Befragten sind der Ansicht, dass die Gleichstellung der 
     Geschlechter in der Schweiz am besten durch gleiche Löhne und 
     gleiche Beschäftigungschancen erreicht werden kann.
   - Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Bei den Mädchen und 
     Frauen stehen Teilzeitarbeitsplätze und familienfreundliche 
     Regelungen als mögliche Lösungen ganz oben.
   - Fast sechs von zehn Jungen äusserten Interesse daran, zu Hause 
     zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern, wenn ihre 
     Partnerin einen besseren Job hätte als sie. Fünf von zehn 
     Mädchen waren daran ebenfalls interessiert.

Kontakt:

Für weitere Informationen, Bilder und Interviewanfragen:
Michèle Jöhr, Mitarbeiterin Kommunikation, 044 288 90 54,
michele.joehr@plan.ch

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