European Circus Association bekämpft Verbot von Circus-Tieren
BRÜSSEL, Belgien, September 28 (ots/PRNewswire)
Die European Circus Association (ECA) kündigte heute die Einleitung rechtlicher Schritte gegen Österreich und die Stadt Luxemburg an, um die dortigen Verbote von Zirkustieren anzufechten. ECA-Präsident Urs Pilz kündigte dieses Vorhaben beim Europäischen Parlament an, als die ECA und ihre Partner der Europa-Abgeordneten Frau Doris Pack, der Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Bildung, einen Bericht überreichten. Dieser Bericht betrifft weitere Schritte hinsichtlich der Zirkusresolution des Parlaments aus dem Jahr 2005, die die weitere Anerkennung des klassischen Zirkus einschliesslich der Präsentation von Tieren als Teil der europäischen Kultur für wünschenswert hält.
"Wir haben fast fünf Jahre darauf gewartet, dass die Europäische Kommission ihrer Verantwortung nachkommt und das Verbot in Österreich bekämpft", sagte Urs Pilz. "Das Recht, im klassischen europäischen Circus gut gepflegte Tiere unter optimalen Tierschutzbedingungen zu präsentieren, muss ein für alle Mal festgeschrieben werden. Gleiche Behandlung der Zirkusunternehmen und Gesetzesvollzug bedeutet auch, dass Verbote, die von örtlichen Behörden wie der Stadt Luxemburg erlassen werden, für ungültig erklärt werden müssen."
Österreich hat im Januar 2005 ein Verbot für nicht-domestizierte Tiere im Zirkus erlassen. Die Europäische Kommission entschied, dass dieses österreichische Verbot Artikel 49 des Europäischen Vertrags verletzt, und leitete rechtliche Schritte gegen Österreich ein. Doch auf Druck von Tierrechtlern liess die Kommission die Angelegenheit fallen. Im Juni 2009 beendete der europäische Ombudsmann seine Untersuchung und stellte fest, dass die Kommission "ihrer Rolle als Hüterin des Vertrags nicht gerecht geworden war." Er empfahl der Kommission, erneut tätig zu werden oder einen gesetzlich stichhaltigen Grund dafür zu nennen, nicht wieder tätig zu werden.
Urs Pilz unterstrich die nicht nachlassende Popularität von Tieren im Circus in ganz Europa. Zahlen vom Irish Arts Council belegen, dass 2006 mehr Iren einen Zirkus besucht haben als Oper, zeitgenössischen Tanz und Ballett zusammen. Eine repräsentative Umfrage der GfK fand 2008 heraus, dass 6,4 Millionen Deutsche entweder 2006 oder 2007 einen Zirkus besucht haben und dass 86 % der Befragten Tiere für einen wesentlichen Bestandteil des Zirkus halten.
Die ECA betonte erneut ihre starke Verpflichtung zum Tierschutz. Sie kündigte auch ein neues Programm an, unter dem ECA-Mitglieder über ihre Tätigkeiten öffentliches Zeugnis ablegen; hinzu kommt die Absicht, jedes Jahr einen Zirkus für hervorragende und innovative Tierhaltung auszuzeichnen.
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